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Spitze sein, wenn's drauf ankommt

Spitze sein, wenn's drauf ankommt

Titel: Spitze sein, wenn's drauf ankommt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathias Herzog
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ein wichtiger Wachstumsmotor deiner Persönlichkeit, der dich besser macht. Stress gehört dazu, um persönliche Bestleistungen erzielen zu können. Im Folgenden erhältst du je ein Beispiel für Di- und Eustress.
    Distress – Stirb langsam 5.0
    Sicher kennst du diese Arbeitstage, an denen wirklich alles schief läuft. Du stehst bereits mit dem falschen Fuß auf und rutscht auf dem T-Shirt, welches abends der Erdanziehungskraft zum Opfer fiel, bis ins Bad. Beim Rasieren findet die Klinge den Weg ins Fleisch, obwohl das 5-Klingen-System dir eine sichere Rasur verspricht. Damit erreichst du, dass heute bereits die Haare wegrasiert sind, die übermorgen erst wachsen. Unter der Dusche bekommst du fast einen Herzinfarkt, weil deine Lieben dir nur noch Eis- statt Heißwasser gelassen haben. Auf dem Weg zur Küche schießt du den Kauknochen von Bello durchs halbe Haus. Vor dem Frühstück sagst du dir noch: „Bloß keinen Fleck aufs Hemd.“ Irgendwie findet die Frühstückskonfitüre doch einen Weg. Auf dem Weg zur Arbeit verpasst du die erste Bahn, die zweite ist bis unters Dach besetzt. Du kommst verschwitzt ins Büro und die ersten Begrüßungsworte lauten: „Heute haben wir mit dir gar nicht mehr gerechnet.“ Den Vormittag fliegst du von einem Termin und Telefonat zum nächsten. Dabei sprichst du deinen Chef aus Versehen mit „Schatz“ an. Mittags bleibt nur ein wabbliges Fluffibrötchen. Der Nachmittag verläuft wie der Vormittag, nur werden dir noch zwei Stunden Nachsitzen gegönnt. Am Abend kommst du geschafft nach Hause. Die einzige Freude dieses Tages soll deine Familie werden. Die hat dir jedoch nur eine Videobotschaft hinterlassen, auf der sie dir winkend mitteilt, dass sie ins Kino gehen, „Stirb langsam 4.0“ mit Bruce Willis gucken. Ein paar mehr dieser Tage und du drehst „Stirb langsam 5.0“ mit dir in der Hauptrolle.
    Eustress – Schmetterlinge im Bauch
    Erinnere dich einmal an die Zeit zurück, als du das letzte Mal richtig verliebt warst. Ich weiß, das ist schon einige Jahrzehnte her. Das war Stress pur, oder? Samstagnachmittag soll das Date steigen, Picknick am See mit Rudern und allem Pipapo. Die ganze Woche bereitest du dich darauf vor: Du schreibst ein Drehbuch, in dem genau steht, was du wie, wann und wo sagen willst. Das erste Mal füllst du mit Begeisterung einen Picknickkorb. Selbst alsMann überlegst du, was du anziehst und stehst zwei Stunden im Bad. Als Frau bringst du es heute glatt auf drei Stunden. Stunde um Stunde ruderst du deine Angebetete über den See. Ihr redet über Themen, bei denen ihr ansonsten bereits nach zwei Minuten in die Tiefschlafphase gefallen wäret. Den Sonnenstich nimmst du als Schmetterlinge im Bauch wahr. Spät abends fährst du sie nach Hause und bringst sie bis zur Tür. Nie würdest du im Alltag auf die Idee kommen, einer älteren Dame über die Straße zu helfen oder ihre Einkaufstüten bis vor die Tür zu tragen. Spürst du an dem Tag irgendeine Müdigkeit? Mitnichten. An dem Tag würdest du auch den Bodensee im Ruderboot durchqueren. Selbst nachts um halb vier schwebst du noch voller Energie tanzend unter der Discodecke und sagst lächelnd: „Hey, mit zweieinhalb Stunden Schlaf komme ich allemal aus.“
    Ein ähnliches Stressempfinden, hervorgerufen durch eine große Begeisterung, hattest du sicher, als du mit der Schule begonnen, einen neuen Job angetreten, dein Unternehmen gegründet, ein neues Projekt gestartet hast und neu in ein (Sport-)Team gekommen warst. Da hattest du noch das Feuer der Begeisterung. Die Anstrengung und wenig Schlaf hast du zu der Zeit kaum gespürt.
    Mit den Jahren nimmt die Begeisterung ab, wenn du nichts tust, um sie am Brennen zu halten – aus Eu- wird Distress. In deiner Beziehung könnte es in etwa wie folgt aussehen: Der Picknickkorb wird durch McDonalds ersetzt. Die Zeit im Bad reduzierst du auf das Nötigste, wenige Minuten reichen. Er ist unrasiert und ungeduscht, denn Stinken ist männlich. Sie bleibt ungeschminkt, das tut's auch. Die Kleidung vom Vortag riecht noch ganz frisch – dank Textilspray. Die Redezeit reduziert sich auf ca. acht Minuten am Tag, wie es bei Paaren laut Statistik üblich ist. Und dann auch nur über liegengelassene Socken oder verbranntes Essen. Die Einkaufstüten und Bierkisten überlässt er ihr. Dafür übernimmt er die Verantwortung.
    Klar werden die Emotionen weniger, auch in deiner Beziehung und im Job. Deshalb ist es heute umso wichtiger, das Feuer der Begeisterung auf eine andere

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