Spitze sein, wenn's drauf ankommt
beim Rauchen, beim Saufen, bei der Beziehung, bei den Finanzen, im Verkauf, beim Lernen … So ist es bei allen Dingen. Du lässt deine geplanten Sporteinheiten ausfallen, um lieber auf der Couch zu chillen (kurzfristig Wohlgefühl). Später leidest du unter den verschiedensten Erkrankungen (langfristig Schmerz), weil du deine Gesundheit vernachlässigt hast. Stattdessen erhöhst du deine Lebensqualität und deinen Erfolg (langfristig Wohlgefühl), wenn du eine Sportgewohnheit (kurzfristig Schmerz, höchstens 28x) entwickelst.
Beispiel: Die Weiterbildung
Beschäftigst du dich das erste Mal seit Jahren wieder mit Weiterbildung, die du seit Abschluss deiner Ausbildung vernachlässigt hast, fällt es dir anfangs verdammt schwer. Du liest dieses Buch und brauchst vielleicht ewig, bis du es gelesen und die Übungen gemacht hast. Nicht, weil du ein langsamer Leser wärst, sondern weil dir das Aufraffen so schwer fällt. Du bist es gewohnt, lieber faul in der Ecke zu liegen. Bist du es hingegen gewohnt, täglich zu lesen, gehst du mit mehr Freude an dieses Buch, um weiter zu lesen und es durchzuarbeiten. Dasselbe gilt für den Sport.
Beispiel: Das Aufstehen
Wenn du es gewohnt bist, bis um 7:00 Uhr zu schlafen und willst zukünftig während der Woche um 6:26 Uhr aufstehen, um abwechselnd einen Tag 33 Minuten Sport zu machen und den anderen Tag 33 Minuten zu lesen, ist das richtig hart zu Beginn. Nach 28 Tagen wird es jedoch leichter und leichter und leichter. Allerspätestens nach sechs Monaten wachst du morgens automatisch um 6:26 Uhr auf und freust dich aufs Lesen und den Sport. Und je mehr positive Emotionen du mit deiner neuen Verhaltensweise verknüpfst, desto schneller entwickelt sich die neue Gewohnheit. Deine Aufgabe ist, dich und andere die magischen 28 Tage bzw. Wiederholungen bei Laune zu halten.
Triffst du keine Entscheidung, etwas in deinem Leben zu verbessern, gehst du mit großer Sicherheit endlos denselben Weg weiter. Über 90 % deiner Verhaltensweisen sind unbewusst – sind pure Gewohnheit.
„Verbessere deine Gewohnheiten und du verbesserst dein Leben.“
Überwinde deinen inneren Schweinehund
Dein Schweinehund taucht auf, wenn's bedrohlich wird
Du hast bereits einige Verhaltensweisen entdeckt, bei denen du dir sagst: „In dem Bereich könnte ich meine Grenze erweitern und hier würde mir eine neue Gewohnheit wirklich gut tun.“ Du erkennst sofort an der Formulierung, dass du Weichmacher verwendet hast: „könnte“, „würde“. Warum? In Gedanken ist es weniger riskant, als wenn du es bereits beschlossen hättest.
Vorsicht: Deine Grenzen und Gewohnheiten werden ausgezeichnet beschützt. Sobald du deine Komfortzone verlässt, um den Schritt in deine Wachstumszone zu machen, begegnest du deinem kleinen Haustier. Plötzlich meldet sich der Beschützer deiner unsichtbaren Grenze – dein innerer Schweinehund. Ich nenne meinen Yorki. Schau ihn dir an. Meine Seminarteilnehmer sagen, wenn sie ihn sehen: „Ach, ist der süß, mmmh!“ Du auch? Genau das macht ihn so bedrohlich!
Der Schweinehund lässt sich bevorzugt genau dann blicken, wenn es ins Bedrohliche und Unbekannte geht. Wenn ich auf der Bühne stehe, geht's mir gut. Für meinen Schweinehund ist das wie Urlaub. Wenn ich jedoch etwas machen wollte, was du beruflich machst, wie deine Schüler in Geschichte unterrichten, deine Mitarbeiter in die Bedienung einer Maschine oder in Buchhaltung einweisen, deinen Sportlern zeigen, wie Fußball gespielt wird usw., dann wäre mein Schweinehund der erste, der sich mir in den Weg stellt und sagt: „Matthias, bist du noch ganz dicht? Lass die Finger davon. Das geht schief. Du hast andere Stärken.“
Daran siehst du, dass der Schweinehund seine Berechtigung hat. Manchmal ist es die kluge innere Stimme, die dich davor bewahrt, etwas Dummes zu tun. Doch viel häufiger ist es die dumme innere Stimme, die dich davor bewahrt, etwas Kluges zu tun.
Die Schweinehund- Festspiele
Dein innerer Schweinehund hat einen unglaublich hohen IQ. Zwar sieht er wenig helle aus, doch ist der Kerl unglaublich pfiffig. Es gibt einen Zusammenhang zwischen Herrchen – also dir – und deinem Schweinehund: Je schlauer du bist, desto pfiffiger sind in der Regel die Ausreden deines Schweinehundes.
Die zweite unerfreuliche Eigenschaft deines Schweinehundes ist: Er liebt es, deine neuen Vorsätze zu fressen. Hat er von deinem Vorsatz gehört, steht er bereits vor dir, wedelt mit seinem Ringelschwänzchen, schleckt sich das
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