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SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition)

SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition)

Titel: SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Rauschenberger
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Entlassung gerettet.
    Bei der Gelegenheit hatte sie quasi in einem Nebensatz erfahren, dass sie de facto schon Commander gewesen war. Die Personalmaßnahme sollte aber erst nach den Manövern dienstlich verkündet werden. Ohne die Bekanntgabe einer Beförderung „vor der Front“ oder „vor der Truppe“ war diese aber nicht rechtswirksam, sodass das Ausbleiben derselben ihre Ernennung zum Commander de jure nie hatte wirksam werden lassen. So hatte das reguläre übergeordnete Truppengericht der TDF auf Terra auch diese Nichtbeförderung praktisch einfach im Nachhinein abgesegnet.
    Fiona Evian hätte nie gedacht, wie schwer es sein würde, ein Kommando unter diesen Umständen abzugeben. Sie war nach der Sitzung des provisorischen Truppengerichts auf der Hoplite nicht mehr zur Snake zurückgekehrt. Das war vielleicht auch besser so. Für die zur Verhandlung geladenen Offiziere der Snake war die ganze Veranstaltung genauso peinlich gewesen wie für sie selbst. Sie hatte keinem mehr persönlich für die Aussagen danken können, da alle wie ein Mann hinter ihr gestanden hatten. Sie hoffte inständig, dass das keine Nachteile für ihre Leute mit sich bringen würde.
    Als sie vor dem Schott stand, nickte sie kurz der grüßenden Wache zu und richtete noch einmal die schon ohnehin perfekt sitzende Uniform. Der Marine, der diesen Moment noch abgewartet hatte, sprach kurz in seinen IC: „Schottwache Commodore, Corporal Ellis, Sir. Der Commander ist da, Sir.“
    Statt einer Antwort glitt das Schott auf. Evian holte noch einmal tief Luft und schritt wie ein Kadett auf der Akademie im letzten Jahr in die Kabine, marschierte bis drei Meter vor den Schreibtisch und meldete grüßend, den Blick starr geradeaus: „Sir, Commodore! Lieutenant-Commander Fiona Evian meldet sich zum Dienst, Sir!“
    „Bestätigt. Rühren, Commander.“
    Jetzt erst schaute sie den Commodore direkt an, der seinen Sessel in ihre Richtung drehte. Völlig perplex starrte sie ihren neuen Vorgesetzten an.
    „Na, na, Mädchen, so hässlich bin ich doch noch nicht. Hoffe ich jedenfalls“, sagte Commodore Samuel Arthur Davidson, der neue Kommodore des 3. Schweren Kreuzer-Geschwaders und ehemaliger Kommandant der Hoplite, grinsend.
    „Nein, Sir, natürlich nicht. Ich meine …“
    „Sie nehmen sich jetzt einen Drink aus der Bar. Was immer Sie wollen, nur mindestens mit vierzig Prozent und dreistöckig. Mir geben sie bitte zur Feier des Tages einen alesianischen Cognac, den ich auch Ihnen ans Herz lege. Er fegt so schön die grauen Zellen frei! Dann setzten Sie sich auf das Sofa da hinten und entspannen sich. Machen Sie am besten auch den obersten Knopf ihrer Uniform auf. Das bringt Luft, die Sie gleich nach dem Drink brauchen werden. Und Sie sind hier nicht zu Ihrer Hinrichtung, Fiona. Ich darf Sie doch Fiona nennen?“
    „Aye aye, Sir! Natürlich, Sir. Und danke, Sir!“
    „Schön. Nur noch einen Moment. Ich bring hier gerade noch Ihren neuen Job zu Ende.“ Damit wandte er sich wieder dem Terminal zu: „Gut, Blacky, und jetzt noch die Dateien an die Admiralität und fordere bitte den Bericht über die neuen Scanner von der Forschungsabteilung an. Kommandantenbesprechung wie gehabt. Mach schon mal alle Legitimationen für meinen Besucher hier fertig und programmiere ihren IC entsprechend. Passworte wie gehabt. Und sorg dafür, dass ich hier jetztbis auf Widerruf ungestört bleibe. Selbst der Hochkommissar kann mich jetzt mal!“
    „Aye aye, Sir. Falls der Hochkommissar aber anrufen sollte, erlaube ich mir, Sie aber trotzdem stumm anzupiepen, Commodore!“
    „Danke, Blacky! Wir verstehen uns! – So, und nun zu Ihnen, Fiona.“ Damit sprang er förmlich aus seinem Sessel und schritt zügig auf die Sitzecke zu, in der Fiona schon saß und nun gleich wieder Anstalten machte, aufzuspringen.
    „Sitzen bleiben. Solange man ein Glas in der Hand hat, vor allem eins mit diesem Cognac, sollte man sich davor hüten, sich schnell zu bewegen. Ich kann Ihnen sagen, dass der hundertjährige alesianische Cognac üble Flecken macht. Selbst auf den dunkleren römischen Uniformen, wie der Prätor de la Forge feststellen musste. Das ist übrigens auch der Grund, warum ich Sie hier in meinem Stab haben wollte.“
    „Sir, ich verstehen nicht. Ich höre hier und jetzt zum ersten Mal, dass ich in Ihren Stab soll.“
    „Nicht nur in meinen Stab, Fiona, sondern an die Spitze meines Stabes. Ab sofort sind Sie mein Chef des Stabes.“
    Fiona war völlig verdattert. Seit

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