SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition)
Zeitplanung für alle Operationen beinhalteten. Etwas, was kein Offizier schätzte, der gerne die wirkliche Kontrolle über alles haben wollte.
Doch er wollte sich auch nicht beschweren. Ein getarnt lauernder Pilum-Zerstörer konnte eine beeindruckende Erstschlagswaffe abgeben. Das Abfeuern der Raketen, Torpedos, Gatlingwaffen sowie der Massegeschütze, soweit letztere aufgeladen waren, verbrauchte so gut wie keine Energie. Jedes Schiff, was unbedarft zu nah herangekommen war, würde ein Opfer werden, das bis zu seinem Untergang nicht mehr mitbekam, was da eigentlich passierte. So die Theorie.
Leider konnten sie sich aufgrund des Verkehrsstroms nicht einfach vor den Jump Point legen und die beiden Schiffe erwarten, über deren Namen sie seit zwei Tagen verfügten.
Eine Meldung an Tribun Arminius Ford hatte die endlosen Aufzeichnungen des gesamten Schiffsverkehrs schlagartig beendet.
Der römische Geheimdienst hatte scheinbar nach Analyse aller Schiffsbewegungen in den Systemen von Eden, Paradise und Byzanz die in Frage kommenden Schiffe auf nur zwei reduzieren können: die Dark Globe, einen ehemaligen mittleren Tender der TDSF, der für eine Reederei auf Sparta flog, und der mittlere Frachter der Merchant-Klasse Cronos, der einem Familienclan gehörte, der auch seine Besatzung stellte.
Marcus und Arminius hatten eine private Wette laufen, welches Schiff ihr Kandidat sein würde. Marcus hatte auf den alten Ex-Tender getippt, während Arminius gleich die Cronos favorisiert hatte.
Die beiden Tribune waren sich nur langsam nähergekommen. Da Marcus nur zu gut die Machenschaften seines Cousins Julius, des Ersten Konsuls, kannte, konnte er sich lebhaft vorstellen, was für eine Art Soldat dieser Offizier war, den er kurz im Rahmen der Susa-Krise kennengelernt hatte. Auch die dreißig zusätzlichen Kommandosoldaten, die er an Bord hatte, schienen dieses Urteil zu unterstreichen. Doch beide hatten nun ausreichend Gelegenheit bekommen, den anderen besser kennenzulernen. Und es war so etwas wie eine Art gute Kameradschaft daraus entstanden.
„Tribun, einkommende Daten von der Juno. Sind schon im Tank eingespeist. Soeben sind die avisierten Terrie-Einheiten durch den Jump Point Neapel ins System gesprungen. Schiffe scheinen auszufächern.“
„Danke, Centurio“, sagte Marcus zu seinem Ortungsoffizier und betätigte dann den Schalter für die Bordkommunikation in der Armlehne seines Sessels: „Tribun Ford bitte auf die Brücke!“
Dann wandte er sich wieder dem Holotank zu, wo vor dem Jump Point Neapel eine Wolke blauer Punkte mit Datenkolonnen daneben aufgetaucht war und nun offensichtlich in Bewegung geriet.
„Weitere Meldung von der Juno“, meldete der Optio, der in dieser Schicht als Funkoffizier Dienst tat.
„Meldung auf dem Hauptschirm, Fuller.“
„Jawohl, Tribun!“
„Hier Juno!“ Maximilianus sah Senior-Centurio Claudia Valeria Kent, die Kommandantin der Juno, auf dem Schirm. Sie war eine der wenigen Offizierinnen in der ansonsten von Männern dominierten Kommandolaufbahn, die es zu einem eigenen Kommando in der Flotte gebracht hatten.
„Tribun, der Verband teilt sich auf. Die schweren Kreuzer stoßen mit einer Korvette in deine Richtung vor. Die drei Zerstörer drehen leicht beschleunigend auf den Jump Point Sparta ein, während der Rest mit Maximalbeschleunigung auf den Jump Point Theben zuhält. Fahre fort mit Plan Zwo-Eins. Juno, Ende!“
Durch das sich öffnende Brückenschott schritt Ford direkt auf den Kommandanten zu und konnte gerade noch die letzten Worte von Centurio Kent auf dem Schirm mitverfolgen. „Wer gewinnt, Käpten?“, fragte er voller Tatendrang, über den Marcus grinsen musste.
„Vorerst keiner, Arminius. Der Terrie-Verband von Pergamon ist da und fächert aus.“ Damit deutete er auf den Tank vor sich, in dem sich jetzt der Pulk von blauen Punkten vor dem Jump Point nach Neapel langsam entwirrte.
„Die Zerstörer scheinen es aber nicht sonderlich eilig zu haben“, bemerkte Ford, die Daten neben den Punkten konsultierend.
Bestätigend nickte Marcus: „Stimmt. Die beschleunigen so langsam, dass man meinen könnte, die haben alle Zeit der Welt, nach Hause zu kommen.“
„Die warten auf jemanden“, stellte Ford fest.
„Könnte sein“, bestätigte Marcus. „Die beiden fraglichen Schiffe müssten nun in zwei und acht Stunden eintreffen. Das verschafft den drei Zerstörern ohnehin eine Wartezeit, da sie dem Jump Point Sparta eh schon viel näher sind.“
„Mit
Weitere Kostenlose Bücher