Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition)

SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition)

Titel: SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Rauschenberger
Vom Netzwerk:
Gefahr war. Tessa konnte alleine nichts machen. Aber Marcus konnte das. Also wurde es Zeit, Marcus dazu aufzufordern.
    Er gab ein lautes Knurren von sich, was sofort den HausComp aktivierte. In achtzig Jahren lernte man eine Menge, wenn man so neugierig und ausdauernd war wie Shadow. Unter anderem schaffte man es sogar, dem HausComp ein paar fundamentale Bedeutungen der verschiedenen Knurr-, Brumm- und Zischlaute beizubringen, um sich in Zukunft verständlich machen zu können.
    „Hallo Shadow. Was kann ich für dich tun?“
    Das hatte ein paar weitere dieser Laute zur Folge. Immer wieder durch Fragen und Bemerkungen des Comp unterbrochen. Es wurde offensichtlich, dass der Comp über ein fundamentales Vokabular verfügte, mit dem es möglich war, sich mit Shadow zu unterhalten.
    „Marcus ist auf Pergamon. Er ist jetzt nicht zu sprechen! – Kinder? Gefahr? Nein, die Kinder schlafen oben! – Ach, du meinst Leonidas! – Der ist auf Terra! – Versteh ich dich richtig? Du willst, dass Marcus Leonidasvon Terra hierher holt? Das wird Maximilian nicht recht sein. – Nun, Tessa ist seine Mutter. – Ich bin nur der HausComp. Ich hab das nicht zu entscheiden, Shadow. – Ja, Marcus vielleicht. – Du kannst Marcus jetzt nicht sprechen!“
    Shadow, der vor dem Schreibtisch von Marcus saß, knurrte und zeigte mit der Pranke auf den Bildschirm. Er wusste zwar nicht, wie das funktionierte, aber er wusste, dass es funktionierte. Und das reichte ihm.
    „Shadow, Pergamon ist ein anderes Planetensystem. Das geht nicht über den Holoschirm, es sei denn, du meinst eine Live-Hyperschaltung? – Weißt du, was das kostet? – Das ist aber kein Notfall! – Krieg, Leonidas, Gefahr, Familie? Natürlich ist Leonidas in Gefahr, wenn ein Krieg ausbricht. – Was heißt das, ich soll denken? Warte mal, … wahrscheinlich hast du Recht. Marcus wollte damals schon nicht, dass Maximilian zur TDF ging. – Und ja, ich glaube auch, dass er Leonidas da raus haben will. Gut, ich schalte dir die Verbindung. Warte!“
    Auf Pergamon ging der KommAlarm um 0537 LPT. Nicht sein Dienstanschluss, sondern sein privater Prioritätskanal und dann auch noch als interstellare Hyperfunk-Live-Schaltung! Legat-5 Marcus Falkenberg war praktisch sofort hellwach, auch wenn er sonst nicht vor 0700 aufstand. Er hatte erst zwei Mal in seinem Leben eine solche private Liveverbindung gehabt. Die Benachrichtigung beim Tod seiner Frau und zu seinem 60. Geburtstag vom Ersten Konsul.
    Das war alles. Und nun kam ein Anruf von Falcon Hall. ‚Es wird doch nichts passiert sein‘, dachte er sofort besorgt.
    Als er das Terminal aktivierte, erschien das Familienwappen auf dem Schirm. Ein silberner Falke, der ihn aus rubinroten blitzenden Augen vor einem blutroten Hintergrund anblitzte. Doch statt Tessa oder seinen Majordomus Charles auf den Schirm geschaltet zu bekommen, blieb das Wappen und der HausComp, Falcon, meldete sich: „Legat, dieser Anruf überrascht dich vielleicht. Doch ist es an der Zeit, dass du dich persönlich um ein paar Dinge kümmern solltest.“
    „Bitte? Falcon, bist du verrückt geworden?“
    „Nein, Legat. Ich wurde aufgefordert, diese Verbindung herzustellen. Einen Augenblick, ich stelle deinen Gesprächspartner auf den Schirm!“
    Das Bild veränderte sich und Marcus sah zu seinem maßlosen Erstaunen Shadow in die Holocam der Sendeanlage seines Arbeitszimmers auf Falcon Hall schauen. Völlig verwirrt und dann zunehmend besorgt fragte er die Nachtkralle: „Shadow, ist etwas passiert?“
    Zu seinem Erstaunen nickte die Kralle mit dem mächtigen Kopf, ließ ihre Fangzähne sehen und zeigte mit ihrer Tatze, genauer gesagt, mit einer Klaue, auf den Schirm, und damit direkt auf ihn. Dann deutete Shadow mit genau dieser Kralle vor sich mehrmals mit einem Knurren auf den Tisch!
    Wenn Marcus nicht so perplex gewesen wäre, hätte er sich die Augen gerieben. Auch war er eine Menge von Shadow gewohnt. Kannte so gewisse Eigenarten von ihm. Aber was noch viel wesentlicher war, auchwenn er das nicht logisch erklären konnte, war die Tatsache, dass er ihm absolut vertraute.
    Die Kralle hatte ihn von Kindesbeinen an stets begleitet. Ihn behütet und bewacht. Mit ihm gespielt und rumgetobt. Er war auf ihm geritten! Shadow war sein Freund. Er hatte Maximilian im Kindesalter begleitet und saß am Sterbebett seiner Frau, als sie am Trigellianischen Fieber starb. Er gehörte verdammt noch mal zur Familie. Er war ein Teil von ihr geworden. Und nun saß die Kralle da,

Weitere Kostenlose Bücher