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Splitterseelen

Splitterseelen

Titel: Splitterseelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Busch , Sandra Gernt
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geklärt gehabt. Na, er würde diese nackte Kostbarkeit schon überzeugen. Mit einem frivolen Zwinkern packte er Jasons Fuß und schob sich dessen Zeh in den Mund, an dem er hingebungsvoll lutschte, bevor er ihn frech mit der Zunge umkreiste. Jason riss erstaunt die Augen auf.
    Tja, Kleiner, damit hast du wohl nicht gerechnet, was?
    Mijo drückte die Lippen auf die weiche Fußsohle und küsste sich anschließend den Spann hinauf. Seine Zunge glitt über Jasons Wade. Unauffällig drückte er dabei dessen Bein weiter in die Höhe. Er sah, dass sein Süßer heftig schluckte und sich auf die Unterarme stützte, als er sich an seinem Schenkel entlangknabberte und das Bein wie nebensächlich auf seine Schulter rutschen ließ. Mijo gab ein leises Schnurren von sich. Genau vor seiner Nase lag das Paradies, blaugeädert, fest und prall und an der dunklen Spitze feucht. Tief atmete er den Geruch ein: Ein bisschen Schweiß, ein bisschen Moschus und ein bisschen Jason.
    Jetzt bist du fällig, Kleiner, dachte er, bevor er sich an dem prachtvollen Schwanz festsaugte.
     

     
    Andina schreckte zurück, als sie die Tür ihres Schlafraumes öffnete und sich Nirta gegenüber fand.
    „Was willst du hier?“, fragte sie misstrauisch. Aus Gewohnheit schnappte sie nach dem Arm ihrer Cousine, um zu prüfen, ob es eine Traumprojektion war. Zu ihrer Überraschung bekam sie feste Haut zu fassen, was seit langer Zeit nicht mehr geschehen war. „Es muss wichtig sein, wenn du dich tatsächlich körperlich zu mir bewegt hast“, setzte sie nach, bevor sie Nirta losließ. Die lächelte bloß, rieb sich dabei über ihren Arm, der vermutlich von dem harten Griff schmerzte. Für einen Moment überlegte Andina, ob sie ihr nicht einen kräftigen Schubs versetzen und sich an ihr vorbeidrücken sollte. Ihr allererster Impuls war sogar eine noch deutlich brutalere Phantasie, die sie sofort verdrängte. In den Jahren, die sie in Udeah verbracht hatte, bevor sie ihre Magie erhielt, hatte sie sich oft genug mit purer körperlicher Gewalt Respekt verschaffen müssen. Diese Zeiten waren vorbei und egal, wie sehr sie es manchmal bedauerte, die durften nicht wieder zurückkehren. Jene Macht, die sie anstrebte, konnte sie nicht mit Fäusten erkämpfen.
    „Ich bin nicht deine Feindin“, sagte Nirta. „Im Gegenteil, ich bewundere dich.“
    „Wie komme ich zu der Ehre?“ Andina schritt auf sie zu und nutzte die entstehende Lücke, als Nirta unwillkürlich vor ihr zurückwich.
    „Obwohl ich die Erstgeborene bin, hatte ich nie Aussicht, jemals die Nachfolge meines Vaters anzutreten. Alle hatten erwartet, dass ich meinen Zwilling verschone und ins Exil auf die andere Seite gehe. Aber ich weiß mehr als die meisten anderen, deshalb kam dies für mich nicht infrage.“
    „Was hat das mit mir zu tun? Nirta, ich habe es eilig, lass uns ein anderes Mal …“
    „NEIN!“ Urplötzlich ließ ihre Cousine das ewige Zirpen und Lächeln und liebliches Gehabe fallen. Fauchend vor Ungeduld baute dieses kleine zarte Ding sich vor ihr auf, die Arme vor der Brust verschränkt, die blauen Augen glühten regelrecht vor Zorn.
    „Ich weiß, dass du meinen Bruder umbringen willst, der gerade schutzlos durch die Wildnis irrt. Ich weiß, dass du Jason töten willst, wenn es dir möglich sein sollte. Ich weiß auch, dass dies beides ein entsetzlicher Fehler wäre.“
    „Aus deiner Sicht vielleicht.“ Andina schaute sich vorsichtig um, ob jemand sie belauschte – dieses Thema war heikel. Doch der lange Flur war verwaist und sie spürte keine Lebewesen in der Umgebung, abgesehen von Nirta, ihr selbst und dem schlafenden Krieger in ihrem Bett.
    „Du kennst die Legende von Sharnak nicht. Und du weißt nichts darüber, was tatsächlich mit jenen geschieht, die ins Exil zur Erde geschickt werden. Du weißt nicht, dass man Calael bewusst als Nachfolger festgelegt hat, weil alle anderen potentiellen Kandidaten weder den richtigen Charakter mitbringen noch ausreichend schwach sind, um sich manipulieren zu lassen. Du und ich, wir könnten keine Marionetten in den Händen unserer Berater sein. Calael hingegen schon. Mein Vater hatte noch nie solche Angst gehabt wie an dem Tag, als du zurückkehrtest und von deinem Erzeuger offiziell als leibliche Tochter anerkannt werden musstest. Er hasst dich für das, was du bist. Für das, was du tun würdest, wenn du Gelegenheit dazu bekommst: Das System verändern. Bereits als Kind hatte ich ein großes Talent, alles zu belauschen und zu

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