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Splitterseelen

Splitterseelen

Titel: Splitterseelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Busch , Sandra Gernt
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unbefriedigend gewesen. Sie wollte sich nicht unterwerfen, und ganz bestimmt wollte sie sich keinem Mann unterwerfen. Doch auch wenn sie oben saß und ihren Bettgefährten ritt, blieb sie unzufrieden. Die Penetration als solche störte sie ungemein, und dass sie noch nie jemanden gefunden hatte, der ihr in irgendeiner Hinsicht ebenbürtig wäre – sah man von Mijo ab – machte es nicht besser.
    An Nirta war alles klein, schmal und zart. Andina war selbst nicht groß und eher sehnig als muskulös, aber im Vergleich zu ihr fühlte sie sich wie eine Amazone. Zu gerne würde sie jetzt dieses zierliche Geschöpf umarmen und …
    Herr im Himmel, starrte sie gerade ihre Cousine an? Das Ritual musste sie stärker verwirrt haben als angenommen.
    Rasch wandte sie sich ab und zog sich selbst aus, um wenigstens einige Stunden Ruhe zu finden.
    Ein Hauch von Rosenduft warnte sie, darum fuhr sie nicht kampfbereit herum, als sich eine Hand auf ihren entblößten Rücken legte.
    Nirta sprach nicht. Sie streichelte über Andinas Haut, schmiegte sich dann wie ein Kätzchen an sie heran. Verwirrt drehte sie sich um, betrachtete das Puppengesichtchen, in dem die himmelblauen Augen riesig wirkten. Warum tat sie das? Hatte sie Andinas Blicke bemerkt? Wollte Nirta sie manipulieren?
    „Du misstraust mir“, flüsterte Nirta traurig.
    „Ich misstraue jedem. Sogar mir selbst. Und allem, was ich nicht verstehe.“ Sie konnte nicht widerstehen, sie musste einfach durch die Ringellöckchen streichen.
    „Lange Zeit dachte ich, dass Mijo mich anzieht, obwohl ich wusste, dass ich ihn nicht haben kann“, sprach Nirta weiter. „Ich dachte, dass ich deshalb nie einen anderen Mann an mich heranließ, eben weil mein Herz bereits vergeben ist, egal wie sinnlos. Erst als du mich in dein altes Versteck auf der Erde mitgenommen hattest, wurde mir klar, dass ich in Wahrheit Mijos Wesen liebe, seine wilde, unbezähmbare Seele – und dass es diese Seele zwei Mal gibt.“
    Zögerlich sandte Andina ihre Magie aus und berührte behutsam Nirtas Bewusstsein. Sie spürte sofort, dass die junge Frau nicht log und wollte sich hastig zurückziehen. Doch Nirta hielt sie geistig umfangen, genauso zart und Halt suchend wie sie es körperlich tat. Andina spürte die Einsamkeit, die Verletzlichkeit dieses Geschöpfes in ihren Armen, die zahllosen Wunden, die das Leben ihr zugefügt hatten, und den stählernen Willen, mit dem sie allen Widrigkeiten begegnete. Nirta hatte ihre gesamte Magie in sich gebündelt, sie war ein Teil ihres Wesens geworden, wie es vermutlich auf keinen anderen Menschen in Udeah zutraf. Das war ihre wahre Stärke, ihr Schutz und zugleich ihre Waffe.
    Nirta war ihr ebenbürtig, erkannte Andina verwundert, als sie sich vorsichtig befreite und geistig von ihr löste. Noch immer hielt sie sie umarmt, und es fühlte sich gut an. Richtig.
    Die halb geöffneten vollen Lippen lockten sie. Es gab nicht den leisesten Grund dieser Versuchung zu widerstehen, darum versuchte sie es gar nicht erst, sondern kostete neugierig von dem, was ihr dargeboten wurde.
    Wie sie in das Bett gekommen war, wusste sie nicht und es war Andina völlig gleichgültig. Wichtig war nur Nirta, die sie mit hungriger Leidenschaft und Wärme umfing …
     
     

Hand in Hand marschierten sie durch die Wildnis. Sharnak hatte ihnen ausdrücklich verboten Spiegel zu benutzen, da dann jeder sofort wüsste, woher sie kamen und wohin sie gegangen waren – und jeder Spiegel, den sie durchschritten, stand auch dem Rest Udeahs zur Verfügung.
    Adras kamen ebenfalls nicht infrage, da der Luftraum im Moment peinlichst überwacht wurde. Andina, Nirta und Calael wollten mit Adras zurück nach Preside Hill fliegen, die frohe Botschaft verkünden, dass Calael seine Magie gewonnen hatte und zerknirscht eingestehen, dass Mijo Jason entführt hatte. Warum, sollte sich jeder selbst denken, Mijos Ruf ließ da genügend Auswahl.
    Sharnak hatte sie an einer Stelle am äußersten Rand seines Territoriums abgesetzt, von dem aus es ungefähr eineinhalb Tagesmärsche bis zur Magiequelle war. Hetzen mussten sie nicht – das Weltenportal hatte tausende Jahre Udeah mit der Erde verbunden, ob sie den Durchgang nun heute oder morgen zerstörten, machte keinen großen Unterschied.
    Jason fühlte sich merkwürdig aufgedreht. Das lag natürlich zum einen an Mijos Nähe – der Kerl machte ihn durch seine bloße Anwesenheit fertig! Zum anderen an der schlaflosen Nacht – sein Hintern war mächtig wund, aber das war

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