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Splitterwelten 01 - Zeichen

Splitterwelten 01 - Zeichen

Titel: Splitterwelten 01 - Zeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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erledigt und jeder von uns könnte wieder tun und lassen, was er will.«
    »D-du denkst wirklich, es wä-wäre so einfach?«
    »Natürlich, warum denn nicht?«
    »Du vergisst wohl, dass auch der Geheimdienst der Kai-Kai-Kaiserin hinter uns her ist …«
    »Schwachsinn«, blaffte der Chamäleonid. »Das Schoßäffchen der Kaiserin ist nicht hinter uns her, sondern hinter dem Schild. Wenn also jemand Probleme bekommen wird, dann ist es Novaro, aber ganz sicher nicht wir.«
    »Vielleicht«, gab Kieron zu. »Und wer soll deiner Ansicht nach den Schhh-Schild an sich nehmen?«
    »Ich sicher nicht«, wehrte Jago ab. »Sobald ich mich in die Nähe wage, würde mir der Katzmann den Kragen umdrehen. Aber dir vertraut er.«
    »Nein«, wehrte Kieron kopfschüttelnd ab. »Das wi-will ich nicht.«
    »Was willst du nicht?«
    »Croy bestehlen. Und ich wi-will auch nicht zuuu-zurück nach Ma-Ma-Madagor.« Es kostete den Jungen einige Überwindung, die Worte auszusprechen, entsprechend unsicher klangen sie.
    »Warum nicht?«
    »We-weil ich dort nur ein Sklave bin. Da-da-darum.«
    »Bilde dir bloß nichts ein«, fuhr Jago ihn an. »Du magst das Sklavenband nicht mehr um deinen dürren Hals tragen, aber das bedeutet nicht, dass sich zwischen uns irgendetwas geändert hätte. Der Katzmann kann erzählen, was er will – es ändert nichts daran, dass du nach wie vor mein Eigentum bist und ich dein Herr!«
    »Da-das ist nicht wahr!«
    »Und ob das wahr ist – willst du die Urkunde sehen?«
    »We-wenn alles so ist, wie du sagst«, erwiderte Kieron leise und mit bebender Stimme, »warum sollte ich dir dann he-helfen? Croy ist mein Freund.«
    »Blödsinn. Der Katzmann denkt nur an sich selbst. Nur aus diesem Grund sitzen wir auf diesem elenden Staubklumpen fest.«
    »Aaa-aber er ist immer gut zu mir gewesen, im Gegensatz zu di-di-dir.«
    »Mir kommen gleich die Tränen«, versicherte Jago. »Und wenn ich dir etwas geben könnte, was unsere Samtpfote dir nicht geben kann?«
    »Wa-was zum Bei-Beispiel?«
    »Nun« – der Chamäleonide grinste – »vielleicht weiß ich doch etwas über deine Vergangenheit.«
    »Du lü-lü-lügst!«
    »Bisweilen«, gab Jago unumwunden zu, »doch nicht in diesem Fall. Zumindest eine Sache hat mir der alte Trottel nämlich anvertraut, kurz bevor er starb.«
    »Wer? Loduco?«
    »Nicht doch«, wehrte Jago ab. »Simrod natürlich!«
    Schon die Erwähnung des Namens genügte, um Kieron innerlich zusammenfahren zu lassen. Simrod war der alte Sklave gewesen, der sich wie ein Vater um ihn gekümmert und ihn so viele nützliche Dinge gelehrt hatte …
    »Wa-wa-was hat er gesagt?«, wollte er sofort wissen.
    Jago grinste breit. »Das, mein Junge, werde ich dir verraten, sobald wir zurück in Shantanpur sind.« Er atmete tief durch, sog die heiße Wüstenluft in seine Lungen, nur um gleich darauf von einem heftigen Hustenanfall geschüttelt zu werden. »Ich muss rasch fort von hier«, meinte er, »dieses trockene Klima ist wirklich Gift für meinesgleichen …«

8. Kapitel
    Das Gefährt, mit dem Kalliope zur königlichen Flotte übersetzte, war eine kleine Gondel, wie sie auch auf Ethera zum Transport einzelner Personen oder kleiner Gruppen verwendet wurde. Mit dem Unterschied, dass diese aus Holz gefertigt war und ein Dach die Passagiere vor dem rauen Wetter Jordråks schützte.
    Erik hatte darauf bestanden, dass Urgar und der andere Einherjar Kalliope begleiteten; auf diese Weise hatte er wohl das Gefühl, die Kontrolle über die Geschehnisse nicht vollständig aus den Händen zu geben. Kalliope hingegen hatte sich Kapitän Baramiro als Begleiter ausbedungen, der mit der Volanta noch immer im Hafen von Thulheim festsaß. Trotz allem, was geschehen war, war sie offiziell noch immer eine Schülerin; wenn Baramiro jedoch berichtete, was sich am Ende ihrer Überfahrt zugetragen hatte, verlieh das Kalliopes Worten womöglich mehr Gewicht …
    »Was hat das alles zu bedeuten?«, fragte der Kapitän mit Blick auf die königlichen Schiffe, die wie ein drohendes Ungewitter am Himmel über Jordråk hingen.
    »Um das herauszufinden, sind wir hier«, entgegnete Kalliope, während das Boot dem Flaggschiff der königlichen Flotte entgegenschwebte. Nicht ihr Wille war es, der es in der Luft hielt, sondern der einer der Gildeschwestern, die auf dem Flaggschiff weilten. So froh Kalliope darüber war, ihre ohnehin stark strapazierten Kräfte nicht einsetzen zu müssen, war sie doch verwundert über diese Geste, die sie nicht anders

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