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Spitze Buben

Spitze Buben

Titel: Spitze Buben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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hm? »Ich brauche Einzelheiten. Ich bin süchtig nach Einzelheiten.«
    Der Handlungsreisende plapperte, als hätte er oralen Durchfall. Ich hockte mich neben ihn und fischte mir die Rosinen raus.
    Er behauptete, daß ein Kerl namens Elias Ingwer, ein enger Kamerad von Adolph Sankt Norden, von der Idee wenig begeistert war, daß ich vielleicht Smaragd Jenn finden könnte. Also hatte er ein paar Pappkameraden gebeten, mich abzuschrecken. Seine Kumpel hatten keine Ahnung, warum es Ingwer so wichtig war, ob jemand Smaragd fand oder nicht.
    Ich warf eine Frage ein, wann immer er Luft holte. Er beantwortete alles. Anscheinend konnte er sein Mundwerk jetzt nicht mehr abstellen. Allmählich begriff ich, daß ich keineswegs Adolph Sankt Norden in die Quere gekommen war. Dahinter steckte allein Ingwer. Gut. Ich habe keine Lust, dieser wildgewordenen Randerscheinung aufzufallen.
    »Ich weiß, daß ich euch damit das Herz breche, Jungs, aber dieses Kind interessiert mich den Furz nicht. In dem Fall ermittle ich nicht mehr. Im Augenblick jage ich einen Kerl namens Hacker Hackebeil. Wenn ihr mir da draußen helft, sehe ich gnädig darüber hinweg, daß ihr meinen Flur dreckig gemacht habt. Ich werde nicht mal Mr. Ingwers Arm brechen.«
    Ich erntete eine Garbe verständnisloser Blicke. Keiner dieser Typen hatte jemals was von Hacker Hackebeil gehört.
    »Gut. Aus rein persönlicher Neugier, weil all das hier passiert ist, würde ich gern einmal mit Smaragd Jenn plaudern. Richtet es ihr aus. Ich möchte ihr ein paar Fragen zu ihrer Mutter und Hackebeil stellen.« Ich machte eine Handbewegung, und sowohl Efeu als auch Schmeichler verstanden mich ohne schriftliche Anleitung. Efeu riß die Tür auf, und Schmeichler trieb die Herde hinaus. Der Gottverdammte Papagei mischte sich ein und stachelte sie noch ein bißchen an.
    »He! Hat einer von euch Verwendung für ein sprechendes Hühnchen?«
    Manchmal nehmen die Leute sich einfach keine Zeit. Die Kerle verschwanden, ohne mir zu antworten und sich umzusehen.
    Dabei sollte man doch annehmen, daß ein sprechender Vogel ein lohnender Preis ist, es sei denn, man verbringt genug Zeit in seiner Nähe, so daß man es besser weiß. Ich sah den Beobachtungsposten beim Beobachten der Flucht von vier bestürzten Aktivisten der Menschen-Rechts-Bewegung zu. Ihr Abgang erregte nicht viel Aufsehen.
    Vielleicht konnte ich ja einen dieser wilden Piraten in die Finger bekommen. Wenn er redete, könnte ich vielleicht dem Feuerlord geben, was er wollte. Und zwar schnell. Möglicherweise. Hackebeil war sein Leben lang auf der Flucht gewesen. Er würde bestimmt nicht jetzt damit anfangen, es jemandem einfach zu machen.
    Ich ging in die Küche und bereitete mir ein Sandwich zu. Anschließend sah ich nach dem Toten Mann. Der hielt sich immer noch aus allem raus. Zurück zum Guckloch. Der Abend dämmerte. Was keinen großen Unterschied machte. Die Straße war so bevölkert wie zuvor. Meine Fans machten Überstunden.
    Ich musterte ein paar ohrringbestückte Engelchen ... und hatte eine mächtig gute Idee.
    Jetzt wußte ich, wo ich Hacker Hackebeil finden konnte. Er hatte seine Piraten nicht von außerhalb rangeholt. Er war immer noch in der Nähe und verhöhnte alle, die ihn aufspüren wollten. Für ihn war es ein Spiel. Ein mörderisches Spiel. Wenn er Angst hatte, es zu verlieren, hörte er auf und rannte weg.
    Ich winkte Efeu und Schmeichler heran. »Ich gebe zu, daß ich euch loswerden wollte. Es hat nicht geklappt, aber dieses Mißgeschick trägt jetzt Früchte.« Der Gottverdammte Papagei wollte nicht allein bleiben. Er holte zu einer wilden Fluchtirade aus. Ich trat ins Licht, damit er mich sah, und blickte ihn böse an. Er hielt einen Augenblick den Schnabel, als er die Situation überdachte. »Ich brauche euch, um die Festung zu halten.«
    Efeu glotzte nur. Schmeichler sagte: »Hä?«
    Großartig. »Ich gehe hinten raus.« Ich sprach langsam und deutlich. »Ihr übernehmt die Verantwortung. Wenn jemand klopft, beachtet ihn nicht und erzählt ihm nichts.« Ich unterstrich diese Worte mit meinem finstersten Blick und sah kurz zur Tür des Toten Mannes. Der Alte Knochen war allmählich überfällig.
    Vielleicht war ich ja zu abhängig von ihm geworden. Ich erinnerte mich, daß man sich im wahren Leben nur auf sich selbst verlassen konnte, nur auf sich selbst und auf niemanden sonst.
    »Gut, Garrett.« Efeus Stimme wirkte schwach. Starb er etwa?
    Es konnte schlimmer sein. Jedenfalls behauptet das der Tote

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