Spitze sein, wenn's drauf ankommt

schlechte Beziehungen zu führen. Du bist es leid, dich ständig krank zu fühlen. Du bist es leid, wenig Erfolge zu feiern. Du bist es leid, ständig unglücklich über dein Leben zusein. Wenn du die Dinge leid bist, behalte es zukünftig für dich! Kein anderer braucht und will das hören. Also behalte es für dich. Erzähle anderen lieber, was du tust, damit es dir zukünftig besser geht und du erfolgreicher wirst. Und weißt du was? Plötzlich geht es dir besser und du feierst mehr Erfolge!
Wärst du gerne in verschiedenen Bereichen deines Lebens erfolgreicher als bisher? In der Schule, im Beruf, im Sport?
Hättest du gerne bessere Beziehungen zu deinem Partner, deiner Familie und Freunden?
Wärst du gerne gesünder und leistungsfähiger?
Hättest du gerne mehr Lebensfreude und Lebensqualität?
Hättest du gerne mehr Geld zur Verfügung?
    Wie viele der Fragen hast du mit „Ja“ beantwortet? Wenn du ehrlich bist, alle.
    Alle sind schuld! Außer mir!
    Ich weiß, du bist ein Opfer. Du bist Opfer der Situation und Umstände – oder sind es die Gene?
    Beispiel: Talkshows
    Nachmittags ab 13 Uhr auf den Privatsendern: Wow, sind da viele Opfer – Menschen, die andere für ihre Probleme verantwortlich machen. Glauben die das wirklich selbst, was sie in der Talkshow erzählen? Ich finde es erstaunlich, wie viele Menschen anderen die Schuld für ihre Unfähigkeit und Untätigkeit in die Schuhe schieben, ohne dabei ein schlechtes Gewissen zu haben. Wer ist alles schuld? Die Regierung, der Chef, die Nachbarn, der Partner… Alle anderen sind schuld, nur du nicht.
    Frage einmal deine Kinder, wer für die schlechten Noten verantwortlich ist. Was erhältst du als Antwort? „Die Lehrkraft! Die hat komische Fragen gestellt. Außerdem kann sie nicht erklären.“ Ab und zu fällt die Schuld auf den Mitschüler: „Hätte der Max gelernt, hätte ich eine bessere Note geschrieben, Mama. Ehrlich!“ Klar kennst du die Entschuldigung für schlechte Noten nur zu gut, da du sie als Schüler selbst benutzt hast. Lasse derartige Ausreden weder bei deinen Kindern noch bei dir gelten. Einige Lehrkräfte machenlangweiligen Unterricht und erklären schlecht. Das ist jedoch kein entscheidender Grund dafür, eine schlechte Note zu schreiben. Hinzu kommt, dass dir der Unterricht vielleicht nicht gefällt, während deine Mitschüler total begeistert sind. Für deine Note bist du selbst verantwortlich, kein anderer. Immer wieder hast du mit Menschen zu tun, mit denen dir eine Zusammenarbeit schwer fällt. Dennoch bist du für die daraus resultierenden Ergebnisse verantwortlich. Genauso ist auch jeder für seine Note verantwortlich. Mache das dir und deinen Kindern klar.
    Beispiel: Entschuldigungsschreiben
    Meine Lebensgefährtin ist Gymnasiallehrerin. Was sie jeden Tag in der Schule erlebt, verschlägt mir regelmäßig die Sprache. Allein die Ausreden – ähm, ich meine natürlich Entschuldigungen – die Eltern ihren Kindern mitgeben, um sie vom Sportunterricht zu befreien, sind die Krönung: „Mein Kind hat sich an einem Blumentopf den Rücken verhoben.“ „Meine Tochter ist mit dem Fuß gegen ihren Turnbeutel gelaufen und hat sich den Zeh geprellt.“ „Meine Tochter kann aus biologischen Hinderungsgründen nicht am Schwimmunterricht teilnehmen.“ Sie erhielt tatsächlich diese Entschuldigungen. Ich frage mich, wie Leistungsschwimmerinnen mit den biologischen Hinderungsgründen umgehen. Können die deshalb mehrere Tage im Monat nicht trainieren? Was für ein Blödsinn. Die Eltern schreiben ihren Kindern Entschuldigungen für jede Kleinigkeit. Interessanterweise können genau diese Kinder plötzlich auf dem Schulhof Fußball spielen – Wunderheilung?
    Du machst einen großen Fehler, wenn du deine Kinder in dieser Form unterstützt. Wie sollen Kinder und Jugendliche lernen, Eigenverantwortung zu übernehmen und später ihr Leben als Erwachsene eigenständig zu führen, wenn du ihre Ausreden unterstützt – am besten noch mit deiner Unterschrift?
    Wer ist schuld, wenn du im Wettkampf schlecht abgeschnitten hast? Der Platz war schlecht präpariert. Der Wind hat dir die Tour vermiest. Die Zuschauer waren zu laut, beim nächsten Wettkampf waren sie zu leise. Der Trainer hat dich schlecht vorbereitet. Die Mitspieler haben die Bälle unpräzise zugepasst. Das Bett im Hotel war unbequem. Viele andere Sportler schaffen es, mit den Rahmenbedingungen fertig zu werden. Sie erzielen trotz Lärm, irgendwelcher Wetterkapriolen und teilweise sogar