Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Splitterseelen

Splitterseelen

Titel: Splitterseelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Busch , Sandra Gernt
Vom Netzwerk:
Slums besessen hatte.
    „War das cool“, flüsterte er. Grinste er schon wieder wie der letzte Idiot? Lag das an Jasons Nähe oder an der Magie, die in ihm pulsierte? Andinas Präsenz, die er überdeutlich wahrnahm, konnte es jedenfalls nicht sein.
    „Wir müssen weitermachen“, sagte Sharnak. „Ich schlage vor, dass Calael zuerst geopfert wird. Jason würde es in anderer Reihenfolge vermutlich unmöglich werden, seine Aufgabe zu übernehmen.“
    Der Alte Mann zog ihn von seinem Süßen weg und zwang diesen auf die Beine. Mit dem Zeremonialdolch, der von irgendwoher gekommen und in Jasons Hand gelandet war, stand sein armer Schatz nun verloren da und starrte hilfesuchend in Mijos Richtung.
     
    „Jason!“ Der Alte Mann schob ihn zu dem Opferstein. Willenlos ließ er es geschehen und wartete, dass Calael sich darauf legte. Die Hände seines Schutzengels waren verkrampft. Seine eigenen Hände waren verkrampft – und schweißnass. Er ließ das Messer fallen, weil es durch seine rutschigen Finger schlüpfte. Das fing ja gut an. Nun würden sie ihn für einen Softie halten. Allen voran Mijo. Der war plötzlich an seiner Seite und drückte ihm den Dolch wieder in die Hand.
    „Du schaffst das, Jason“, sagte er leise zu ihm. Langsam schüttelte Jason den Kopf und wandte sich zu Calael um, der zitternd wartete.
    „Es tut mir leid, ich kann das nicht.“
    Im nächsten Moment umfasst Mijo sein Kinn und zwang ihn, ihn anzusehen. „Du kannst das, Knusperkeks“, flüsterte er ihm zu. „Du bist trotz deiner Höhenangst mit den Adras geflogen und mit mir gemeinsam auf diesen Berg gekrochen. Das ging nur, weil du innerlich sehr stark bist.“
„Das ist Gewalt. Ich habe mich gegen Gewalt entschieden“, stotterte Jason.
    „Bitte“, unterbrach Calaels Stimme ihr Zwiegespräch. „Ich würde es gerne hinter mich bringen.“
    „Jason“, drängte Sharnak. „Es ist auch für mich alten Dämon sehr anstrengend, die Magieströme hier zu bündeln, damit das Ritual funktioniert.“
    „Vertrau mir.“ Mijo sah ihm tief in die Augen. „Du kannst das, Süßer.“
    Er wollte Mijo vertrauen. Er hatte ja gesehen, wie Andina sich von diesem Opferstein wieder erhob und dass sie quietschfidel war. Trotzdem würde er erst einmal ein lebendes Wesen töten müssen.
    „Hilf mir“, flehte Jason.
    „Oh verdammt, Jason. Lass mich nicht länger zappeln.“ Calael bewegte sich unruhig. Schweiß bedeckte sein Gesicht. Jason wusste, dass es gemein war, ihn hinzuhalten, denn Calael hatte ebenfalls Angst. Aber er KONNTE es einfach nicht.
    „Halt die Klappe!“, fauchte Mijo seinen Seelenzwilling an und tatsächlich verstummte Calael. Eine Sekunde später wurde Jason an Mijos Brust gezogen. Tief atmete er den vertrauten Geruch ein und spürte unter seiner Wange das kräftige Herz ganz ruhig schlagen.
    „Lass die Augen zu.“
    „Okay.“ Er spürte wie Mijo seine Hand umfasste, die den Dolch hielt und sie positionierte. Bestimmt schwebte die Spitze des Dolches jetzt über Calaels Kehle.
    „Du musst die Klinge nur noch wuchtig nach unten rammen. Du brauchst nicht hinzuschauen, Kleiner. Wenn du schnell zustößt, wird Calael kaum etwas spüren.“
    Du liebe Güte! Er konnte Calaels heftiges Atmen hören.
    „Ich halte dich fest, Jason.“ Mijo strich ihm durch das Haar, streichelte ihn beruhigend, als hätten sie alle Zeit der Welt. Dabei wusste er genau, dass er Calaels Qualen durch sein Zögern verlängerte und Sharnak musste sich ebenfalls anstrengen, weil er ein … ein verdammtes Weichei war. Mit einem Schrei ließ Jason seinen Arm herunterrucken. Die Klinge stieß auf einen kurzen Widerstand und blieb gleich darauf stecken. Er ließ den Dolch los und krallte sich in Mijos Hemd fest.
    „Du musst den Dolch herausziehen, Süßer.“
    Seine Finger wurden zu dem Heft des Zeremoniendolches zurückgeführt.
    „Zieh, Jason. Es geht ganz leicht.“ Mijos Lippen streiften seine Haut. Eine sinnliche Berührung … Wie konnte er bloß in diesen Moment darüber nachdenken, wie sehr ihn dieser Mann erregte?
    „Zieh, Süßer!“
    Die Lippen, die sich seinem Mund näherten, lenkten ihn tatsächlich soweit ab, dass er den Befehl befolgte. Und plötzlich überflutete ihn der Flash, der ihn regelrecht umhaute. Er konnte nicht mehr denken, nicht mehr atmen und sich nicht mehr rühren. Alles in ihm schien zu kochen und vor Energie überzufließen. Es war kaum erträglich und dennoch unbeschreiblich WOW!
    Wie von fern spürte er, dass er hochgehoben

Weitere Kostenlose Bücher