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SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition)

SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition)

Titel: SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Rauschenberger
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Monaten wurde sie gemieden wie die Pest. Keiner wollte sie unter seinem oder ihrem Kommando haben. Niemand. Und nun eröffnete ihr der Commodore, dass er sie als seine Stabschefin haben wollte. „Ich weiß nicht, was ich sagen soll, Sir“, gestand sie.
    „Dann sag auch nichts, Mädel. Ich hab Ihnen eine Menge zu erklären. Deshalb sitzen wir hier auch in meinem Quartier. Den Dienstantrittsbesuch holen wir dann heute vor der Kommandantenbesprechung nach, wo ich Sie dann auch gleich als meine neue Stabschefin einführen werde. Wie Sie wissen, ist das ein Drei-Streifen-Job. Ich kann Ihnen aber den verdienten dritten Streifen erst in ein paar Monaten zukommen lassen. Momentan, fürchte ich, habe ich alle ausstehenden Gefälligkeiten eingefordert.“
    Evian blickte ihn nur ungläubig an und nahm schnell einen kleinen Schluck aus ihrem Glas, was sie sofort nach Luft schnappen ließ.
    „Sehen Sie, der offene Knopf hat Vorteile. Nach dem dritten oder vierten Schluck lassen dann auch die tränenden Augen nach. Allerdings merkt man dann auch sonst nur noch recht wenig.“
    Evian war sich klar, dass ihre Augen schon vor dem ersten Schluck die Tendenz hatten, zu tränen. Und der Commodore hatte es bemerkt. Scheiße!
    „Tja, Mädel, wie fang ich es richtig an. Sie sind ein Bauernopfer in einer Bärenfalle geworden. Was ich Ihnen jetzt sage, hab ich nie gesagt. Aus diesem Grunde sitzen wir auch hier. Fiona, das Manöver auf Pergamon war ein lange eingefädelter Spionageauftrag für den TSS. Alles, aber auch alles, war diesem Auftrag untergeordnet. Wir wollten Daten über die römische Flotte gewinnen. Die Leistungsfähigkeit ihrer Neubauten überprüfen, die gesamten Systeme der Republik eingehend scannen und das Leersystem hinter Pergamon checken. Haben wir allesgemacht. Warum, tut hier vorerst nichts zur Sache.
    Natürlich sollte das Ergebnis des Manövers nicht so ausgehen. Uns hätte ein knapper Sieg oder sogar eine knappe Niederlage auch gereicht. Da das Ergebnis für die Flotte ohnehin zweitrangig war, hat das Oberkommando entschieden, ein paar „faulen Äpfeln“ die Gelegenheit zu geben, kläglich zu versagen.
    Sie wissen inzwischen, dass die Karriere nicht nur von Leistung abhängt. Manchmal reicht es auch schon, am richtigen oder auch am falschen Ort zu sein.“
    Ja, das war ein Punkt, der war Commander Evian auch schon klar geworden. Es reichte auch schon, gewissen Leuten unterstellt oder auch nicht unterstellt zu sein.
    „Ja also, das Oberkommando ging davon aus, dass wir einen typischen Versager für das Unwesen der politischen Beförderungen brauchten. Wir wollten einen Kandidaten scheitern sehen, der bisher nur aufgrund seiner politischen Kontakte und Beziehungen hochgekommen war. Der sollte dann als Vorwand dienen, die Ränge innerhalb der TDF nach solchen Leuten zu durchforsten und sie kaltzustellen. Natürlich alles im Rahmen der Bemühungen der TDF, ein solches Massaker wie auf Jerusalem in Zukunft zu verhindern.“
    Davidson schaute nun Evian traurig an. „Doch manchmal frisst die Revolution die Revolutionäre. Ein paar dieser personellen Reorganisatoren sahen in Ihrem Verhalten leider etwas Ähnliches, was auch Admiral Jerrard darin sah. Die TDF sah allerdings eher den Umstand, dass Sie fast kampflos kapituliert hatten, obwohl sie den Zweck dahinter akzeptieren konnten, als wenig beispielhaft für andere an. Daher das Urteil. Vor allem nach so einem Manöverergebnis, das so keiner voraussehen konnte. Die Römer haben uns völlig kalt erwischt.
    Jerrard nahm Ihren Fall allerdings als Vorwand, um den eigen Arsch zu retten. – Falls es Sie interessiert. Er ist jetzt TDF-Attaché auf Rimworld. Soweit ich weiß, gibt es dort sogar eine TDF-Relaisstation. Zwar nicht im Rimworld-System, aber kurz davor. – Schön, dass Sie noch lachen können, Fiona.“
    „Nun, Sir, ich muss mich dafür entschuldigen. Es war nur Ihre Formulierung …“
    „Egal! Ich habe Tränen gelacht, als ich davon erfuhr. Ich habe sogar dem Prätor eine Hyperfunkbotschaft geschickt.“
    „Dem Prätor, Sir?“
    „Prätor de la Forge war sehr daran interessiert, dass Sie durch Ihr Verhalten keine Nachteile haben.“
    „Deshalb die Einladung zum Essen, Sir?“
    „Deshalb, und weil er die Chance sah, Sie eventuell abzuwerben. Hat er doch versucht, oder?“
    „Jawohl, Sir. Und ich war in den letzten Wochen nahe dran, darauf zurückzukommen.“
    „Hmm! Jedenfalls haben wir – der Prätor und ich – uns nach dem Essen damals noch

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