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Splitterseelen

Splitterseelen

Titel: Splitterseelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Busch , Sandra Gernt
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Schmarre auf den Arm setzen.“
    Fasziniert folgte Jason der Anweisung und beobachtete wie die Raupe sich flink über die Wunde hermachte und überraschend schnell ihre Runden um seinen Arm zog. Nicht lange und ein silbriger elastischer Verband lag um den Streifschuss.
    „Das ist irre“, murmelte Jason. Er wirkte beeindruckt.
    „Bei kleineren Verletzungen sind sie sehr hilfreich. Diese praktischen Viecher denken, sie müssten ihren Nahrungsvorrat für ihre Nachkommen frisch und gesund halten, deswegen spinnen sie alles sofort ein. Wenn dann der Nachwuchs aus seinen Eiern geschlüpft ist, kriechen sie unter das Gespinst und ernähren sich von dem, was sie da finden.“ Mijo legte die Raupe in ihren Behälter zurück und packte diesen in den Rucksack. „Schade nur, dass sie meine Jacke nicht flicken kann. Meinst du, dass wir weiterlaufen können?“
    „Jetzt?“ Entsetzt schüttelte Jason den Kopf.
    „Willst du lieber zwischen den Leichen herumsitzen und darauf warten, dass Calael und seine Freunde uns hier finden?“
    Jason erhob sich stöhnend. „Nimmt das denn nie ein Ende?“ Er linste zu den toten Dämonen hinüber, bis Mijo ihn an der Schulter packte und ihn von den Leichen wegdrehte.
    „Sieh nicht hin, Kleiner. Lass uns einfach gehen, okay?“
    „Hätten sie dich wirklich umgebracht?“
    „Ja, Jason. Das hier war ein dämonischer Killertrupp“, antwortete Mijo so ernst, wie er nur konnte.
    „Okay.“ Fest in seine Decke gehüllt setzte sich Jason in Bewegung. Mijo warf noch einen letzten Blick auf die Toten, zog sich rasch seine Jacke über und schnappte sich den Rucksack. Anschließend beeilte er sich Jason einzuholen.
     
     

     
    Eine weitere Nacht lag vor ihnen, von der Jason nicht wusste, wie er sie durchstehen sollte, ohne Alpträume zu erhalten. In seinen Ohren hallten noch immer die Schüsse nach. Wie damals, als seine Eltern ermordet worden waren. Und nun wäre beinahe Mijo umgelegt worden. Jason gestand es sich bloß ungern ein, aber er wollte nicht wieder allein gelassen werden.
    Drei gegen einen, dachte er, wobei er seine Person bei dieser Auseinandersetzung bewusst ausließ. Das hätte ganz anders enden können. Beinahe wäre Mijo draufgegangen. Er schluckte trocken und rutschte näher an den Körper heran, der hinter ihm lag. Ein Arm legte sich um ihn, als Mijo auf seine Bewegung reagierte.
    „Jason?“, hörte er den Dämon flüstern. „Schläfst du?“
    Blöde Frage!
    „Ja. Tief und fest.“
    Er bekam einen sanften Kuss in den Nacken gehaucht. „Du musst doch müde sein. Warum schlummerst du nicht längst?“
    Was sollte Jason antworten? Dass er nicht damit gerechnet hatte, die Nacht in den Armen eines Killers zu verbringen? Mijo musste seine Gedanken erraten haben, denn er fragte:
    „Hast du Angst vor mir, Knusperkeks?“
    „Ich bin kein Keks, Mijo.“
    „Ein ganz süßer Krümel“, murmelte es in seinen Haaransatz. Unwillkürlich stahl sich ein Lächeln auf Jasons Lippen. Diese verflixte Plage, die ihn in diese skurrile Welt entführt hatte, konnte durchaus sehr charmant sein.
    „Nein, ich habe keine Angst vor dir.“ Das stimmte sogar. Er glaubte nicht, dass Mijo ihm etwas antun konnte, selbst wenn der verrückte Kerl ihm drohte. „Ich glaube bloß, ich habe ein bisschen Angst vor deinen Fähigkeiten.“
    „Es tut mir leid, dass du das miterleben musstest.“
    Eine Entschuldigung? Von Mijo? Jason drehte sich in dessen Arm um und versuchte in der Dunkelheit dessen Gesicht zu erkennen.
    „Mir ist bewusst, dass ich dich in eine völlig fremde Welt verschleppt habe und dir alles neu ist. Ich fühle mich für dich verantwortlich und will nicht, dass dir etwas geschieht“, erklärte Mijo ruhig. „Allerdings habe ich gerade den Eindruck, dass mir die Sache selbst ein wenig aus den Händen gleitet. Ich habe zwar geahnt, dass das Tribunal uns sucht, aber nicht, dass sie mir Erken und seine Killertruppe auf den Hals hetzen. Hier ist irgendetwas im Gange. Und ich will wissen, was.“
    „Vielleicht hat es etwas mit dieser seltsamen Legende zu tun.“
    „Hmm …“
    Mijos Atem streichelte sein Gesicht und Jason wurde bewusst, wie nahe sich ihre Lippen waren. Er müsste seinen Kopf lediglich ein kleines Stückchen bewegen, um … Hastig wandte er sich wieder um und fasste den Deckenzipfel fester. Hinter sich hörte er Mijo leise lachen.
    „Ich wäre nicht abgeneigt, Süßer.“
    „Du weißt überhaupt nicht, woran ich gedacht habe“, brummte Jason verlegen.
    „Von wegen. Die

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