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SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition)

SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition)

Titel: SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Rauschenberger
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einmal getroffen. Auf Pergamon. In seinem Quartier. Wurde ein langer Abend.“ Er lachte still. „Dabei hatte er sich auch seine Uniform ruiniert.“ Und schon eher nachdenklich: „Hat versucht, auch mich abzuwerben.“
    „Versuchen die Römer eigentlich, alle abzuwerben, Sir?“
    „Wenn man unserer Personalabteilung glauben darf, dann nur die guten Leute. Ansonsten aber jeden Römer, der in der Flotte oder der TDF im Allgemeinen dient oder je gedient hat.“
    „Und was machen wir dagegen?“
    „Zugucken – wie immer! Das Rekrutierungssystem schützt uns etwas. Wer als Fünfjähriger von zu Hause weggeht und zu uns kommt, sieht mit der Zeit die TDF als sein Zuhause an. Aber nach Susa, Jerusalem und anderen Vorfällen sowie der allgemeinen Stimmung gegen etwas, was nicht real ein Zuhause ersetzen kann, drehen immer mehr Leute der TDF den Rücken zu. Die TDF ist zu träge geworden. Zu bürokratisch und zu selbstgerecht. Der Fisch fängt am Kopf zu stinken an. So ein altes Sprichwort. Das Manöverdesaster auf Pergamon hat uns die Gelegenheit gegeben, die eine oder andere Korrektur durchzuführen. Aber bis der Laden wieder brummt, bedarf es Zeit. Und die haben wir nicht mehr.“
    „Sir, ich verstehe nicht. Die Lage ist zurzeit nicht allzu rosig, doch können wir die TDF reformieren. Immerhin ist das nicht die erste Reform, die die TDF durchlaufen hat.“
    „Sie werden später noch eingewiesen. Da gibt es ein paar Punkte, die nicht allgemein bekannt sind und die sogar mitunter der höchsten Geheimhaltungsstufe unterliegen. Der SchiffsComp versucht gerade, eine Freigabe für Sie zu bekommen. – Vorausgesetzt, Sie wollen diesen Job, Fiona.“
    „Commodore, ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie dankbar ich Ihnen für diese Chance bin.“
    „Ach, das war nur meine Pflicht. In diesem dämlichen Truppengericht, an dem ich als einer der ranghöchsten Offiziere im Verband mitmachen durfte, konnte ich wenig genug für Sie bewirken.“
    „Sie haben es immerhin versucht, Sir.“
    „Das Resultat zählt. Nur das Resultat. Versuchen zählt nicht, Fiona. Wer nur immer versucht, bringt letztlich nie etwas zustande. Das wissen Sie am besten. Sonst hätte ich Ihnen den Job auch nicht angeboten. Ihren unkonventionellen und wachen Verstand brauche ich hier, Commander. Pragmatiker, keine Theoretiker mit dem Hang zu Ausreden.“
    „Ich danke Ihnen, Sir!“
    „Wie nah waren Sie eigentlich daran, das Angebot des Prätors anzunehmen?“, fragte Davidson, Evian kritisch anblickend.
    „Sehr nahe, Commodore. Er hat mir einen Pilum-Zerstörer angeboten. Und das Patent als Tribun.“
    „Einen Pilum? Donnerwetter. Da hat er aber tief in die Tasche gegriffen. Mich wundert, dass Sie nicht schon lange zugegriffen haben. Besonders in Anbetracht der Behandlung, der Sie in den letzten Wochen ausgesetzt waren.“ Wieder schaute Davidson die junge Frau prüfend an und fragte: „Wie nahe waren Sie wirklich dran, Fiona? Unter uns.“
    Etwas errötend und zögernd griff sie in eine Tasche ihrer Uniform, holte ein Kuvert heraus und legte es vor sich auf den Tisch. „Eigentlich wollte ich eben meinen Abschied nehmen …“, sagte sie leise, ohne Davidson anzublicken.
    „Aber das hat sich geändert!“ Das war keine Frage, sondern eine Feststellung.
    „Jawohl, Sir!“
    „Dann können Sie ja den Umschlag hier lassen. Wenn dem so ist, wie Sie sagen, Commander, haben Sie sicher nicht Ihr Gepäck mit hierher geschleppt.“
    „Nein, Sir“, sagte sie immer noch verlegen.
    „Muss Ihnen nicht peinlich sein. Sie wären dann auch reichlich blöd gewesen. Wer schleppt schon sein Gepäck zu einer Kündigung mit“, sagte er lachend, was wieder ein wenig ihre Stimmung hob.
    „Na denn, Commander, um 1500 findet die Kommandantenbesprechung statt. – Blacky! Alle Informationen finden Sie ab sofort auf ihrem IC. Wir sehen uns eine Viertelstunde vorher auf der Flaggbrücke. Ohne Meldung, Fiona. Entlassen!“
    „Aye aye, Sir“, sagten Evian und der SchiffsComp gleichzeitig, der alle Daten und Genehmigungen auf ihren IC transferiert hatte.
    Als seine neue Stabschefin sein Schott passiert hatte, blickte Davidson noch lange auf den Umschlag, bevor er ihn in den Aktenvernichter auf seinem Schreibtisch schob.
    Dann ging er zum Terminal, um dem Marshall der TDF Masters, seinem alten Kommandanten auf der Potemkin, als er noch Lieutenant-Commander und Waffenoffizier war, einen kurzen Brief zu schreiben. Es würde ihn sicher interessieren, mit welchen Angeboten Rom

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