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SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition)

SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition)

Titel: SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Rauschenberger
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bemerkte ihn damals nicht einmal. Dabei saß er doch keinen Sprung neben ihm! Er konnte seine Wärme deutlich spüren und sehen. Also machte er einen winzigen Sprung. Fünf Meter Entfernung. – Nichts! Sollte sein Tölpel blind sein?
    Er knurrte einmal leise. Das schien er gehört zu haben und zeigte Anzeichen von Panik. Als der dumme Tölpel blindlings losrennen wollte, war es an der Zeit, ihn einzufangen. Machte ja auch keinen Sinn, ihn weglaufen zu lassen, wenn man ihn mal näher untersuchen wollte. Also ein Satz und bloß nicht fest anpacken, dachte er damals. War gar nicht so einfach, zumal er sich beim Weglaufen an der Laufpranke verletzt hatte. Oder als er ihn zu Boden riss. Diese Tölpel waren ja so zerbrechlich.
    Jedenfalls beruhigte er sich wieder. Sein Tölpel schien zu akzeptieren, dass er nicht entkommen konnte. Und dann tat er etwas, das ihn zutiefst erstaunte. Er griff ihn, eine Nachtkralle, mit bloßen Pranken an! Der hatte noch nicht einmal Krallen!
    Er schaute ihm zu, wie er ihn angriff. Also er humpelte damals, sodass die Tritte wahrscheinlich hätten besser sein können. Doch die Schläge und Hiebe mit seinen kleinen Pranken waren erstaunlich gezielt und taten weh, wenn sie seine Nase trafen. Aber er schien schnell zu ermüden. Halt Tölpel! War nicht anders zu erwarten gewesen!
    Er ging zu der Ausrüstung und holte ihm die stinkende Tasche, in der noch ein wenig Fleisch und diese Würfel waren, und gab sie ihm. Anstatt sich sofort zu stärken und weiterzukämpfen, schaute er ihn groß an. Dann griff er in die Tasche und holte das Fleisch heraus. Mit so komischen Lauten und Zeichen stellte er die Frage, ob das Fleisch von ihm kam. So interpretierte er damals das Ganze! Damit stand fest: Tölpel konnten denken. Und man konnte sich mit ihnen verständigen. Vielleicht konnte man ihnen sogar begreiflich machen, dass man da rauf wollte. Dahin, woher sie mit ihren Fluggeräten herkamen. Er wollte wirklich wissen, was es da oben noch alles gab.
    Vielleicht, mit der Zeit, konnte man sich mit dem Tölpel da verständigen. Er sah da eine gewisse Möglichkeit, das zu schaffen. Auch sein Tölpel schien daran interessiert zu sein, mit ihm zu reden. Na, er hatte ja sonst nichts zu tun. Und aus Erfahrung wusste er, dass bei dem Tempo und Geschick, die sein Tölpel bisher an den Schatten gelegt hatte, er noch ganze Mondzyklen brauchen würde, um sein Rudel zu erreichen. Jede Menge Zeit also, ihn näher kennenzulernen.
    Das war nun lange her. Arrius war inzwischen tot. Sein Enkel Marcuswar auch alt geworden und dessen Sohn Maximilian war lange weg gewesen und hatte nun eigene Kinder. Zwei waren hier und ein drittes, dessen Bilder hier überall herumstanden, war weit weg. Und in Gefahr, wenn man dem Weibchen, der Frau von Maximilian, glauben konnte.
    Er hatte mitbekommen, dass es bald Ärger geben würde. Die Tölpel, Menschen, nannten das Krieg. Und ein Junges der Familie lebte beim gegnerischen Rudel. Bisher freiwillig, wie er hörte.
    Wenn es nun zu diesem Krieg kam, wie damals auf Dunkelnebel, das die Menschen Shadow nennen, war das dritte Junge in Gefahr. In solchen Zeiten sollte ein Rudel zusammen sein. Arrius hätte das verstanden. Sein erster Sohn Alexander auch. Marcus hatte das auch kapiert – nachdem Maximilian weg war. Maximilian schien das immer noch nicht verstehen zu wollen.
    Es war schon erstaunlich, wie lange die Menschen bei ihrer Kurzlebigkeit brauchten, um elementare Dinge zu begreifen. Schließlich bezeichnen sie doch auch ihr Rudel als ihre Familie. Doch er hatte in seinen über achtzig Jahren bei seinem neuen Rudel, den Falkenbergs, schon mitbekommen, dass hier einiges anders lief als beispielsweise bei den anderen Menschen hier in Falcon Hall.
    Die Frau von Maximilian schien da anders zu sein. Sie nahm die Familie sehr ernst. Wurde auch Zeit, dass so eine Person mal wieder hier wohnte. Leider sah Maximilian die Lage nicht so wie Tessa, so ihr Name. Vor ein paar Tagen kam es diesbezüglich zu einem Streit. Er glaubte auch nicht, dass Maximilian in absehbarer Zeit sehr einsichtig sein würde, wenn hier nicht bald etwas geschah. Auch war Maximilian zu sehr mit dem beschäftigt, das er inzwischen nur allzu gut von den Falkenbergs, seiner Familie/seinem Rudel, her kannte: Er war ganz einfach Jäger/Soldat. Alles andere stand hinten an!
    Wenn er das die letzten vierzig Jahre richtig mitbekommen hatte, dann sah Marcus das jetzt auch anders. Marcus war der Vater des Vaters des Jungen, das in

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