Spitze sein, wenn's drauf ankommt
ohne Trainer Topleistungen.
Wer ist schuld, wenn du zu dick bist? Na, wer wohl? McDonalds, Burger King, der Pizzadienst, die Prinzenrolle und die Nüsse in Toffifee. Ist schon klar: Du wirst gezwungen, bei McDonalds zu essen. Du musst dort hingehen und sagen: „Bitte Menü XXL, supersize me!“ Es ist allein deine Verantwortung, wenn du regelmäßig Fastfood isst und davon dick wirst. Du bist dick, weil du zu viel und häufig das Falsche isst und zu wenig oder keinen Sport treibst. Punkt! Ach nein, bei dir sind es die Gene, ich vergaß. Dann gehörst du zu einem Prozent der Bevölkerung – 1 von 100 –, bei dem Fettleibigkeit durch Probleme der Schilddrüse verursacht oder auf eine genetische Ursache zurückgeführt wird.
Wir machen gerne andere für unsere Fehler verantwortlich. Letztendlich bist aber immer du für deine Leistung und dein Leben verantwortlich und kein anderer.
Du übergibst anderen die Macht über dein Leben
Wenn du Trainer fragst: „Was erwartest du von deinen Sportlern?“, dann antwortet dir jeder Trainer: „Ich brauche Sportler, die Verantwortung übernehmen – besonders in kritischen, spielentscheidenden Situationen.“ Wenn ich Unternehmenschefs treffe, erzählen die mir genau dasselbe: „Ich verlange von meinen Mitarbeitern, dass sie Verantwortung übernehmen.“ Doch wie sieht das Ganze in der Praxis aus – natürlich nicht bei dir, jedoch bei den anderen Menschen draußen in der freien Wildbahn? Dort wird die Verantwortung auf andere geschoben. Wer ist alles schuld? Der Chef ist schuld, die Mitarbeiter, die Schüler, die Kinder, die Sportler, die viele Arbeit, das Wetter. Was noch? Die Regierung, die Medien, der (T)Euro, die Finanzkrise, der kleine Bengel von nebenan. Und wenn dir die Argumente ausgehen, sind es die eigenen Erbanlagen: „Kreuzt du zwei Zwergponys, kommt dabei noch lange kein Rennpferd raus.“
Alles und alle sind schuld. „Woher kommt das?“ Mit großer Sicherheit aus unserer Kindheit. Die meisten Menschen bleiben ihr ganzes Leben lang Kinder, übergeben die Verantwortung für ihr Handeln und Scheitern anderen. Kinder erwarten, dass ihre Eltern die Probleme für sie lösen. Bei Kindern ist das noch ok. Viele Menschen bleiben jedoch ihr ganzes Leben lang Kinder, die meinen, die anderen wären für die Lösung ihrer Probleme verantwortlich. Wenn du jedoch die Verantwortung für dein Handeln und deine Ergebnisse anderen übergibst, gibst du diesen Menschen damit die Macht über dein Leben! Ich zeige dir das anhand eines persönlichen Erlebnisses.
Beispiel: Kinder und Verantwortung?!
Es ist bereits drei Jahre her. Ich besuche einen Freund und seine Familie. Er hat zwei süße Mädchen, die eine ist damals zwei, die andere vier Jahre alt. Vormittags sitzen wir draußen auf der Terrasse, die Sonne scheint. Plötzlich steht die Vierjährige vor ihrem Papa und sagt: „Papa, Pippi!“ Er sagt: „Du, Schatz. Das kannst du doch schon selber. Zeig Matze mal, wie gut du das selbst hinbekommst.“ Sie darauf: „Schon erledigt.“ Und zeigt auf ihre Hose. Ab jetzt darf Papa entscheiden, ob er ins Handeln kommt oder sagt: „Mit Fleck und Gestank kann ich gut leben, Kind, wenn du andere Präferenzen hast, kümmere dich selbst drum.“ Nach dem Mittagessen gehen wir in einem Park spazieren. Die Kinder tollen umher, spielen Fangen. Plötzlich macht es „klatsch“. Die Zweijährige liegt auf der Nase – ihr Kinn blutet. Eine Sirene hallt durch den gesamten Park, sie schreit wie am Spieß. Wie zwei Notärzte eilen Mama und Papa sofort zu ihr, ihre Kleine verarzten. Von Kindern sind wir solche Verhaltensweisen gewohnt. Das gehört zum Kindsein dazu. Oder kennst du andere Kinder? Sagen die: „Oh, ich blute. Mama, Papa, bitte ein Dreiecktuch und einen Wundverband selbstklebend, aber zackig.“ Hast du so ein Einzelstück, kette es an und rahme es dir ein – es ist eine Einzelerscheinung.
Bei meiner Arbeit erlebe ich immer wieder Erwachsene, die ihr Leben heute noch so führen wie damals als Kind. Ein Problem taucht auf: „Uää!“ Sie schauen sich um und finden schnell jemanden, der schuld ist und sich drum kümmern soll: „Quark, der war's! Der soll's auch wieder gerade rücken.“ Sie erwarten, dass der Chef die Probleme löst oder die Regierung. Sie übernehmen niemals selbst die Verantwortung. Sie meinen oft, sie hätten sie übernommen, sie tun es jedoch nicht wirklich. Sobald du die Verantwortung an andere übergibst, gibst du auch die Macht über dein Leben an
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