SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition)
kartographiert und wie wir alle wissen, grenzt Rom auch nicht an die unerforschten Regionen des Outer Rims“, schnaubte Baron Milet.
„Richtig, Baron. Und genau das macht die Situation so einzigartig. In Rom sucht auch keiner nach solch einem Jump Point, selbst wenn in Zukunft jemand anhand der Daten und Güterbewegungen im großen Maßstab eine Kolonisation außerhalb des bekannten Raumes vermuten sollte, was wir ihm garantiert nicht leicht machen werden.“
„Das stimmt schon. Was mich allerdings interessiert, ist der Umstand, warum der Jump Point von der TDSF nicht entdeckt wurde“, entgegnete Assar.
„Weil er uns allen bis vor sechs Jahren unbekannt war und die TDSF die Kartographie im heutigen römischen Raum seit 182 Jahren beendet hat.“
Bernard of Rockfall schüttelte den Kopf: „Julius, du überraschst mich immer wieder. Jump Points tauchen nicht einfach auf und verschwinden wieder. Wenn sie da sind, kann man sie anhand der Kreutzman-Anomalie orten. Und das auf große Entfernungen.“
„Richtig, das setzt aber voraus, dass man die Kreutzman-Anomalie auch orten kann, was, wie wir alle wissen, nicht innerhalb von stellaren Gravitationstrichtern möglich ist.“
„Dummerweise gibt es dort auch keine Jump Points, weil man den Raum dort nicht falten kann. Wo die Methode versagt, kann es aufgrund der Gravitation auch keine Jump Points geben. Ergo, wo ist der Haken“, fragte Schukov, mehr als nur leicht verwirrt.
„Ich will nicht wissenschaftlich werden. Stellen Sie sich bitte ein Doppelsternsystem ohne Planeten vor, in dem die größere Sonne von einer viel kleineren auf einer – astronomisch – weiten Bahn umkreist wird. Wenn sich diese kleine Sonne nun auf der Seite des Systems befindet, an dem sich der fragliche Jump Point befindet, und der andere Jump Point diesem entgegengesetzt ist und ein Vermessungsschiff genau zu der Zeit im System ist, wenn die gerade beschriebene Situation eingetroffen ist, dann …“
„…kann es den anderen Jump Point nicht orten, weil er durch das Gravitationsfeld der kleineren Sonne verdeckt wird. Und warum sollte man in einem System bleiben, das ausschließlich aus Sternen besteht? So weit, so gut. Aber was ist mit dem Jump Point an sich. Wird er durch die astronomische Sondersituation nicht teilweise blockiert?“, fragte Carnegie.
„Für zwei Monate – alle sieben Jahre! Das nächste Mal in vier Jahren. Genau genommen wird der Jump Point von Ende März bis Anfang Juni 2470 wieder durch den kleineren Stern verdeckt werden.“
„Und das Doppelsternsystem befindet sich abseits der üblichen Raumstraßen?“
„Genau, General Nerva. Abseits der direkten Handels- und Patrouillenrouten, aber ansonsten fast im astronomischen Zentrum der Römischen Republik.“
Ungläubiges Gelächter ging reihum. „Und von wo ist das Doppelsternsystem zu erreichen?“, fragte Assar.
Maximilian konnte spüren, wie die Spannung stieg, und sagte lächelnd: „Von Pergamon!“
„Das gibt es doch nicht“, brach es aus Schukov hervor. „Besser könnte es doch gar nicht laufen. Pergamon hat nur drei Jump Points. Neben dem zum fraglichen Doppelsternsystem, das glaube ich noch nicht mal einen offiziellen Namen hat, gibt es einen Jump Point nach Rom und einen nach Valencia, das nur einen Sprung von Rom entfernt liegt. Also eine absolute Nebenstrecke.“
„Besser noch, meine Herren. Wir konnten die TDF davon überzeugen, vor ungefähr vier Jahren ihre permanente Garnison aufzulösen und die Sprung- wie auch die Systemkontrolle uns in eigener Regie – und auf eigene Kosten – führen zu lassen.“
Jetzt musste der Vertreter Athens, der Earl Rockfall, lauthals lachen, während der Vertreter der Handelsallianz nur belustigt den Kopf schütteln konnte. „Damit dürfte sich das Geheimnis deiner ‚Dummheit‘ gelüftet haben“, sagte Schukov lachend.
„Kann mir mal einer von Ihnen sagen, was hier so lustig ist?“, verlangte Carnegie zu wissen.
„Ganz einfach. Unser Konsul hier hat anno ‘63 vor dem versammelten Senat auf Terra seine Antrittsrede als Erster Konsul gehalten. Er klang ambitioniert, ehrlich und, verzeihen Sie mir den Ausdruck, Konsul, reichlich blöd.“ Diese Anmerkung Assars wurde wieder von Lachen begleitet.
„Also Konsul Maximilianus redete von gemeinschaftlichen Anstrengungen, und dass jeder für sich der Gemeinschaft und damit der ‚Hegemonie‘ helfen müsste, so gut er kann. Dazu gehöre es auch, die TDF finanziell überall dort zu entlasten, wo
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