Spitze sein, wenn's drauf ankommt
besonderen Talente besitzt du?
Was sind deine größten Stärken?
Geht es dir ähnlich wie vielen Menschen, die jetzt vor diesem Buch sitzen und sagen: „Ja, ähm. Das kann ich so auf Anhieb nicht beantworten.“? Den wenigsten fallen sofort ihre Talente und Stärken ein. Wann fragt dich überhaupt mal jemand danach? Solche Fragen werden höchstens in Bewerbungsgesprächen gestellt. Ansonsten interessiert sich keiner wirklich dafür, nicht einmal du selbst. Viele glauben sogar, sie hätten gar keine Talente. „Ich kann eigentlich nichts besonders gut.“, höre ich häufig. Das ist falsch. Jeder Mensch hat drei bis fünf besondere Talente, die ihn auszeichnen. Das ist wissenschaftlich nachgewiesen. Jeder kann etwas besser als andere, auch du.
Ein Talent sticht bei einigen stärker hervor, bei anderen weniger. Einem Steve Jobs, dem Apple Gründer, siehst du sofort an, dass er ein äußerst kreativer und visionärer Zeitgenosse mit dem Gespür für Innovationen ist, der seine Mitarbeiter unglaublich gut begeistern kann. Sobald der Mann zu reden beginnt, kleben im alle an den Lippen und anschießend sagen alle: „Yes, we can!“
Vielleicht zeichnet dich deine Kreativität aus, oder du bist besonders gelassen, kannst gut organisieren, andere Menschen begeistern, exzellent im Team arbeiten, Texte entwerfen, Mode designen, vor anderen Menschen reden, andere Menschen fordern und fördern, eine bestimmte Sportart viel besser ausüben als andere. Talente sind sehr vielfältig. Häufig sind deine Talente für dich persönlich selbstverständlich – du unterschätzt sie, nutzt sie kaum oder bemerkst sie erst gar nicht. Dann schlummern sie im Verborgenen.
Mache dir Gedanken über deine Talente. Nimm dir wirklich Zeit, dich mit ihnen zu beschäftigen.
Was machst du besonders gerne und gut?
Was kannst du besser als andere?
Was lernst du schnell?
Was schätzen andere an dir?
Stelle dir selbst diese Fragen als auch Verwandten, Freunden und Kollegen. Lasse dir von diesen Menschen sagen, was ihnen an dir auffällt und dich auszeichnet. Nutze die Chance, mehr über dich zu erfahren.
Jeder kann alles, wenn er nur will?
Blödsinn, Schmarrn! Diese Meinung ist heute noch weit verbreitet – in Schule, Beruf und Sport. Nur leider ist sie falsch! Viele Menschen sind der Meinung, dass sie sich besonders in den Bereichen verbessern können und müssen, in denen ihre größten Schwächen liegen. Dieses Vorgehen kostet jedoch unglaublich viel Kraft und Zeit. Als Ergebnis erhältst du leider nur Mittelmaß. Hätte es Philipp Lahm auch als Hochspringer ganz nach oben geschafft? Oder wäre aus Matthias Steiner auch ein graziler Star auf dem Eis geworden? Sicher nicht!
Die Wissenschaft beschäftigt sich seit Jahrhunderten bevorzugt mit mit Fehlern und Misserfolgen anstatt mit Erfolgen. Die Medizin beschäftigt sich mit Krankheiten, um mehr über Gesundheit zu lernen. Die Psychologie erforscht Traurigkeit und Depressionen, um mehr über Freude zu erfahren. Therapeuten schauen sich gescheiterte Ehen an, um mehr über die ewige Liebe herauszubekommen. Etwas suspekt das Ganze. Und in der Schule, in der Wirtschaft und im Sport wirst du überall dazu ermutigt, deine Schwächen zu entdecken, zu analysieren und auszumerzen, um daraus eine Stärke zu entwickeln. Klar ist es wichtig, sich mit Fehlern und Misserfolgen zu beschäftigen. Wichtiger ist es jedoch, ein Experte in der Entdeckung, Anwendung und Entwicklung deiner Stärken und die deiner Schützlinge zu werden.
Beispiel: Die Nachhilfe
Dein Sohn kommt schon wieder mit einer 5 in Mathematik nach Hause. Das wird langsam zur Gewohnheit. Was ist jetzt zu Hause los – vor allem dann, wenn seine Schwester Einser und Zweier in Mathe mit nach Hause bringt? Könnte es sein, dass es heiße Diskussionen gibt: „Das kann nicht sein. Du bist ein Junge. Jungs können Mathe. Das geht gar nicht, dass deine Schwester besser ist als du. In Zukunft erhältst du Nachhilfe. Sieh zu, dass daraus mindestens eine 2 wird.“ Nebenbei sei noch erwähnt, dass dein Sohn in Fremdsprachen großes Talent hat und in Englisch, Französisch bzw. Latein Einser und Zweier nach Hause bringt. Diese Fächer machen ihm Spaß und er kann sich gut vorstellen, später beruflich in dem Bereich zu arbeiten. Bei Mathe hingegen sträuben sich ihm die Nackenhaare. Das ist dir jedoch egal. Dein Sohn erhält zukünftig zwei Mal die Woche Nachhilfe in Mathematik. Diese tragen auch Früchte, er schafft es auf eine 4 und sogar auf eine
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