SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition)
Und wenn nichts mehr geht – angreifen! Im Zweifel – immer angreifen! Und wenn ihr keine Idee mehr habt, was ihr sonst noch machen könnt …“
„Angreifen“, schallte es ihm vom Team wie ein Mann entgegen, gerade als das Bereitschaftssignal kam.
„Dann Aufstellung, Leute.“ Die Kadetten stellten sich zu zweit nebeneinander auf. Leonidas und Thorwald, der Fahnenträger, als erstes Paar. Dahinter Tanja Feldt und Greg Hilldale, bis zu Nels Mbeki und Victoria„Vicky“ Swan, dem Schlusslicht der Doppelreihe.
„Nicht vergessen, da draußen herrschen 1,25 G und es gibt kein Wasser. Das hatten wir erst eben und die Spielleitung kreiert nicht zweimal dasselbe Szenario. Wir schwärmen als Angreifer sofort paarweise aus. Als Verteidiger nehmen wir sofort das höhere Gelände ein. Nutzt in der Anfangsphase eure Sprungdüsen. Und bleibt verdammt noch mal nicht dumm als Ziel stehen.“
„Aye aye, Sir“, antworteten seine Kameraden im Chor, während Leonidas noch einmal seinen roten Helm auf richtigen Sitz hin überprüfte.
Die Schleuse öffnete sich und der ArenaComp meldete: Team Falcons 66, beziehen Sie Verteidigungspositionen.“
„Plan Victor zwei“, befahl Leonidas, als er sofort aus der Schleuse stürmte und das Gelände sah. In der Mitte der Arena lag ein zehn Meter langer, acht Meter breiter und drei Meter hoher Quader. Sonst gab es nur noch ein paar Dutzend einzeln liegende Würfel mit einem Meter Kantenlänge.
Sofort nach dem Befehl stürmten die zwei Paare mit Sprungdüsen und Blitzgewehren los und versuchten, den Quader in der Mitte zu erreichen, bevor die Gegner erschienen, während der Rest der Mannschaft jeweils paarweise ausfächerte, um die anderen Eingänge rechts und links abzudecken.
Leonidas und Thorwald rückten dagegen, so schnell sie konnten, auf den Mittelquader zu. Beide rannten, so schnell sie konnten, und waren sich bewusst, dass sie es nicht rechtzeitig schaffen würden, bis das andere Team auf der Bildfläche erschien. Leonidas‘ HelmComp blendete ihm oben rechts im Visier den maximalen Countdown bis zum Erscheinen der anderen Mannschaft ein. Auch die inzwischen von seinen Jumpern übermittelten Geländedaten halfen ihm nun bei der Orientierung. Nur noch fünf Sekunden, bis die Zeit verstrichen war, an der frühstens der Gegner erscheinen würde. Nun war wirklich eine Führungsentscheidung fällig.
„Falke Zwo – Stellung Punkt Süd drei und fünf! Falke Drei – Stellung Nord drei und zwo. Jumper Eins und Zwo – Stellung Zentrum Südost bis Nordost. Falke Eins rückt nach. Ende!“
Sofort übermittelte sein HelmComp das Ganze als taktische Karte an jeden Spieler, der kurz den Plan ins Visier eingeblendet bekam.
Wenn sie schnell genug waren, konnten sie dem Gegner sofort bei Verlassen der Schleuse Verlust zufügen, waren aber bis zur Neuausrichtung des eigenen Teams dem massiert auftretenden Angreiferteam hoffnungslos unterlegen. Wenn allerdings die Jumper auf dem Zentralblock in Stellung lagen, konnten sie mit den Blitzgewehren das Feld nach Belieben beherrschen. Wenn nicht, hatten sie zwei Probleme. Erstens die sichere Niederlage vor Augen und zweitens die netten Ratschläge der gesamten Akademie, dass man sein Team nicht paarweise losjagt. Wie sagte schon Moltke: Getrennt marschieren aber gemeinsam zuschlagen!
Als die Zeit abgelaufen war, meldete sein Comp: „Angreifer in der Arena!“
„Falke Zwo! Kontakt!“
„Falke Eins kommt. Riegel Süd! Falke Drei über Westen marsch, marsch, Ende!“
Damit sollten vier Paare Verteidigungspositionen beziehen, während das Paar Falke Drei den Zentralblock nördlich umgehen und sich dann von Westen auf den Gegner stürzen sollten, während die Blitzgewehre der Jumper mit Deckungs- und Sperrfeuer unterstützen sollten. Der Gegner durfte sich nicht entfalten!
Leider war der Plan nur auf dem Papier gut. Falcons 66 war nicht schnell genug. Die körperliche Verfassung der Kadetten des vierten Jahres war nicht gut genug, um den Sturmlauf quer durch die Arena rechtzeitig zu schaffen. Auch die Jumper waren noch in der Luft, als die Foxhunter, Kadetten des siebten Jahres, in die Arena stürmten. Sofort machten sie die Jumper aus und eröffneten das Feuer. Ein Kadett der Falcons wurde getroffen und schmierte ab. Ausfall eins! Ein weiterer Jumper wurde an den Beinen getroffen und schaffte die Landung auf dem Quader nicht mehr. Er rutschte nach Norden hin vom Block und musste sich nun– nur noch die Arme gebrauchen könnend – um
Weitere Kostenlose Bücher