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SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition)

SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition)

Titel: SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Rauschenberger
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einer größeren Organisation kommen, müssen sie schließlich ihre Aktionen koordinieren. Überprüfen Sie also unser Hyperkommunikationsaufkommen auf verdächtige Knoten- und Zeitpunkte hin. Schwerpunkt dabei ist die römische Republik.“ Price nickte ihm ebenfalls kurz zu und schaute dann de la Vega bei seinen Notizen zu.
    „Und Sie, Commodore Genda, achten verstärkt auf terroristische Aktivitäten, die eventuell direkt auf Rom oder römische Verbindungen zurückgehen könnten. Sprechen Sie Ihre Aktivitäten mit General Price ab.“ Lee schaute wieder in die Runde, bis er sich sicher war, dass er die volle Aufmerksamkeit seiner Ressortleiter hatte. „Ich will, dass Sie Ihre Aktivitäten besser koordinieren. Ab sofort ernenne ich Commodore Genda zum Leiter einer absolut geheimen Kommission, die nur eine Fragestellung zu bearbeiten hat: Was plant Rom wirklich? Sie alle haben den Commodore dazu unbürokratisch zu unterstützen. Eine entsprechende Haushaltszuweisung erfolgt direkt über mich. Bei den eben vergebenen Aufträgen sind die Resultate auch als Kopie direkt an Genda zu geben. Mit direkt meine ich unmittelbar persönlich durch Sie selbst!“ Dies wich so stark von der Norm ab, dass es reihum Stirnrunzeln gab. Wofür gab es dasGWWund interne nachrichtendienstliche FIS, wenn man begann, seine Files via IC oder gar in Hardcopy manuell weiterzugeben. Keiner der Anwesendenkonnte sich an einen solchen Vorgang in seiner Karriere erinnern. „Ich will“, fuhr Lee fort, „dass jeder sich eines verdeutlicht. Wenn eine nationale Großmacht hinter unseren Misserfolgen der letzten Jahre steckt, dann hat diese Macht auch die Ressourcen, uns zu infiltrieren oder hat, und das ist nicht mehr auszuschließen, uns bereits unterwandert. Ich denke nicht, dass Ihre Untersuchungen hinsichtlich Rom etwas ergeben werden außer Überstunden. Wenn Sie nichts feststellen, haken Sie den Vorgang für Ihr Ressort ab und geben Sie alle Informationen an Genda weiter – persönlich. Wenn wir den Gegner schon in den eigenen Reihen haben, und davon muss ich leider ausgehen, dann sind unsere Komm- und Datenverbindungen nicht mehr sicher. Der gerade befohlene Weg dürfte aber so ungewöhnlich sein, und Ihre Mienen haben mir das eben bestätigt, dass wir zumindest für eine Zeit sicher sind, bis uns oder Commodore Genda, etwas Besseres einfällt.
    Von Ihnen, Genda, erwarte ich jeden Montag einen kurzen mündlichen Bericht im Anschluss an Ihren normalen Bericht. Und wenn nicht Rom schuldig ist, dann finden Sie die Schuldigen.“ Genda blickte ihn ernst an und nickte einmal. Lee fragte sich, wer alles in diese Affäre verwickelt sein könnte und wem er wirklich trauen konnte. Ab sofort würde vieles erheblich schwieriger werden. Manchmal wünschte er sich die Machtbefugnisse alter Sicherheitsapparate wie die des NKWD, der Gestapo oder auch der Inquisition. Doch dieses Schattenboxen war lächerlich. Was Hochkommissar de Croix und er sich schon vor Wochen in einem stillen Kamingespräch gefragt hatten, hatte nun Genda erstmalig laut artikuliert. Wenn das ein Anzeichen für den Zustand des TSS war, dann Prost Mahlzeit. ‚Seit zwei Jahren geht es ständig bergab und nun endlich geht man auch an die heiligen Kühe ran.‘ Wenn er sich so seine Ressortleiter anschaute, wurde Lee auch klar, warum das so war. Wer hatte denn in diesem Haufen wirklich den Schneid, außer vielleicht Dirty Harry, der sowieso nichts heilig war, einem Mitglied des Großsenates an den Karren zu pinkeln? Sich stark zusammenreißend fragte er stattdessen nur noch: „Gibt es dazu noch Fragen?“ Ein Blick genügte, um festzustellen, dass es auch dazu keine weiteren Fragen gab. „Gut, dann war es dasfür heute. Commodore Genda, Sie bleiben noch bitte einen Augenblick. General Price, wenn Sie bitte heute Nachmittag um 1500 ein paar Minuten für mich einplanen würden, wäre ich Ihnen sehr verbunden. Meine Herren, die Arbeit wartet!“ Er stand auf und leitete damit den allgemeinen Aufbruch ein, während Genda ruhig sitzen blieb. Nachdem alle den Raum verlassen hatten, schaute Vice-Admiral Lee seinen Ressortleiter Terrorismus prüfend an. Commodore Takashi Genda war 2418 auf Terra geboren und entstammte einem alten Soldaten- und früheren Samuraigeschlecht des alten Japan, rief sich Lee in Erinnerung. Seine bisherige Karriere hatte Genda fast ausschließlich im Geheimdienst verbracht – und hier wiederum als Analytiker. Es gab keinen besseren Mann, wenn es um die Analyse

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