SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition)
der TSS sehr starkes Interesse an der Manöverführung hat. Aus dem Personalbüro der Flotte wissen wir, dass der TSS Leute an Bord der Manöverschiffe hat und mindestens eine Fregatte unter sein direktes Kommando genommen wurde. Auch sind seltsame Befehle mit TSS-Verschlüsslung an Korvetten gegangen, die sich momentan auf Jump-Point-Streifen in den hegemonieüberwachten Systemen befinden.
Was mir aber richtig Sorgen macht, ist der Umstand, dass innerhalb des TSS sich keiner mit dieser Problematik befasst, sondern alle Befehle direkt von Lee kommen.“
„Chefsache?“, fragte Falkenberg.
„Nein, Tribun. Eher Chefkontakt. Er hat irgendwo da draußen Leute, die da für ihn tätig sind, und keiner hat auch nur einen Dunst davon, wer das ist und wo die sind.“
„Interessant“, sagte Falkenberg und schaute Taburo an.
Es war eine der Regeln, dass Arbeitsergebnisse zwischen „Römern“ und „Terries“ innerhalb der Gruppe nicht ausgetauscht werden durften. Das sollte eine Beeinflussung der Denk- und Herangehensweise verhindern. Nur auf oberster Ebene wurden solche Ergebnisse angerissen, während Maximilian über alles genau informiert wurde und einen eigenen Stab hatte, der alle Daten konsolidierte und weiter verfolgte.Insofern wusste keiner der drei Offiziere so viel wie Maximilian, hatte aber seine jeweilige Rolle so verinnerlicht, dass er wesentlich tiefer diese Perspektive durchdrungen hatte als Maximilian.
„Tribun, das deckt sich mit unseren Ergebnissen. Wir wissen, ich meine, die Terries wissen, dass wir Informanten überall in der TDF und dem TSS haben. Folglich haben wir schon immer die Möglichkeit verfolgt, eine Sonderkommission, die nur dem Chef des TSS unterstellt ist, zu bilden.“
„Und diese Gruppe sollte mobil sein, Tribun“, fügte Garrett hinzu. „Schließlich kann der TSS nicht wissen, wie gut wir deren Kommunikation überwachen können. Wenn diese Spezialabteilung lokal fest gebunden wäre, könnten wir deren Standort bestimmen.“
„Das ist aber nicht der Fall“, kommentierte Verres. „Die Signale werden mit interstellarem Hyperfunk abgewickelt. Sogar mit Koordinaten, wo keine Hyperfunkanlage steht! Wir gehen davon aus, dass die Terries eine stellare Hyperfunkanlage auf einem Schiff haben – und ja, ich bin nicht verrückt. Und ich weiß auch, dass es das nicht gibt“, fügte er hinzu, als er die unwilligen Gesichter von Taburo und Garrett sah.
„Nur für das Protokoll“, sagte Maximilian. „Rom plant den Bau eines sogenannten Flaggschiffes, das eine solche Hyperfunkanlage besitzt. Zur besseren Koordination der Flottenoperationen. Technisch ist das kein Problem. Es war nur bis dato nicht notwendig, so ein kostenintensives Schiff zu bauen, da die TDF omnipräsent war.“
„Ja und hat die TDF nun so ein Schiff?“
„Das, Denise, ist eine Frage, die ich persönlich mit ja beantworten kann, obwohl der endgültige Beweis noch fehlt. Newton hat jedenfalls in den letzten Jahren Anlagen geliefert, die eingelagert wurden. Und zwei dieser Anlagen sind aus den Lagerverzeichnissen als entnommen ausgelistet worden. Wir warten noch auf die abschließende Meldung!“
„Dann scheidet also ein kleiner Unfall bei den Herren aus“, kommentierte Taburo.
„Nur so lange, wie es uns nicht gelingt, ihren Standort zu ermitteln. Danach sind die Raummüll“, ergänzte Garrett.
„So ist es geplant“, bestätigte Maximilian. „Für uns bleibt aber die Frage, was sie auf Pergamon genau suchen oder zu finden hoffen.“
„Nun, Tribun, da können wir, glaube ich, helfen“, sagte Garrett. „Bei der Durchsicht aller Kommunikationsdateien, und damit meine ich aller, kam heraus, dass unsere Botschaft auf Terra gegenüber dem TSS unter dem Siegel der Verschwiegenheit zugegeben hatte, dass Rom zweihundert Sicherheitskräfte an Bord der Paradise Star hatte.“
„Sind die völlig verblödet?“, entfuhr es Verres. „Besser kann man doch keinen misstrauisch machen. Diese verdammten Cocktailscheißer von der Außenpräfektur!“
„Wenn man nun weiterhin annimmt, dass die nun glauben, dass wir die Star haben, gehen sie ihre Sensorprotokolle der Sprungkontrollen durch. Und da könnten sie was gefunden haben. Jedenfalls haben wirdie Protokolle der Zama und der Star durchforstet. Und da taucht einmal eine Differenz von einer halben Sekunde auf, wo die Star im feindlichen Sensorbereich möglicherweise nicht durch die Eloka der Zama geschützt war. Jedenfalls war da ein ziviles Schiff in der
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