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Spitze Buben

Spitze Buben

Titel: Spitze Buben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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sprechenden Vogel, einem Gemälde und einem Typ besteht, der nicht nur seit einigen Wochen schläft, sondern auch seit einigen Jahrhunderten tot ist und keinen Fuß vor die Tür gesetzt hat, seit man ihn kennt.
    Meine Freunde hatten recht. Was für ein Leben ...
    Endlich klopfte jemand. Ich hätte ihn ignoriert, wenn ich nicht auf Nachricht von Schatz gewartet hätte.
    Sicherheitshalber sah ich vorher durch das Guckloch.
    Es war der Junge. Er hielt einen Brief hoch. Ich öffnete, gab ihm ein Extratrinkgeld, peilte noch mal die Lage und bemerkte noch immer nichts Ungewöhnliches. So mag ich es.
    Ich machte es mir hinter meinem Schreibtisch gemütlich, las den Brief und teilte dann Eleanor die Neuigkeiten mit. »Schätzchen sagt, sie will mich abholen. Wie findest du das? Ganz schön keck, das Weibsbild, was?«
    Nach einer kurzen Pause fuhr ich fort: »Na gut, sie ist kein Weibsbild, sondern eine Vorreiterin der Neuen Frauen. Es geht übrigens genauso unkonventionell weiter. Sie will mich irgendwo mit hinnehmen, wo es ihr gefällt. Und sie bringt ihren Alten mit.«
    Sie ist nur ein Gemälde, rief ich mir ins Gedächtnis. Mein Geplapper war nur Zuneigung. Es bestand leider nicht mehr die Möglichkeit, daß Eleanor mich mit ihrem geisterhaft glockenhellen Lachen erfreuen konnte.
    Ich hatte keine große Lust, Schatz' Papa kennenzulernen. Er gehörte zu den zwanzig besonders gemeinen Zauberern auf dieser Seite der Kugel. Hoffentlich war er kein Daddy der altmodischen Art. Mit Fanatikern, die mit Schaum vor dem Mund das Lob der unbefleckten Tugend preisen, komme ich nicht so gut klar.
    Hat Eleanor wieder geisterhaft gezwinkert? »Sie sagt, daß er nur ein paar Fragen nach Maggie Jenn und Hacker Hackebeil hat.«
    Klar. Das bereitete mir noch mehr Kummer, als wenn sie mir verraten hätte, daß ein wütender Paps mich erwartet.
    Aber es hatte keinen Sinn, jetzt einen Aufstand zu machen.
    Eleanor bestand darauf, daß dies eine großartige Gelegenheit war, Kontakte zu den Reichen und Mächtigen zu knüpfen. »Na gut, Süße. Du weißt, wie ich Beziehungen zu den Wohlhabenden und Berühmten einstufe: Es ist genau das, was ich nie wollte.«
    Ich verließ mein Büro und machte mir mein Mittagessen.
    Meine Gäste hatten mir meine Schuhe und einen Krug Wasser übriggelassen. Halbvoll, versteht sich.

 
51. Kapitel
     
    Der Abend begann mit einer Rückbesinnung auf meine Lebensphilosophie. Erwarte das Schlimmste, und du kannst nicht enttäuscht werden. Schatzis alter Herr war umwerfend. Wäre ihm danach gewesen, hätte er mich platt wie einen Kuhfladen machen und mich über den Fluß werfen können.
    Ich war überrascht. Er war kein Zentaurenschreck, sondern sah aus wie ein ganz normaler Bursche um die fünfzig. Sein schwarzes Haar war halb ergraut. Er hatte einen kleinen Bauch und war etwa zehn Zentimeter kleiner als ich. Dafür war er makellos gepflegt und barst geradezu vor Gesundheit. Das waren die deutlichsten Anzeigen der Macht. Aber er war nicht besser gekleidet als ich und hatte die gebräunte und rauhe Haut eines Burschen, der viel Zeit im Freien verbrachte. Und besonders selbstverliebt schien er auch nicht zu sein.
    Es stellte sich heraus, daß er einer dieser guten Zuhörer war, die einen dazu bringen, Dinge zu erzählen, von denen man gar nicht wußte, daß man sie wußte. Diese Fähigkeit mußte ihm an der Front gute Dienste geleistet haben. Die besten Anführer waren diejenigen, die gute Ohren hatten.
    Er unterbrach mich nur zweimal, mit knallharten Fragen. Noch bevor ich zu Ende gesprochen hatte, verhielt ich mich genauso wie bei meinen Selbstgesprächen mit Eleanor: Ich sprach mehr zu mir selbst, dachte sozusagen laut.
    Ich kam zum Schluß der Geschichte. Schatz sah ihren Vater an. Der schwieg. »Wieso interessieren Sie sich dafür?« fragte ich ihn. »Wegen Schätzchen und dem Krankenhaus?« Auch er nannte sie Schätzchen.
    »Unser Heim wurde von den Verbrechern ausgeräumt, die während der Affäre zwischen Teodoric und Maggie Jenn ihr Unwesen trieben.«
    Mit sanfter Mißbilligung sah ich Schätzchen an. Das hatte sie mit keinem Sterbenswörtchen erwähnt.
    »Ein paar Gegenstände konnten sichergestellt werden. Sie deuteten auf Hacker Hackebeil – der spurlos verschwunden war.« ,
    »Und Sie haben ihn nicht mit dem Hackebeil aus dem Krankenhaus in Verbindung gebracht?«
    »Ich war nicht hier, als Schätzchen beschlossen hat, für das Wohl der Allgemeinheit zu arbeiten. Außerdem hätte ich auch im Vorstand des

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