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Splitterseelen

Splitterseelen

Titel: Splitterseelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Busch , Sandra Gernt
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gibt es für ein paar Minuten diesen netten Wasserfall. Magisch ist es nicht, weil hier keine Magie klappt. Normale Phänomene sind eher was für die Studenten in unserer Runde.“
    Jason versetzte ihm einen spielerischen Boxhieb gegen die Schulter, wofür Mijo sich mit einer Kitzelattacke rächte. Lachend wehrte sich der Süße, auch wenn er nicht eine Sekunde lang die wachsame Spannung vollständig aufgab. Was schade war. Mijo hatte in seiner Zeit in Udeah gelernt, nicht ausschließlich zwischen Feind, potentieller Feind, Verbündeter oder Bettgefährte zu unterscheiden. Wobei seine lebendigen Sexspielzeuge grundsätzlich aus einer der drei anderen Gruppen stammten, solange er auf der Erde gelebt hatte. In Udeah hatte er Kumpel beiderlei Geschlechts gefunden, die für ihn näher an eine Familie herankamen, als er es je zuvor erlebt hatte. Echte Freundschaften waren es nicht, trotzdem mehr als reine Kampfgefährten. Mit einigen von ihnen hatte er phantastische Sexabenteuer genossen.
    In diesem Moment, in dem Jason unbeschwert lachend vor ihm stand, nackt, nass und von Kopf bis Fuß hinreißend, regte sich in Mijo ein merkwürdiges Gefühl. Ja, er würde den Kleinen am liebsten packen, umdrehen, im Nacken nach unten drücken und sich zwischen diese süßen knackigen Backen versenken. Aber da war noch etwas. Eine befremdliche Sehnsucht nach mehr als Sex. Er wollte … Nähe. Freundschaft. Vertrauen. Gemeinsam Spaß haben, schöne und schreckliche Erlebnisse teilen. Jemand haben, der ihm zuhörte und sogar Antworten gab, weil ihn das, was Mijo zu sagen hatte, zumindest teilweise interessierte. Er wollte …
    Der Wasserstrom versiegte. Der Augenblick verging. Jason wandte sich von ihm ab, stieg aus dem Becken, drehte ihm leichtsinnig den Rücken zu. Es wäre leicht, ihn sich jetzt zu grapschen und durchzurammeln. Er war ein Dämon, warum kümmerte es ihn eigentlich, ob das Stück Fleisch unter ihm willig war? Warum hatte er das bisschen Gemeinschaft und Familie, das er in Oikos-City gefunden hatte, für diesen Jammerlappen aufgegeben? Hätte er ihn einfach auf der Erde belassen und lediglich verhindert, dass Calael ihn in die Finger bekam, wäre er …
    Unfug. Auf der Erde hätte ich ihn nicht beschützen können. Zu viele Menschen. Zu viele Möglichkeiten, mit denen Calael mich hätte matt setzen können. Es gab keine Alternative, ich musste ihn herbringen.
    Und verdammt wollte er sein, wenn das Tribunal nicht genau das von Anfang an geplant hatte! Was bedeutete, dass Nirta, dieses elende Miststück, die Wahrheit gesagt hatte.
    Mijo verdrängte die sinnlosen Gedanken, streifte sich nachlässig das Wasser vom Körper und stieg zurück in seine Klamotten. Jason hingegen, dieses zivilisationsverseuchte Mimöschen, wrang gerade seine Unterhose, Hemd und Socken aus, die er sorgfältig gewaschen hatte. Bloß nicht müffeln war die Devise. Nur mit Jeans bekleidet und in die Decke gehüllt hockte sich das Knusperstückchen anschließend in eine Ecke und wühlte im Rucksack nach etwas Essbarem.
    „Kommst du?“, fragte er vorgeblich lässig. Es konnte die Unsicherheit in seiner Stimme nicht verbergen.
    „Klar.“
    Während es um sie herum langsam dunkel wurde, aßen sie schweigend. Mijo freute sich auf die Nacht, denn es würde wieder kalt werden, was den Schnuckel zwangsläufig in seine Arme trieb. Vielleicht kam er ja heute doch noch zu einer netten Runde Sex … Obwohl es da etwas gab, was er eventuell mit Jason teilen wollte. Ein weiteres Bedürfnis, das er nie zuvor kennen gelernt hatte.
     

     
    „Hey, Sahneschnittchen.“ Jason schreckte hoch, als jemand heftig an seiner Schulter rüttelte. Was war denn los, verdammt? Es konnte noch nicht Zeit zum Aufstehen sein, also sollte man ihn gefälligst in Ruhe seinen Traum genießen lassen. Einen verrückten Alptraum über eine fremde Welt, in der ihn jeder töten oder vergewaltigen wollte, und einen sexbesessenen Dämon, an den er sich gekuschelt hatte, um nicht so sehr frieren zu müssen und …
    Verdammt, der Traum war ja immer noch nicht vorbei!
    Sehen konnte er nichts, lediglich eine Silhouette über sich erahnen. Trotzdem wusste er, dass es Mijo war, der ihm gerade über die nackte Brust streichelte.
    „Ich mach dir nicht den Bottom, jetzt hör endlich auf!“, knurrte Jason gereizt. „Ich will … hey!“ Dieser verflixte Dämon zwirbelte ihm beide Brustwarzen gleichzeitig, womit er jetzt endgültig wach war.
    „Komm, ich will dir was zeigen“, sagte Mijo leise.

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