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Splitterseelen

Splitterseelen

Titel: Splitterseelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Busch , Sandra Gernt
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darüber reden, was mit den Verbannten passiert. Einfach BAMM! Weltentor versiegeln, dafür sorgen, dass keine Panik ausbricht und keinerlei Spuren hinterlassen, die auf uns als Täter hinweisen.“
    „Das wird schwierig, das Portal ist schwer bewacht. Willst du alle Krieger umbringen, die sich dort aufhalten?“, fragte Calael.
    „Keineswegs. Manipulation von Erinnerungen gehört zu meinen magischen Spezialitäten, wie du sicher weißt. Denkbar wäre auch eine Illusion, die uns unsichtbar bleiben lässt oder ein anderes Aussehen verleiht.“
„In Ordnung. Wie geht es dann weiter?“, ließ Nirta sich vernehmen. Sie klang unbeteiligt, beinahe desinteressiert. Für sie würde es in der neuen Ordnung keine tragende Rolle geben, dafür fehlte ihr nicht bloß magisches Potential, sondern vor allem das passende Temperament.
    „Ich werde den Patriarch davon überzeugen, dass er nicht länger der richtige Mann ist, um unser Volk zu regieren.“ Andina lächelte finster, das war ein Akt, auf den sie sich sehr freute. Ihrem Onkel die Hand anreichen und ihn magisch überwältigen, ohne dass irgendjemand, ihn selbst eingeschlossen, das Geringste davon mitbekam. Sollte er dabei den Verstand verlieren, wäre das kein Verlust. „Danach wäre es klug, wenn ich deinen Bruder heirate.“
    Calael verschluckte sich, als er die Bedeutung ihrer Worte verstand. Andina wartete geduldig, bis er aufhörte zu husten und sie mit hochrotem Kopf fragte: „Spinnst du?“
    „Nein, es ist durchaus mein Ernst. Ehen unter Cousins und Cousinen sind gesetzlich erlaubt und werden in Zukunft häufiger vorkommen – da kein Nachschub von der Erde mehr möglich sein wird, müssen wir uns mit der geringen Auswahl begnügen, die vorhanden ist. Rechnet man die Dämonen mit ein, kommen wir auf etwa zehntausend Köpfe. Das reicht für ein Weilchen. In ein paar Generationen wird es sicherlich Inzuchtsprobleme geben, doch die müssen nicht wir lösen.“
    „Ähm – kommen wir noch mal zurück zum aktuellen Geschehen? Erlaubt oder nicht, warum sollte ich dich heiraten?“ Calael wirkte regelrecht entsetzt, worüber sie beinahe beleidigt sein könnte, wäre es nicht so amüsant zu beobachten.
    „Legitimation, mein Lieber. Du warst für die Nachfolge vorgesehen, es wird helfen eine Revolte zu vermeiden, wenn du den Posten dann auch tatsächlich übernimmst. Ich würde es sicherlich auch ohne dich schaffen, eine neue Ordnung zu entwickeln, aber mit dir wird es leichter. Keine Sorge, diese Ehe dient ausschließlich dem politischen Zweck und muss selbstverständlich nicht vollzogen werden. Ich weiß, dass du lieber hübsche Jungs mit in dein Bett nimmst.“
    Er lief erneut rot an, protestierte allerdings nicht und wirkte bereits etwas ruhiger. Um ihm Zeit zu geben, sich an die Idee zu gewöhnen, wandte sie sich an Nirta:
    „Du wärst eine kostbare Bereicherung. Deine Spionagefähigkeiten sind unschlagbar, und solltest du mit deinem Zwilling das Ritual vollenden, würdest du noch einmal so viel Kraft dazu gewinnen. Wenn du dich lieber ganz raushalten willst, werde ich dir keinen Vorwurf machen.“
    „Ich überlege es mir“, erwiderte Nirta mit einem ihrer mysteriösen Lächeln.
    „Gut. Ich denke, das reicht für heute Nacht, oder?“
    Als kein Widerspruch erfolgte, verabschiedete Andina sich von Calael und ging mit Nirta zu ihrem gemeinsamen Zimmer. Dabei kamen sie an Mijos und Jasons Raum vorbei.
    „Du spürst es, nicht wahr?“, fragte Nirta leise. „Du spürst, wie stark es deinen Zwilling erwischt hat.“
    „Oh ja …“ Sie konnte weder an Mijos Gefühlen noch Gedanken teilnehmen, dennoch spürte Andina, dass er wirklich heftig verliebt war. Es war wie ein Instinkt oder die Erinnerung an ein Gefühl.
    „Calael spürt es auch. Es bedrückt ihn.“
    „Sie werden alle drei verlieren und leiden. Das gehört zum Leben dazu, gleichgültig, wie unfair es sein mag.“
    Der Raum, den sie teilten, war klein, doch gemütlich eingerichtet. Zumindest gaukelte die Illusion ihnen das vor. Andina trat zum Fenster, um die Vorhänge zu schließen. Alte Gewohnheit – ein verdeckter Spiegel ließ sich nicht benutzen.
    Als sie sich umdrehte, bot sich ihr ein verwirrender Anblick: Nirta stand nackt vor einer mit Wasser gefüllten Schüssel und wusch sich das Gesicht. Andina hatte bereits zahllose nackte Frauen gesehen, interessiert hatte sie das nie. Auch an Männern hatte sie kein großes Interesse. Die wenigen Male, die sie Sex gehabt hatte, waren allesamt

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