Spitze sein, wenn's drauf ankommt
Art und Weise am Brennen zu halten (siehe Kapitel „Lebe Begeisterung und habe Spaß“). Wichtig ist ebenfalls, dass du geeignete Werkzeuge nutzt, um den gefühlten Stress wirksam zu reduzieren, gerade dann, wenn es einmal an Begeisterung fehlt. Baue Stress wirksam ab!
Methode 1: Schärfe deine Säge
Beispiel: Der Holzfäller
Stelle dir vor, du bist in Kanada und hast die Gelegenheit, Baumfäller bei ihrer Arbeit zu beobachten. Die Aufgabe der Baumfäller ist, innerhalb von 24 Stunden so viele Bäume wie möglich mit einer Handsäge zu fällen. Ein Baumfäller, den du beobachtest, arbeitet 24 Stunden durch – wie ein Verrückter. Innerhalb der 24 Stunden schafft er eine Menge Bäume. Es fällt dir jedoch auf, dass der Waldarbeiter nach mehreren Stunden Mühe hat, mit der Handsäge die Baumstämme zu fällen. Nach einer Weile fragst du ihn: „Entschuldige, warum tauschst du denn das Sägeblatt nicht aus? Das ist doch schon ganz stumpf?“ Der Waldarbeiter sägt unbeirrt weiter und antwortet dir nur mürrisch, ohne dich eines Blickes zu würdigen: „Du bist mir ein Komiker. Schau dich einmal um. Den ganzen Stapel Baumstämme will ich noch bis heute Abend in kleine Stücke gesägt haben. Und jetzt meinst du, ich hätte noch Zeit, das Sägeblatt zwischendurch zu wechseln?“
Du beobachtest darüber hinaus eine zweite Person, die es anders macht. Er legt alle 88 Minuten mindestens achtminütige Pausen ein. Was meinst du: „Wer hat nach 24 Stunden mehr Bäume gefällt?“ Nach 24 Stunden hat die Person, die Pausen gemacht hat, tatsächlich mehr Holz gefällt. Auf deine Frage hin, wie er das geschafft habe, antwortet dir der Holzfäller: „Na ja, ich habe in meinen Pausen, in denen ich den traumhaften Ausblick genossen, mein leckeres Essen eingenommen und erfrischendes Wasser getrunken habe, nebenbei meine Säge geschärft.“
Wann hast du das letzte Mal deine Säge geschärft bzw. dein Sägeblatt ausgetauscht?
Sportler: Auch der Nationaltrainer der Hockeydamen Michael Behrmann gönnt sich Auszeiten. „Auszeiten sollte man sich öfter gönnen, weil die Arbeit davon profitiert. Ich habe den Vorteil, auch viel zu Hause zu arbeiten, wenn ich nicht gerade mit der Nationalmannschaft unterwegs bin. Dort kann ich mit meiner Familie die Mahlzeiten einnehmen, mir auch mal einen halben Tag Auszeit nehmen und mit den Kindern rausgehen oder spielen. Oder mal Joggen gehen. Die wenigen Urlaube im Jahr sind sehr wertvoll, die genieße ich.“
Methode 2: Stelle dir morgens bereits vor, was du abends Schönes tust!
Übung: Stressabbau
Eine unglaublich einfache und gleichzeitig sehr wirksame Übung, um dein Stressempfinden innerhalb von Sekunden zu reduzieren, ist die folgende: Nimm dir morgens eine Minute Zeit und stelle dir vor, was du abends noch an angenehmen Aktivitäten unternehmen wirst, auf die du dich jetzt bereits freuen kannst. Du gehst z.B. mit Freunden ins Kino, machst dir einen schönen Abend mit deinem Partner, gehst zum Sport an die frische Luft oder trainierst noch ein wenig auf dem Balance Board der Wii. Es ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass der Stresshormonspiegel anschließend um durchschnittlich 50 % sinkt, obwohl du dir zunächst nur vorstellst, dass du diesen oder anderen Aktivitäten am Abend nachgehen wirst. Positive Gedanken erzeugen sofort positive Gefühle. Dein Gehirn kann nicht unterscheiden zwischen der intensiv vorgestellten und tatsächlich gemachten Erfahrung. Es empfindet diese Gedanken als real. Je mehr Sinne du einsetzt – sehen, hören, fühlen, schmecken, riechen – desto stärker sinkt das Adrenalin.
Methode 3: Nutze Musik für deinen Spitzenzustand!
Eine ausgezeichnete Methode, mit der du innerhalb von Sekunden in einen „Spitzenzustand“ gelangst, ist der gezielte Einsatz von Musik.
Du kennst sicher das „Schmuseprogramm“: Du bist mit deiner großen Liebe das erste Mal in der Disco, ihr seid auf der Tanzfläche und legt eine flotte Sohle aufs Parkett – neudeutsch: abtanzen. Der DJ wechselt die Musikrichtung. Es folgt eine Schmusenummer. Du lässt dich nicht zwei Mal bitten, nutzt die Gelegenheit und ihr kuschelt und knutscht gewaltig auf der Tanzfläche. Ab dem Tag ist das Lied bei dir als Programm gespeichert. Was geschieht, wenn du dein Lieblingslied im Radio hörst? Du singst mit, vor allem unter der Dusche, klatscht rhythmisch in die Hände oder klopfst auf deine Oberschenkel und bewegst dich im Takt – mal mehr, mal weniger professionell. Deine Lieblingslieder
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