SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition)
Bord RSS Zerstörer DD17 Marius, 10.07.2470, 15:06 GST
Seit vier Wochen patrouillierte die Marius mit den beiden Argus-Fregatten Juno und Tiber nun im Robinson-System. Während die Juno den Neapel-Jump-Point im Auge behielt, war die Tiber mit der Marius zusammen am Byzanz-Jump-Point stationiert. Der Sparta- und der Theben-Jump-Point spielten für die Überwachung keine Rolle, da ihr abzufangendes Schiff wahrscheinlich aus dem Byzanz-Jump-Point kommen würde, während der JP nach Neapel der wahrscheinlichste Kandidat für die abziehenden Manöververbände sein würde. Gemäß der Meldung vom Systemkommando Neapel via die römische Vertretung auf Robinson war gerade ein großer Teil der TDSF-Verbände kurz vor dem Sprung ins System. Der Meldung zufolge wurden zwei Korvetten, vier Fregatten, drei Zerstörer und die vier schweren Kreuzer der Manöverflotte von Pergamon erwartet. Der römische Nachrichtendienst vermutete, dass sich der Verband erst hier aufteilen würde, um seine unterschiedlichen Ziele anzusteuern.
Tribun Marcus Gaius Maximilianus starrte missmutig auf den vor seinem Kommandantensessel stehenden Holotank, in dem sich Dutzende Lichtpunkte, jeder ein Schiff darstellend, bewegten. Jeder Kommandantdes Verbandes war sich klar gewesen, dass Robinson ein Knotenpunkt auf der Haupthandelsroute in die Handelsallianz, die Islamischen Welten und die Ökologische Föderation von Paradise sein würde, doch dass die Schiffe praktisch im Stundentakt durch die Jump Points nach Theben, Neapel und Byzanz gehen würden, hatte so keiner vermutet. Wenn sie das fragliche Schiff abfangen wollten, hatten sie zwischen den einzelnen Sprüngen verdammt wenig Zeit, um das unbeobachtet zu tun.
Der einzige Vorteil war der Stealth-Modus, in dem sich die Marius seit dem Sprung in das System befand. Marcus war mehr als nur verdammt froh, dass man den Terries in den letzten beiden Manövern nicht die gesamten Möglichkeiten der neuen Eloka-Technik vorgeführt hatte. Die neue Schiffsform in Verbindung mit einer multispektraladsorbierenden Beschichtung der Außenhülle, die fast neunzig Prozent aller Arten auftreffender Sensoremissionen schluckte, und der beeindruckenden Eloka-Anlage sorgten dafür, dass die Marius, wie alle römischen Neubauten der letzten Jahre, für alle mit standardmäßigen Geräten ausgestatteten Schiffe und Stationen elektronisch unsichtbar blieb. Dass man auch visuell aufgefasst werden konnte, war etwas, dass man in der Weite des Alls vernachlässigen konnte, solange man nicht zu dicht an andere Schiffe heranging oder sich partout vor hellen Hintergründen herumtummelte. Aber Idioten, die so etwas fertigbrachten, wurden in der Regel nicht Kommandant eines römischen Schiffes!
Was Maximilianus aber wirklich wurmte war der Umstand, dass dieser Stealth-Modus mehr Energie verbrauchte als selbst die Schilde. Energie war auf einem Kriegsschiff immer knapp. Der Antrieb benötigte Energie, desgleichen der TD-Antrieb, die Hyperfunkanlage, die Sensoren, die Lebenserhaltung samt Gravitationsgeneratoren, die Energiewaffen und natürlich die Schilde. Die richtige Verteilung der Energie war in einem Gefecht lebenswichtig und letztlich alleine entscheidend und ausschlaggebend.
Wer jedoch im Stealth-Modus operieren wollte, hatte keine Alternativen mehr. Trotz aller ausgeschalteten Sensoren, Energiewaffen und Schilden, kroch die Marius mit unglaublichen 0,1 c dahin. Damit hatte sie noch nicht einmal Sprunggeschwindigkeit! Und auch diese Geschwindigkeit war nur möglich, weil man in den ersten vier Wochen den TD-Antrieb schon aufgeladen hatte. Vier Wochen hatte das gedauert! So viel zum Thema hinreichende Energiereserven, über die das Schiff der Pilum-Klasse eigentlich laut Konstrukteure verfügen sollte.
Hätten sie nicht die beiden Fregatten dabei gehabt, die für sie die Ortung übernahmen, wären sie blind gewesen. So speisten diese ihre Ortungsdaten direkt und in Echtzeit in die Systeme der Marius ein. Dem Hyperfunk sei Dank!
Bei dem Gedanken an die Funkanlage drehte sich Maximilianus wieder der Magen um. Auch der Sender war deaktiviert. Nur der Empfänger war online, da er wesentlich weniger Energie verbrauchte als der Sender. Jedes Mal, wenn er bei der „Geschwindigkeit“ auf Sendung gehen wollte,fluktuierte der Stealthschild ein wenig. Jeder Ortungsoffizier, der auf Zack war, konnte dann Rückschlüsse auf ihre Position anstellen. Also operierte der Verband auf Basis im Vorfeld ausgegebener Befehle, die eine exakte
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