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Splitterndes Glas - Kriminalroman

Splitterndes Glas - Kriminalroman

Titel: Splitterndes Glas - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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Bryan verwarnt hat   …«
    »Das heißt aber noch lange nicht, dass er den Mord an ihm in Auftrag gegeben hat.«
    »Ja, Sir, ich weiß, aber es gibt Hinweise, dass er vor drastischen Mitteln nicht zurückschreckt, wenn er es für notwendig hält. Vor Drohungen. Vor verschiedenen Arten der Einschüchterung. Das macht er nicht persönlich, aber vielfach scheint er dahinterzustecken. Ich sehe gerade die Akten noch einmal durch.«
    »Und dieser McCormick   …«
    »McKusick, Sir.«
    »Dieser McKusick, in den Sie mehrere Hundert polizeiliche Arbeitsstunden investiert haben, der Freund des Opfers, da sind Sie zu dem Schluss gekommen, dass der blitzsauber ist?«
    »So sieht es aus, Sir.«
    »Dann war es also reine Zeitverschwendung. Verschwendung von Zeit und Mitteln.«
    »McKusick war ein plausibler Verdächtiger   …«
    »Aber das heißt doch nicht, dass man alle anderen ausschließen kann.«
    »Sir?«
    »Prince, warum wurde nicht früher gegen ihn ermittelt?«
    »Wir haben mit ihm gesprochen, Sir. Relativ früh.«
    »Und er hat Ihnen Sand in die Augen gestreut.«
    Will wollte widersprechen, aber er unterdrückte den Impuls.
    »Wenn man selbst rausgeht und selbst Vernehmungen durchführt«, sagte der stellvertretende Polizeipräsident, |307| »hat das einen kleinen Haken. Es gibt nämlich niemanden, auf den man mit dem Finger zeigen kann, wenn die Sache den verdammten Bach runtergeht.« Er klopfte energisch mit den Fingern auf den Bericht. »Aber wo Sie jetzt schon nasse Füße haben, ziehen Sie die Sache am besten durch. Die Truppe aus Nottinghamshire gibt Ihnen alle Unterstützung, die Sie brauchen?«
    »Ja, Sir.«
    »Gut. Halten Sie in dieser anderen Angelegenheit Kontakt mit dem guten Malcolm hier. Sie und Moyles stehen in Verbindung mit dem zuständigen Beamten für Hasskriminalität?«
    »Parsons. Ja, Sir.«
    »In Ordnung.« Der stellvertretende Polizeipräsident lehnte sich in seinem Chefsessel zurück. »Dann hauen Sie ab, alle beide. Beherzigen Sie, was ich gesagt habe. Und Grayson, ich an Ihrer Stelle würde bei Prince Vorsicht walten lassen – würde mich nicht wundern, wenn er einflussreiche Freunde hätte.«
    Beide Männer standen auf.
    »Ihr Detective Sergeant Walker«, sagte der stellvertretende Polizeipräsident, »ist außer Gefahr, wenn ich richtig verstanden habe? Ist auf dem Wege der Besserung?«
    »Ihre Entlassung aus dem Krankenhaus steht kurz bevor, Sir«, sagte Will.
    »Sehr gut.«
    Enid sah nur flüchtig auf, als sie ins Vorzimmer traten, und blickte sofort wieder auf die dreifarbige Tabelle, die ihren Computerbildschirm ganz ausfüllte. Rastrick warf ihr im Vorübergehen eine Kusshand zu, aber wenn sie es bemerkte, so ließ sie es sich nicht anmerken.

|308| 30
    »Hast du eine Minute Zeit?«, fragte Rastrick.
    Will sah von seinem Schreibtisch auf und registrierte das befriedigte Lächeln, das dem Detective Superintendent in das bleiche Gesicht geschrieben stand.
    »Sieh dir das mal an.«
    Das
war ein Stück Holz in einem verschlossenen und beschrifteten Asservatenbeutel aus Plastik.
    »Einer der Taucher hat es aus dem Cam gezogen. Etwa zweihundert Meter von der Brücke entfernt. Sieht so aus, als wäre einer aus der Gang in diese Richtung geflüchtet und hätte es dort in den Fluss geworfen.«
    Das Stück Holz war fast so lang wie ein Männerarm und oben zersplittert, weil ein Stück abgebrochen war; es verjüngte sich ein wenig und war eben breit genug, um es fest in der Hand zu halten. Das eine Ende war mit abgenutztem und ausgebleichtem Klebeband umwickelt.
    »Was meinst du?«, fragte Will. »Ein Hockeyschläger?«
    Rastrick zuckte die Achseln. »Ohne das Teil zum Schlagen? Könnte sein.«
    »Oder dieses irische Spiel.«
    »Hurley?«
    »Hurley, Hurling, irgendwie so.«
    »Na ja, auf jeden Fall ist es in den Fluss geworfen worden.«
    »Kann aber schon länger dort gelegen haben«, sagte Will.
    »Könnte sein. Könnte aber auch das Ding sein, das dem armen Kerl zu seiner Totenmesse verholfen hat.«
    Will hob es mit einer Hand an und prüfte das Gewicht; er stellte sich vor, mit welcher Wucht es auftreffen würde, wenn es mit voller Kraft gegen einen Brustkorb geschwungen oder von oben auf einen Kopf geschlagen wurde.
    |309| »Gibt’s eine Chance auf Fingerabdrücke?«, fragte Will zweifelnd.
    »Eine gewisse.«
    »Wenn sie nicht vom Wasser abgespült worden sind.«
    »Ich schick das Teil sofort ins Labor. Abwarten und Tee trinken.« Rastricks eckiger Körper hockte auf Wills

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