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Spookies (German Edition)

Spookies (German Edition)

Titel: Spookies (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Koppeel
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„Dummerweise halten sie uns für die Spione irgendeiner Schmugglerbande und trauen uns nicht.“
    „Deswegen haben sie uns eingesperrt?“
    „Sie glauben, dass wir ihnen die Smaragde klauen werden.“
    „Also werden sie uns nicht helfen.“, stellte Bell fest und Trafker lachte humorlos auf.
    „Wie denn? Die können sich nicht einmal einfache Schmuggler vom Leib halten, wie sollten sie da gegen eine organisierte Truppe bestehen?“
    Bell gab wieder ein Stöhnen von sich, dann stemmte er sich in die Höhe und stellte sich sehr vorsichtig auf. Entgegen der Diagnose des Minenarztes hielt das Bein, auch wenn es vom Knöchel bis weit in den Oberschenkel hinein tiefblau angelaufen war. Bell machte zwei vorsichtige Schritte, aber kein Knochen knirschte. Alles in allem die hässlichste Prellung, die Trafker seit langer Zeit gesehen hatte, aber kein Bruch.
    Bell sah an sich herunter, der Arzt hatte ihn bis auf die Boxershorts ausgezogen.
    „Ich könnte etwas zum Anziehen gebrauchen.“, meinte er mit einem Hauch Verlegenheit.
    Trafker untersuchte die breiten Schubladen der Kommode, die an der Wand gegenüber der Tür stand und förderte ein einfaches Hemd und eine kurze Leinenhose zutage, die in Verbindung mit den teuren Anzugsschuhen des Anwaltes sehr deplaziert wirkten, ganz davon abgesehen, dass das Hemd unvorteilhaft über dem Bauch von Bell spannte.
    „Gewagte Kombi!“, kommentierte Trafker mit breitem Grinsen und erntete einen tieftraurigen Blick.
    „Ich wurde drei Jahre hintereinander zum bestangezogensten Anwalt in unserem Bezirk gewählt.“
    Trafker lachte und auch auf Bells Gesicht erschien ein Grinsen.
    „Ich kann schweigen wie ein Grab, wenn der Preis stimmt.“
    Bell schenkte Trafker einen Blick, bei dem klar wurde, warum ihm die Frauen trotz seiner ausladenden Figur reihenweise zu Füßen lagen.
    „Ich kenne da ein tolles Restaurant.“
    Trafker ging für eine Sekunde auf den Flirt ein.
    „Ich komme darauf zurück.“, versprach sie, dann stellte sie einen Fuß in den schmalen Spalt unter der Tür, hielt einen Unterarm unter die Klinke und hebelte das Schloss mit einer kräftigen Aufwärtsbewegung des Knies aus. Natürlich reagierte ihr Oberschenkel sehr unerfreut und Trafker balancierte mit einem Fluch auf dem unverletzten Bein bis der Schmerz aufhörte.
    Bell sah ihr sorgenvoll zu.
    „Sind sie verletzt?“
    Trafker winkte ab und stellte das Bein wieder ab.
    „Schon gut. Ich bin in Ordnung.“, sie öffnete die Tür einen Spalt weit und lugte um die Ecke. „Wir sollten los, bevor die Leute von der Mine aufwachen.“
    Bell steckte das Buch in seinen Hosenbund und beide humpelten los in Richtung der Mine.
    „Warum verstecken wir uns noch mal in einer Mine und nicht irgendwo im Wald?“, fragte Bell als sie schon kurz vor dem Stolleneingang waren, neben dem auch der Exos runtergegangen war.
    „Sie sind übersät mit Kratzern und ich habe zwei Wunden am Oberschenkel. Es ist nicht ratsam mit offenen Wunden im Dschungel zu sein.“
    „Dann hätten wir in der Hütte bleiben können.“
    Trafker verzog ahnungsvoll den Mund und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
    „Höre ich da etwa einen Hauch von Klaustrophobie heraus?“
    Bell stöhnte leise, warf dem dunklen Stolleneingang einen furchtsamen Blick zu und nickte schließlich.
    „Wie stabil die Hütte war haben sie ja gesehen.“, Trafker legte ihm beruhigend eine Hand auf den Unterarm. „Außerdem wollen wir ja nicht in den Berg hinein. Nur so weit, dass wir das Licht noch sehen.“
    Bell hob misstrauisch die Augenbrauen.
    „Aber finden uns die Leute von der Mine dann nicht sofort?“
    Trafker schüttelte den Kopf.
    „Dieser Eingang wurde schon lange nicht mehr genutzt, das habe ich schon gestern gesehen. Nebenbei sind die Leute von der Mine nicht das Problem.“
    Bell sah immer noch nicht überzeugt aus und Trafker gab ihm einen kleinen Schubs in Richtung des Eingangs.
    „Jetzt reißen sie sich zusammen!“, sie gab ihrer Stimme mit Absicht einen harten Klang. „Sie schaffen es ein Notizbuch von international gesuchten und gefürchteten Drogenhändlern in die Hände zu kriegen und jetzt kriegen sie Muffensausen wegen einem Loch in einem Berg?“
    Bell setzte sich zögerlich in Bewegung.
    „Ein sehr dunkles Loch in einem sehr dunklen Berg.“, murmelte er.
    Die Sonne ging auf, kaum dass sie im Stollen waren. Allerdings war es der typische Sonnenaufgang im Dschungel, der das Licht lediglich heller werden ließ, anstatt mit roten und

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