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SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition)

SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition)

Titel: SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Rauschenberger
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seit Jahrzehnten zu einer immer größeren Flottenpräsenz auf den Handelsrouten und vernichtete mehr als ein Schiff der TDSF.
    Als Vierter im Bunde saß der Generaldirektor des Direktorates der Technokratie von Newton am Tisch. Albert Isaac Carnegie, ein vierzigjähriger Technokrat, der nichts lieber tat als im Senat auf Terra die Beschränkungen von Forschung und Entwicklung zu verurteilen. Anders als die Hegemonie vertrat er die Ansicht, dass es erlaubt sein sollte, die Genforschung zur „Verwirklichung der Träume der Menschheit“ einzusetzen. Ein Anspruch, dem Maximilianus vorbehaltlos zustimmte, solange es nicht um die Veränderung des Menschen an sich ging. Genprodukte und -verfahren zur Heilung von Krankheiten, zur Verbesserung der Ernte oder zur Entwicklung neuer Rohstoffe sah er ein, doch die „Reformation des menschlichen Körpers“ hin zu genetisch angepassten, hochgerüsteten und veränderten Menschen lehnte er, wie es die Grand Charta der Hegemonie auch tat, rundweg ab. Alleine die Vorstellung von Menschen mit Kiemen und Schwimmhäuten oder sonstigen Kreationen verursachte ihm Übelkeit.
    Er musste sich aber in Erinnerung rufen, dass nur Newton das notwendige technische Know-how hatte, um die Grundlage für Roms eigene, einer von Terra unabhängigen industriellen, Infrastruktur zu schaffen.
    Alleine schon der Name Newton zeigte die sezessionistischen Tendenzen auf. Während alle Kolonisten in der ersten und zweiten Auswanderungswelle ihren neuen Planeten Namen alter irdischer, meist antiker Siedlungen gaben, beharrten die Technokraten auf den Namen Newton. Sie bauten den Planeten, das System und den ihn umgebenden Sektorzu einer beispiellosen kolonialen Technologiemacht aus, die nur der Terras nachstand. Die Bewohner genossen die höchsten Bildungsstandards, das höchste Durchschnittseinkommen und zeigten den besten allgemeinen Technologiestandard abseits Terras auf. Lediglich ihre mehr oder weniger pazifistische Grundeinstellung machte das Direktorium von Newton zu keinem ernsthafteren Gegner Terras als einen lautstarken Oppositionellen im Senat.
    Neben ihm saß der Direktor für Verteidigung, Arthur Eddison Nerva, der sechzigjährige Chef des Stabes der Verteidigungsstreitkräfte Newtons. Nerva war ein Veteran zahlreicher Strafexpeditionen gegen die kilikischen Piraten, die unmittelbar an die Technokratie angrenzten. Der Reichtum der Technokratiewelten zog immer wieder Piratenverbände an, die kleinere Raumbasen, Siedlungen und Minenkolonien in den Asteoridengürteln oder Außenposten plünderten. Aus diesem Grunde war er auch nicht glücklich, diese „Bande von Verbrechern“ am selben Tisch zu sehen.
    Als letzter, gleich links neben Maximilianus, saß Bernard Earl of Rockfall, der Botschafter der königlichen Sternenrepublik von Athen. Der einundvierzigjährige Karrierediplomat war seit der gemeinsamen Kinderzeit am Internat von Delos ein enger Freund von Maximilianus. Bernard war der jüngere Bruder von König Alexander-Paul III. Die königliche Familie war, wie die gesamte Sternenrepublik, ein Gegner der Terranischen Hegemonie. Die Athener glaubten, dass ihre Nation einen Sitz im Großsenat haben sollte, da der Sternenrepublik als Mitunterzeichnerin der Grand Charta eigentlich ein Sitz zustehen würde.
    So hält Terra zwei der fünf Sitze und die Römische Republik, die Technokratie von Newton und die Vereinigten Drachen, die von den Asiaten kolonisierten vierzehn Systeme, je einen. Da die Vereinigten Drachen und die Hegemonie seit Ratifizierung der Grand Charta immer die gleiche politische Linie verfolgt hatten, war eine nominelle Mehrheit für die Hegemonie im Großsenat jederzeit gegeben. Die Abhängigkeit der asiatischen Kolonien von den Nahrungsmittellieferungen aus der Hegemonie war vielleicht eine Ursache, die hin und wieder forcierten Auswanderungswellen aus den terranischen asiatischen Gebieten, die die Lage in den vierzehn Systemen jederzeit verschlimmern konnten, möglicherweise eine andere.
    Summa summarum bestand ohne mehrheitliche Zustimmung im Großsenat keinerlei Möglichkeit, dem Senat der Terranischen Hegemonie einen solchen Antrag zur Abstimmung zumindest vorzulegen. Und da Terra keinen Sitz abzugeben gedachte und die Anzahl auf fünf Sitze beschränkt war…
    Maximilianus und Bernard waren sich einig, dass Rom und Athen von Natur aus Verbündete waren. Gegen die Vorherrschaft der Terranischen Hegemonie sowie gegen die Willkür des momentanen Systems und dem Terrordiktat

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