Spitze sein, wenn's drauf ankommt
Übungen?
Die Verbesserung deiner Gewohnheiten erfordert Training!
Rauchst du oder hast du schon einmal mindestens einen tiefen Zug aus einer Zigarette genommen? Und, wie schmeckte der erste Zug der Zigarette? „Eklig. Als wenn mir jemand mit einem Messer in die Lunge bohrt“, höre ich häufig. Bist du aktiver Raucher?
Natürlich weißt du: Rauchen kostet richtig viel Geld, ist erwiesenermaßen gesundheitsschädlich und du hattest Schmerzen, als du deine ersten Zigaretten geraucht hast. Nachdem du jedoch mindestens 28 Tage dabei geblieben bist, hat sich eine neue Gewohnheit begonnen zu entwickeln. Und inzwischen ist es ganz normal. Jetzt willst du mir vielleicht sogar weismachen: „Es schmeckt.“
Der berühmte Verhaltensforscher Konrad Lorenz – bekannt für seine Gänseexperimente – hat Folgendes herausgefunden: Du brauchst bis zu sechs Monate, bis du eine neue Gewohnheit entwickelt hast, abhängig von der Anzahl der Wiederholungen und der Intensität der Gefühle beim Eintrainieren der Verhaltensweise. Je stärker die Gefühle dabei sind, desto weniger Wiederholungen benötigst du. Spätestens nach sechs Monaten hat sich der Mindway so stark ausgebildet, dass sich deine neue Verhaltensweise automatisiert hat. Brichst du die ersten Male aus einer alten Gewohnheit aus, wie z.B. dem Rauchen, fehlt dir zunächst etwas, wenn du es lässt. Du fühlst dich schlecht.
Das Prinzip der Entwicklung von Gewohnheiten zieht sich durch alle Lebensbereiche. Wenn du regelmäßig Sport treibst, dann fehlt dir etwas, wenn du eine Zeitlang darauf verzichtest. Du bekommst förmlich Entzugserscheinungen. Das können Menschen, die keinen Sport treiben, selten nachvollziehen. Gehst du jedoch neun Wochen alle zwei Tage Joggen (9 Wochen à 3x Laufen = 27 Wiederholungen), beginnt sich eine neue Gewohnheit zuentwickeln. Wenn sich dir beim Beispiel Joggen die Nackenhaare aufstellen, wähle für dich einen anderen Sport: Radfahren, Schwimmen, Krafttraining, Aerobic, Rudern, Ballsport … Entscheidend ist, dass du einen Sport findest, der dir Spaß macht bzw. machen könnte. Ansonsten fällt es dir unglaublich schwer, eine Sportgewohnheit zu entwickeln. Du kannst auch Abwechslung in dein Training bringen und die Sportarten variieren.
Wenn ich in meinem Vortrag sage: „Falle morgens direkt aus dem Bett in deine Turnschuhe und gehe Laufen – locker, leicht, lächelnd wie Dr. Strunz es so schön sagt“, dann schauen mich bereits einige entgeistert an. Wenn du dies das erste Mal zu Hause machst – du ziehst dir deine Turnschuhe an und gehst eine Runde Joggen – kann es sein, dass du sagst: „Der Kerl ist doch bescheuert. Nix locker, leicht, lächelnd. Ich bin fix und fertig.“ Das ist eine normale Reaktion, wenn du keine Laufgewohnheit besitzt. Wenn du über Jahre die Gewohnheit hattest, keinen Sport zu treiben, ist die Herausforderung riesig – du kannst sie jedoch meistern. Entscheidend sind die ersten 28x. Die sind die schwierigsten. Wenn du die gepackt hast, wird es mit jedem Mal leichter. Verbindest du starke positive Emotionen mit der neuen Gewohnheit, brauchst du weniger als 28x.
Gleichgültig, welche Verhaltensweise du in deinem Leben verbessern willst, die ersten 28x gilt es zu meistern und die neue Verhaltensweise konsequent auszuführen. Soweit kommst du nur meistens nicht, weil du zu früh aufgibst. Hast du über Jahre Dienst nach Vorschrift in deinem Job gemacht und willst plötzlich Gas geben, fällt dir das natürlich schwer. Die alte Gewohnheit lautet: „Schiebe eine ruhige Kugel, falle weder positiv noch negativ auf.“ Die neue Gewohnheit heißt: „Gib dein Bestes, sei positiv anders als Andere und besser.“ Klar wehrt sich dein Körper im ersten Moment, die neue Verhaltensweise regelmäßig zu zeigen. Vor allem dein innerer Schweinehund rebelliert. Den lernst du gleich näher kennen. Bleibst du am Ball und führst deine neue Verhaltensweise konsequent immer und immer wieder aus, ist es allerspätestens nach sechs Monaten deine neue Gewohnheit, der du völlig automatisiert nachgehst.
Was geschieht, wenn du zwischen zwei Gewohnheiten zu wählen hast? Die eine Gewohnheit bringt dir kurzfristig Wohlgefühl und langfristig Schmerz. Die zweite Gewohnheit bringt dir langfristig Wohlgefühl und kurzfristigSchmerz. Für welche Gewohnheit entscheidest du dich meistens? Richtig, du wählst kurzfristig Wohlgefühl und langfristig Schmerz wie die meisten Menschen. Das siehst du täglich beim Sport, bei der Ernährung,
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