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Spitze Buben

Spitze Buben

Titel: Spitze Buben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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hat?«
    Die Antwort schien Efeus Intellekt zu überfordern. Er zuckte mit den Schultern. Aber ich hatte so eine Ahnung. Vielleicht war das die Erklärung für Schmeichlers Probleme.
    Irgendwann, vor ein paar Jahren, hatte jemand seinen Verstand verdreht, und aus ihm eine menschliche Waffe gemacht. Der Auslöser war ein Unsinnswort. Wer und warum spielte jetzt keine Rolle mehr, aber er hatte den Job verpfuscht. Schmeichler war außer Kontrolle. Er war zwar ungerechtfertigterweise ins Aderlaß-Spital geworfen worden, aber trotzdem gehörte er dorthin. Hier würde es immer schlimmer werden, bis ihn jemand umbrachte.
    Die Hälfte aller männlichen Bewohner TunFaires gehören irgendwo hinein. Es können nicht viele Gesunde hier herumlaufen, nach dem zu urteilen, was mir so über den Weg stolpert.
    Ich ging hinein. Die Jungs folgten mir auf dem Fuß. Efeu ging sofort ins kleine Vogelzimmer. Der Gottverdammte Papagei fing sofort mit seiner Tirade an. Ich blieb stehen und spähte durch das Guckloch. Morpheus mußte überall breitgetreten haben, daß ich wieder an dem Job saß.
    Es war nur interessant zu beobachten, daß die Männer des Regenmachers genauso schnell auf ihrem Posten waren wie die seiner Feinde. Vielleicht arbeiteten ja sogar einige dieser Kerls für Schatzis Daddy.
    Es standen so viele Typen herum, daß sie sich unmöglich übersehen konnten. Das schuf einige Möglichkeiten.
    Wenn ich für die Gilde arbeitete und annehmen mußte, daß neben mir einer an der Wand lehnte, der für den Regenmacher spitzelte, würde ich ihn mir greifen und Garrett Garrett sein lassen. Waren die Jungs so faul, daß sie mich die ganze Arbeit tun lassen wollten? Nein. Sie mußten doch von meinem mangelnden Ehrgeiz wissen.
    Schmeichler hatte anscheinend vergessen, wo es zur Küche ging. Er trottete hinter Efeu her. Während die Jungs ihre Bekanntschaft mit D. G. Papagei erneuerten, fegte ich schnell in die Küche und brachte meine mageren Vorräte in Sicherheit.
    Irgendein blöder Trottel hämmerte in diesem Augenblick an die Tür. Das Klopfen war so anders, daß ich es fast überhört hätte.
    Doch Der Gottverdammte Papagei häufte falsches Lob auf die Linie der Garretts. »Dreh dem Dschungelhuhn die Luft ab. Dann verkauf ich seine Federn.« Ich warf einen Blick durch das Guckloch.
    Wo trieben sie bloß diese Kerle auf? Diese Heinis hatte ihre fünf Jahre damit verbracht, mit Papieren zu rascheln. Es war einer von den Hirnis, die jeder achte Soldat liebend gern in Pisse ertränken würde, wenn er jemals die Chance dazu hatte ... seltsam. Normalerweise traut sich diese Sorte selten in meine Gegend.
    Die Macunado Street ist zwar nicht der Slum, aber auch bekommen Silberlöffel selten die Chance, anzulaufen.
    Vielleicht hatten sie ja was mit den Blaines zu schaffen.
    Ich öffnete die Tür.
    Niete.
    Vielleicht hatte ich ja den siebten Sinn. Jedenfalls hatte ich meinen Totschläger fest in der Hand, was sich als nützlich erwies. Denn aus dem Schatten neben meiner Tür tauchten plötzlich zwei Figuren von der Statur Eierkopf Zarths auf und versuchten, mich einfach zu überrennen.
    Erstaunt taumelte ich zurück und hob mein Stöckchen. Der Kerl direkt neben mir sprang mich an. Ich wich mit einem eleganten Schritt zur Seite und zog ihm den Stock über den Schädel. Diese Clowns mußten aus einem anderen Universum kommen. Niemand greift mich zu Hause an.
    Der Tote Mann kann solche Störungen des häuslichen Friedens nicht ausstehen.
    Jedenfalls normalerweise nicht. Wenn ich nicht alle Hände und Füße voll zu tun gehabt hätte, wäre ich zu ihm gegangen und hätte mich erkundigt, was ihn eigentlich abhielt. Er zuckte nicht mal mit dem kleinsten mentalen Muskel.
    Der erste Bursche legte sich schlafen. Sein Bruder im Geiste sondierte die Lage und entschloß sich zu einem weniger überstürzten Vorgehen. Er war fast schon unanständig zuversichtlich. Er hatte zwei äußerst beherzte Handelsvertreter zur Seite, die mir in die Flanke pieksen konnten.
    Schmeichler steckte den Kopf aus dem Vogelzimmer. Er sah zwar nicht aus, als wäre er eine große Hilfe, aber er stand im Rücken der Leutchen. »He, Schmeichler«, gurrte ich. »Quaddeldaddel. Quaddel daddel du.«
    Meine Aussprache war gut genug.
    Die Hilfeschreie waren erstorben, und ich hörte auch kein Knarren und Splittern von Möbeln mehr. Behutsam, um ja keinen Lärm zu machen, pulte ich den Tisch von der Küchentür ab und spähte in den Flur.
    Efeu hatte Schmeichler gegen die Wand gesetzt

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