SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition)
einen Besuch wert“, sagte Jones, was ihm prompt ein Lächeln Bennings einbrachte.
„Kommt sofort, Sir“, sagte sie und verschwand.
„Commander, bitte nehmen Sie Platz.“ Dabei wies er mit der Hand auf seine Eckgarnitur, die mit einem Sessel sein kleines aus Flottenbeständen kommendes Besprechungsmobiliar im Büro vervollständigte. „Sie machten es dringend. Also worum geht’s?“, fragte Genda, noch bevor Jones richtig saß.
„Commodore, wir haben die Paradise Star nach ihrem Verschwinden wiedergefunden!“
Genda blieb ruhig und gab Jones mit einem kurzen Nicken zu verstehen, fortzufahren.
„Dazu muss ich ein wenig ausholen, Sir“, fuhr Jones fort und erhielt wieder ein bestätigendes Nicken seines Vorgesetzten, der bekannt dafürwar, überflüssigen Erklärungen sehr ablehnend gegenüberzustehen.
„Sie wissen, Commodore, dass wir keine visuellen oder überhaupt Nahscans, weder von der Fargo Queen noch von der Paradise Star, haben. Auch hatte die aktive Eloka der Zama jeden qualifizierten Fernscan verhindert. Sodass die Sensor- und Scandaten hinsichtlich der fraglichen Profile zu ungenau sind, um eindeutig die Fargo Queen oder die Paradise Star zu identifizieren“, sagte Jones und unterbrach sich, als PO 2nd Class Benning den Kaffee brachte und schnell wieder verschwand.
„Wir haben nun alle Scandaten aller Schiffe, Stationen und Sensorbojen der TDF und ziviler Schiffe überprüft, die in der Nähe der Römer waren, und haben eine eindeutige Signatur gefunden, die uns eine Negatividentifizierung ermöglicht. Der zivile Frachter Betty Blue, ein mittlerer Frachter der Merchant-Klasse, hat beim Jump Point Ravenna – Rom eine Sprungsignatur aufgenommen, die nicht von der Eloka der Zama verzerrt wurde, da die Zama eine halbe Sekunde vor ihrem Geleit durch den Jump Point ging.
Commodore, Sie wissen, dass die Columbus-Klasse um einiges größer ist als die Schiffe der Merchant-Klasse, zu der auch die Fargo Queen gehörte. Daher ist auch die Energiemenge größer, die für den Sprung benötigt wird, da sich die Energiemenge für den Sprung proportional zur Masse des Schiffes verhält. Die Paradise Star hatte dreimal so viel Masse wie die Fargo Queen, was eindeutige Unterschiede in der Sprungsignatur verursacht.
Die Werte,die wir in der fraglichen halben Sekunde in den Scanlogs der Betty Blue gefunden haben, weichen deutlich von der Merchant-Klasse ab, selbst wenn man die Kreutzman-Anomalie mit berücksichtigt. In der halben Sekunde ohne die Eloka-Tarnung durch die Zama schnellte der registrierte Energieoutput der Fargo Queen um mindestens zweihundertachtzig Prozent über den Wert, den die Merchant-Klasse theoretisch erreichen könnte, Sir.“
„Keine sonstigen Einflussgrößen möglich?“
„Nein, Sir! Wir haben auch die Sensoranlage der Betty Blue gecheckt. Die war auf 99,534 Prozent und erst drei Wochen vorher auf Rom neu kalibriert worden. Die Daten passen definitiv nicht zu einem Schiff der Merchant-Klasse und damit nicht zur Fargo Queen.“
„Sind andere Schiffe als die Columbus-Klasse denkbar, die zu den Energiewerten passen“, fragte Genda nachdenklich.
„Nur wenn wir davon ausgehen wollen, dass Rom Großkampfschiffe besitzt. Alle bekannten römischen Megaliner waren nicht auf den entsprechenden Routen, doch sind unsere Aufzeichnungen gerade im Outer Rim sehr lückenhaft. Der Computer hat eine wahrscheinliche Übereinstimmung der gemessenen Werte mit den alten Sensordaten der Paradise Star und den Werftspezifikationen und -protokollen auf Newton von fünfundachtzig Prozent errechnet. Unter der Annahme, dass es sich hierbei um die Fargo Queen handelt, bei gleichen Parametern, war die Wahrscheinlichkeit nur einundzwanzig Prozent.“
„Nun, ich war mein Leben lang im Nachrichtendienst. Meine aktive Flottenzeit war nicht so, dass ich ein Fachmann für Scanner bin. Was sagen unsere Flotteningenieure aus der Techniksektion dazu, Commander?“
„Colonel Temple hat sich des Problems persönlich angenommen, da er seine Promotion in einem artverwandten Gebiet gemacht hat. Er sagt, dass er seine Pension darauf verwetten würde, dass das nicht die Fargo Queen sei, die durch den Jump Point gegangen ist. Und er würde fünf Jahresgehälter darauf wetten, dass das ein Schiff der Columbus-Klasse war. Er begründete das anhand von Sekundär- und Tertiärwellen in der Energiesignatur, die er, obwohl verzerrt, für charakteristisch für den TD-Antrieb der Columbus-Klasse hält. Aber da streiten
Weitere Kostenlose Bücher