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Splitterseelen

Splitterseelen

Titel: Splitterseelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Busch , Sandra Gernt
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praktischer.“
    „Aha.“
    „Nix aha. Den hab ich mitentwickelt!“ Mijo hätte sich gerne stolz gereckt, aber das war in der gegenwärtigen Lage unmöglich.
    „Und?“ Sein Süßer klang nicht gerade angemessen beeindruckt.
    „Und was?“
    „Brauchen wir den?“
    „Nee. Der Wellendämpfer sorgt dafür, dass die Feinde nichts davon spüren, wenn wir Dämonen durch Spiegel schreiten. Rein zufällig sorgt es auch dafür, dass andere Dämonen nicht nachvollziehen können, wohin jemand geht, der ihn benutzt. Das braucht echt `ne Menge Magie, das Tribunal der reinrassigen Dämonen ist dafür zuständig, das Ding regelmäßig aufzuladen.“
    „Sprich, er wäre uns nützlich, da ganz Udeah spüren wird, wohin wir gehen?“
    „Für jemanden, der gerade fast vor Panik gekotzt hätte, bist du ganz schön helle“, murmelte Mijo, während er weiter im Rucksack wühlte. Verdammt, warum hatte er den Saphir ganz nach unten gestopft?
    „Letzte Zuckungen. Lenkt mich ab.“
    „Dann lenk dich noch ein bisschen mehr ab, Schnuckelchen. Du hast jetzt die Wahl: Entweder, wir krabbeln den Berg auf demselben Weg hinab, den wir gekommen sind, oder du legst dir den Seelenstein um und bringst uns beide durch den Spiegel.“
    Ruckartig fuhr Jason in die Höhe. Himmel, sah das niedlich aus, mit der Decke über dem Kopf, die ihm bis in die Stirn hing!
     
    „ICH? Aber … wie soll ich das machen? Ich hab gar keine Magie!“ Jason starrte auf den Saphir. Er hasste dieses Ding. Doch wenn es ihn von dem Berg runterbringen würde, musste er es anlegen. Mal wieder blieb ihm keine Wahl.
    „Du hast jede Menge Magie, mein Herzblatt“, widersprach Mijo. Warum grinste der eigentlich so dämlich?
    „Ein ganzes Meer voller Magie. Genau deshalb will Calael dir ja auch den Zeremoniendolch in die Kehle rammen, damit er dir die ganze schöne Magie abnehmen kann. Der Seelenstein sorgt dafür, dass du in geringem Maße Zugriff auf die Magie nehmen kannst. Gerade genug, um durch Spiegel zu schreiten und deinen Lieblingsdämon mitzunehmen. Wollen wir?“
    „Und wie?“
    „Fangen wir mit der Kette an. Ich lege sie dir jetzt an, okay? Bleib ganz ruhig, keine hektischen Bewegungen, sonst lernen wir beide das Fliegen.“
    Die dunklen Augen hielten ihn fixiert, während der Saphir immer näher kam. Jason spürte die Magie, die der Stein ausstrahlte, wie ein kaltes Feuer, das ihn verbrannte und zugleich erfrieren ließ. Er konzentrierte sich auf Mijo, auf den Blick, der ihn ebenfalls brennen ließ, auf gänzlich andere Weise. Vielleicht war es tatsächlich bloß ein schwerer Anfall von Stockholmsyndrom, dass Jason derart heftig auf diesen seelenlosen Mistkerl reagierte. Wenn allerdings alle seelenlosen Mistkerle so verdammt überzeugend darin waren, Zärtlichkeit, Sorge, Rücksicht, Kameradschaft, Verlangen, Leidenschaft, Eifersucht und noch eine Menge mehr vorzutäuschen …
    Der Saphir hing schwer um seinen Hals und begann sofort in einem Takt zu pulsieren, der nicht seinem eigenen Herzschlag entsprach. Es fühlte sich wieder viel zu lebendig an, beängstigend, falsch. Dieser Seelenstein schien ihm etwas zuzuflüstern, in einer Sprache, die er nicht verstand. Und da war noch etwas …
    „Calael!“ Erschrocken wollte er nach unten blicken, glücklicherweise hielt Mijo ihn mit einem raschen Griff davon ab.
    „Er ist nah, ich spüre ihn.“
    „Noch ein Grund mehr, endlich abzuhauen. Hier, nimm den Spiegel in die Hand. Konzentrier dich. Es ist dein erster Spiegelsprung, versuch also nicht, Udeah zu verlassen, egal wie verführerisch das sein mag. Denk einfach – ja genau, denk an einen See. Irgendeinen See. Stell dir seine spiegelglatte Wasseroberfläche vor, auf der sich die Sonnenstrahlen glitzernd brechen. Wünsche dir, dort einzutauchen und dann lass dich einfach von der Magie leiten. Du schaffst das.“
    Mijo legte ihm zwei Finger unter das Kinn und brachte ihn dazu, zu ihm aufzuschauen. „Du schaffst das!“, wiederholte er eindringlich und bekräftigte die Worte mit einem raschen Kuss.
    Jason nickte, umklammerte die Decke mit der Linken, den Spiegel mit der Rechten und rückte sich auf Mijos Schoß zurecht. Sein Dämon hielt ihn fest, wodurch er sich beinahe sicher fühlte. Irgendetwas sagte ihm, dass sie beide sterben würden, wenn er das hier vermasselte. Mit geschlossenen Augen konzentrierte er sich auf den See, bis er beinahe das Rascheln von Schilf hören und feuchte Erde riechen konnte. Dann ließ er sich in den Spiegel

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