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Splitterseelen

Splitterseelen

Titel: Splitterseelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Busch , Sandra Gernt
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und mussten letztendlich vor dem aggressiven Schwarm fliehen. Dadurch konnte der Dämon zusammen mit Jason kostbaren Boden wettmachen. Dieser verdammte Mijo kämpfte mit schmutzigen Tricks! Calael wünschte ihm aus tiefstem Herzen die Pest an den Hals.
    Und jetzt hatte sich der verfluchte Kerl auch noch in der alten Siedlung verkrochen. Calael wäre ihm an diesen seltsamen Ort gefolgt. Immerhin ging es hier um seinen Seelenzwilling, für den er durchaus einige Unannehmlichkeiten in Kauf genommen hätte. Doch in diesem Fall hätten seine Krieger gestreikt und damit hätte er an Ansehen verloren. Ein Ansehen, dass er später als Patriarch dringend benötigte, wollte er Udeah zu ungeahnter Größe führen und Andina in Schach halten. Zornig schlug er mit seinem Schwert auf einen Strauch ein, bloß um sich abzureagieren. Besser wäre es noch, seine halbautomatische Waffe zu zücken und dem jammernden Krieger dort drüben eine nette Salve Kugeln zu verpassen. Wenn der Idiot weiter über seine Bisswunden klagte, würde Calael für nichts mehr garantieren.
    Moment mal! Ich könnte allein in die Siedlung gehen und diese Weicheier einfach zurücklassen, dachte er sich. Dazu musste er allerdings den Seelenstein ablegen, da er die seltsame Ausstrahlung der Siedlung um ein vielfaches verstärkte. Sein kostbarer Stein – seine einzige Verbindung zu Jason. Niemals! Calael knurrte und schob sein Schwert in die lederne Scheide zurück, ehe er doch noch etwas Unbedachtes tat. Frustriert lehnte er sich gegen einen Baumstamm und starrte zu der Siedlung hinüber, die sich als schwarzer Schatten in der Nacht vor ihm präsentierte. Irgendwo dort verkroch sich sein Seelenzwilling zusammen mit Mijo. Und wie er diesen Dämonen kannte, fingerte der gerade an SEINEM Jason herum. Das gab Calaels Entscheidung den Ausschlag. Ehe er es sich anders überlegen konnte, zog er sich vor Wut fauchend die Kette über den Kopf und drückte dem am nächsten sitzenden Krieger seinen Seelenstein in die Hand.
    „Wenn du ihn verlierst, bist du tot“, sagte er leise.
    „Wo willst du hin?“, wurde er gefragt, während der Mann den Saphir hastig in beiden Händen barg.
    „In die Siedlung. Ihr wartet hier auf mich.“
    „Ich werden den Stein mit meinem Leben beschützen“, versprach der Krieger. Calael sah ihn eisig an.
    „Nichts anderes verlange ich.“ Bevor er sich weiter ärgerte, wandte er sich um und ging auf die Siedlung zu.
    Je näher er den Häusern kam, desto größer wurde sein Unbehagen und sein Tempo schleppender. Schweiß brach ihm aus jeder Pore, lief in Bächen über seinen Rücken und tränkte sein Hemd. Calael biss die Zähne zusammen. Jeder Schritt kostete ihn Überwindung und es wurde schlimmer und schlimmer. Als er die ersten Gebäude erreichte, war er ein einziges klatschnasses, zitterndes Nervenbündel und er konnte noch nicht einmal sagen warum. Er fühlte sich äußerst unwohl, bekam regelrechte Angstzustände und er hörte seinen eigenen keuchenden Atem viel zu laut in seinen Ohren. Mijo würde ihn bereits von weitem hören können und im schlimmsten Fall mit einem Messer auf ihn warten. Trotz allem Ungemach zwang sich Calael weiter und spähte vorsichtig durch die zerbrochenen Scheiben in die Häuser hinein. Die Ruinen zu betreten und zu durchsuchen brachte er nicht fertig. Ein beherzter Versuch scheiterte, kaum dass er durch die Tür getreten war. Hinter der Schwelle brach er winselnd zusammen und schaffte es lediglich auf Händen und Füßen wieder hinauszukriechen.
    „Okay, Mijo. Diese Runde geht an dich. Aber ich kriege dich an deinem Arsch und dann wirst du dir wünschen, Jason direkt zu mir gebracht zu haben.“ Zähneklappernd erhob er sich und hastete zurück zu seinen Kriegern. Nicht Mijo hatte gesiegt, sondern dieser uralte Ort.
     

Halbtot kroch er hinter Mijo her. Es war stockdunkel, seinem Empfinden nach hatte er nach dem Blick auf die Sterne keine zwei Minuten geschlafen. Vermutlich waren es doch ungefähr zwei Stunden gewesen. Auf jeden Fall viel zu wenig. Mijo hatte darauf bestanden, dass jetzt die beste Gelegenheit war, den Feinden zu entfliehen. Der Kerl hatte auf der Straße überlebt, also musste er ihm in diesem Punkt vertrauen und versuchen an ihm dranzubleiben. Verdammter Dämon, er war hundemüde, trug halbnasse Klamotten und überhaupt, konnte der nicht ein bisschen langsamer zwischen Felsbrocken und kniehohem Gras dahinhuschen?
    „Bleib hier und warte“, flüsterte es plötzlich an seinem Ohr. Jason

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