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Spitze sein, wenn's drauf ankommt

Spitze sein, wenn's drauf ankommt

Titel: Spitze sein, wenn's drauf ankommt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathias Herzog
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Maul und tut alles dafür, ihn dir wegzuschnappen. Einmal im Jahr feiern die Schweinehunde aus aller Welt übrigens ihre Schweinehund-Festspiele. Genau, an Silvester. Da kracht es richtig – die Schweinehund-Festspiele dauern gleich zwei Wochen. Dazu „The same procedure as every year“: Bis Mitte Januar hat dein Schweinehund die meisten deiner Vorsätze aufgefressen.
    Wenn du jetzt aufmerksam weiterliest, hast du eine gute Chance, dass dein Schweinehund beim nächsten Festival ziemlich gelangweilt dreinschaut. Du kannst bereits in den nächsten 72 Stunden deinen Schweinehund „ab ins Körbchen“ schicken. Das liegt an dir und deiner Überzeugungsarbeit gegenüber deinem Schweinehund.
    Die Tatorte deines Schweinehundes
    Übung: Der Schweinehund
    Jetzt bist du dran. Um deinen Schweinehund an die Leine zu nehmen, ist es wichtig, dass du zunächst schriftlich festhältst, wo dir der Schweinehund in die Quere kommt.
Wann taucht dein Schweinehund auf? In welchen Situationen hast du mit ihm zu tun?
    Stelle ich diese Frage im Seminar ans Publikum, höre ich sofort überall die Schweinehunde zu ihren Frauchen und Herrchen sprechen: „Halt dich zurück. Erst einmal sollen sich die anderen melden.“
    Die Ausnahmefalle – so hat er dich garantiert!
    Übung: Die aufgefressenen Vorsätze
    Sicher interessiert dich, mit welchen fiesen Tricks dein Schweinehund arbeitet, um deine guten Vorsätze aufzufressen. Nimm ein leeres Blatt Papier zur Hand.
Schreibe dir für jedes Mal, wenn du etwas nicht getan hast, was du ursprünglich tun wolltest, die inneren Sätze auf, die du dir vorher gesagt hast! (Erinnere dich an vergangene Situationen)
    Was hast du dir gesagt, um das Lesen zu lassen, die Arbeiten später zu korrigieren, die Hausaufgaben zu „vergessen“, auf Sport zu verzichten, wieder kräftig zu quaken, deine Schützlinge heftig zu kritisieren, zu Fastfood zu greifen, das Wasser trinken zu vergessen, dein gewünschtes Verhalten auf später zu verschieben,…?
    Du dürftest auf fünf bis sechs Killersätze kommen, die regelmäßig dazu führen, dass der Schweinehund dich überlistet. Je mehr du davon kennst, desto besser kannst du diese in Zukunft abblocken und deine Situation verbessern. Die Sätze klingen vielfach wie:
„Das kannst du morgen auch noch machen!“
„Die anderen tun's auch nicht!“
„Hat eh keinen Zweck!“
„Das funktioniert sowieso nicht!“
„Das ging schon beim letzten Mal schief!“
„Morgen habe ich mehr Ruhe!“
„Einmal ist keinmal!“
usw.
    Es gibt eine Strategie deines Schweinehundes, mit der er dich fast immer zu fassen bekommt, die sogenannte „Ausnahmefalle“. Dazu will ich dir eine Geschichte aus meinem Leben erzählen.
    „Einmal ist keinmal!“
    Beispiel: Auto oder Fahrrad?
    Im Laufe meines Sportstudiums in Kiel hatte ich mir angewöhnt, mit dem Auto die knapp 2,5 Kilometer zur Uni zu fahren. Als Wirtschaftsingenieur im Bereich Energie- und Umweltmanagement, Student der Sportwissenschaften und Ausdauersportler machte sich das natürlich weniger gut in meinem Lebenslauf. So entschied ich mich im Frühjahr 2003 wieder mit dem Fahrrad zur Uni zu fahren. Ich erzählte das einigen Freunden, die mir zustimmten und mich bestärkten, dass es die richtige Entscheidung sei. „Und wenn es einmal regnet“, sagte ich mir: „fahre ich halt mit dem Bus!“ Die erste Woche lief alles prima. Ich fuhr fleißig mit dem Fahrrad. Am achten Tag kam ich noch gut gelaunt aus der Wohnung, schon passierte es – wie für den Norden Deutschlands typisch im Frühling – es regnete. Ich dachte mir noch: „Ach, nimmst du den Bus.“
    Plötzlich sah ich, wie mein innerer Schweinehund an mir vorbei sprintete, zwischen dem Auto und mir stehen blieb, mich angrinste und mit wedelndem Schwanz brummte: „Eh komm, einmal ist keinmal!“ Und schon saß er auf dem Beifahrersitz meines Autos. Was sollte ich tun? Er hat mich so lieb gebeten, da habe ich ihn zur Uni gefahren. Ich habe mir noch gesagt: „Das eine Mal wird mir mein früherer Professor in Umweltmanagement sicher verzeihen. Und das Ozonloch wird es auch verkraften.“ Am nächsten Tag bin ich wieder vorbildlich mit dem Fahrrad gefahren, am über- und überübernächsten Tag auch. Du kannst es dir denken. Drei Tage später habe ich erneut eine Ausnahme gemacht. Die fiel mir bereits viel leichter. Um es abzukürzen: Vier Wochen später erwischte ich mich bei einer Radtrainingseinheit mit meinen Freunden, wie ich sagte: „Ich glaube, ich sollte mal wieder

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