Spookies (German Edition)
gehobenen Augenbrauen.
Spookies hatten im Allgemeinen Probleme mit autoritär genervtem Gehabe und einsilbigen Antworten, befanden sich aber im Moment auf neutralem Boden, was einen Rausschmiss schwierig machte.
Alex legte Tim im Vorbeigehen eine Hand auf die Schulter und deutete auf eine ihrer Kisten, die sie vom Flughafen mitgebracht hatten und die neben Waffen und Kleidung auch ein paar technische Geräte enthielten.
Mit einem letzten Blick auf den Mann, der die Augen auf einen Punkt neben der Tür gerichtet hatte, zogen sich die Spookies schließlich von der Matte zurück.
Luis angelte sich einen Laptop aus der Kiste und hockte sich im Schneidersitz auf die zweite Kiste an der Wand um sich dann in den Weiten des Webs die Wartezeit zu vertreiben, während Alex und Kyle einen dunklen Kasten aus der Kiste holten.
„Dann können wir auch ein bisschen vorarbeiten.“, murmelte Tim und begann die Verkleidung des Kastens aufzuschrauben.
Kyle nahm gerade eine seiner Pistolen auseinander und machte sich daran sie zu reinigen.
„Bist du wirklich scharf darauf noch einmal an den Arsch der Welt zu fliegen?“, er lachte leise auf. „Mein Hintern ist immer noch taub von den harten Pritschen dieser Transportvögel.“
„Armer Junge…“, Tim kicherte und legte die Abdeckung zur Seite. „Haben wir Drehzylinder dabei?“
Alex rumorte in der Kiste, dann schüttelte er brummend den Kopf und Tim zuckte die Schultern.
„Dann wird es zumindest nichts mit mehr Reichweite.“, er schob sich die Brille hoch und begann damit ein paar kleinere Abdeckungen aus dem Innenleben zu entfernen. „Wir könnten dann Software brauchen.“
„Bin ja schon dabei…“, Luis klemmte die Zunge in den Mundwinkel und tippte heftig auf der Tastatur herum. „Dass sich die Nasa auch immer so zieren muss!“
Kyle reinigte weiter seine Waffe mit geübten Bewegungen und behielt dabei unauffällig den Mann im Auge, der immer noch mit stoischer Miene zur Tür sah.
Alex warf ihm einen fragenden Blick zu, den er mit einem beinahe unmerklichen Schulterzucken beantwortete.
Luis und Tim waren gerade dabei den Laptop und den Kasten zu verkabeln um die gehackten Programme aufzuspielen, als sich die Tür zur Turnhalle endlich wieder öffnete und Trafker die Halle betrat.
Sie sah sich einen Augenblick lang nach ihren Männern um und stutzte irritiert als sie sie an der Seite aufeinander hocken sah. Die Blicke, die ihr ihre Männer zuwarfen ließen Trafker mitten im Schritt verharren und sich noch einmal in der Halle umsehen.
Der Mann erhob sich und zog damit ihre Aufmerksamkeit auf sich, noch ehe ihr Blick bei ihm angekommen war. Jeder ihrer Männer spannte sich erwartungsvoll an, als sie die Augen abschätzend zusammenkniff und den Mann fixierte.
Im nächsten Moment gab sie einen spitzen Aufschrei von sich, der ihre Männer zusammenzucken ließ, dann machte sie einen kleinen Sprung und rannte auf den Mann zu, der erwartungsvoll die Arme ausbreitete.
„TONY!!“
War die Miene des Mannes zuvor streng und unnahbar gewesen, so erstrahlte jetzt ein Lächeln auf seinem Gesicht, das viele Fältchen um seine Augen zauberte und ihm einen freundlichen Zug gab. Er hielt die Arme weit ausgestreckt und Trafker sprang ihn aus vollem Lauf an. Er wurde dabei einen halben Schritt zurückgeschleudert, war aber offensichtlich darauf vorbereitet gewesen, denn er machte einen kleinen Ausfallschritt und bewahrte sich selbst und Trafker damit vor einem Sturz.
„Habe ich was verpasst?“, murmelte Kyle.
„Hat sie dich je so begrüßt?“, fragte Luis, ohne die Augen von Trafker und dem Mann zu nehmen.
Kyles Augen wanderten eine Sekunde zu Luis und er verzog den Mund.
„Nicht dass ich wüsste.“
„Du weißt schon, dass sich deine Männer geprügelt haben, als ich hier rein gekommen bin.“
Trafker sah zu ihren Männern, die sich wieder dem Flugzeugstörsender zugewandt hatten, und nickte mit vorgeschobener Unterlippe.
„Irgendjemand hat uns in den letzten 54 Stunden für nichts und wieder nichts über drei Kontinente gejagt ohne uns eine Pause zu gönnen.“, sie zuckte die Schultern. „Du solltest wissen, dass man am besten Dampf ablässt, wenn man frustriert ist.“
Die Bernsteinaugen wanderten von den Männern wieder zurück zu ihrem Gegenüber. Anthony Union war einst der beste Freund von ihrem Vater Theodor gewesen, den dieser außerhalb des CI 34. gehabt hatte. Wenn sie acht Väter gehabt hatte, so war Tony Union der Onkel gewesen.
Auch
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