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SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition)

SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition)

Titel: SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Rauschenberger
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auch die finanziellen Mittel wurden so bewilligt. Erhalt, nicht Fortschritt oder gar Erneuerung. Weder materiell noch immateriell. Lee schaute Genda an und sagte: „Sie werfen der Führung mangelnde Einsicht in die Situation der Streitkräfte vor. Mangelnden Weitblick in der Entwicklung der Hegemonie und letztlich persönliche Trägheit und den Unwillen oder die Unfähigkeit, angemessen auf offensichtliche Tendenzen zu reagieren. Ist es so, Genda?“
    Commodore Genda nahm seine Schultern zurück und sagte: „Aye aye, Sir! Genau darauf will ich hinaus. Und hier ist das Fundament, worauf Rom sein Imperium aufbauen will. Und ich bin sicher, Sir, dass sie ein Imperium im wörtlichen Sinne wollen!“
    „Das war deutlich, Genda!“
    „Das war nötig, Admiral. Um den heißen Brei wurde lange genug herumgeredet!“
    „Damit stehen Sie aber in einer ziemlich exponierten Stellung allein auf weiter Flur, Genda!“
    „Tu ich das, Admiral?“
    „Allein dastehen oder nur exponiert?“, fragte Lee, Genda nachdenklich musternd.
    „Sowohl als auch, Admiral!“
    „Nun Takashi, ganz allein sind Sie nicht. Aber wir müssen verdammt aufpassen, sonst holt uns der Teufel!“

19
    Römische Republik, Rom, New Rome, Capitol, 28.06.2468, 10:13 Uhr LPT, 00:09 GST
    Der kurze Empfang im Capitol war vorüber. Es war ohnehin ein kleiner Kreis gewesen, da der Anlass nicht so geartet war, dass der sonst übliche und dazugehörige Medienrummel angemessen erschien. Das war dem ehemaligen Tribun Horatio Demeter auch ganz recht gewesen. Die Beförderung zum Senior-Tribun empfand er als Auszeichnung, während er die Verleihung des Roman Eagle als ein wenig übertrieben empfand. In seinen Augen hatte alleine schon der Anlass der Verleihung, die Kaperung der Paradise Star, nichts mit einer Heldentat zu tun. Auch bedurfte es dazu keines herausragenden Geschicks oder Tapferkeit, wie er fand. Lediglich die exakte Umsetzung einer peinlich genauen Planung war dazu nötig gewesen – nicht mehr, aber auch nicht weniger. Und ein römischer Legionär war doch schließlich der Inbegriff von Perfektion im Einsatz. Senior-Tribun Demeter schüttelte innerlich den Kopf. Nein, wenn etwas erwähnenswert war, dann die Tatsache, dass er die Party im Bordhangar nicht vorausgesehen oder auch nur als Möglichkeit eingeplant hatte. Das war erwähnenswert. Dieser Fehler hatte drei exzellente Legionäre das Leben gekostet.
    Die kleine Zeremonie im Kreise des Kabinetts empfand Demeter als unnötig. Wenn es nach ihm gegangen wäre, so hätte man ihm auch Beförderung und Orden, wenn ein solcher denn sein musste, auch zuschicken können. Solche Veranstaltungen kosteten nur unnötig Zeit, wie er fand. Sie waren ein Beispiel für Ineffizienz. Sie waren für ihn der Inbegriff von dem Begriff „überflüssig“. So in seine Gedanken versunken stand er am Fenster und schaute auf das sommerliche Forum Romanum hinab. Er nahm sich vor, gleich im Anschluss zur Marshalle zu gehen, um seiner drei Kameraden zu gedenken, die durch sein Verschulden umgekommen waren.
    „Tribun, ich hoffe, du entschuldigst mir diese kleine aber notwendigeZeremonie!“
    Demeter drehte sich um und ging in Grundstellung, als er seinen Ersten Konsul vor sich sah, der kurz vorher alle anwesenden Präfekten verabschiedet und entlassen hatte. Lediglich der Legat Rochester befand sich noch im Raum und beobachtete ihn aufmerksam. „Ich habe deine Entscheidungen nicht zu kommentieren, Konsul.“
    „Tribun, diese Einstellung ehrt dich, doch ich weiß sehr genau, was du von ‚solchen verdammt unsinnigen Demonstrationen überflüssiger Zeitverschwendung‘ hältst“, sagte Maximilianus und schaute Demeter lächelnd an, der deutlich an Farbe verlor. „Ja, Senior-Tribun Horatio Demeter, ich weiß von deinem Ausbruch, als dir der ‚Schwachsinnsbefehl von den Palastheinis da oben‘, den ich als Einladung sah, überbracht wurde.“
    „Konsul, ich sehe, du bist gut informiert worden“, sagte Demeter mit einem kurzen Blick in Richtung Legat Rochester offen, nicht die Spur bemüht, diese Feststellung Maximilianus‘ zu korrigieren oder abzuschwächen. Er blickte seinem Konsul fest in die Augen und sagte: „Ich sehe auch keinen Anlass oder Grund, hier noch etwas dazu hinzuzufügen oder richtigzustellen. Ich sehe nach wie vor in dieser ganzen Zeremonie eine einzige Zeitverschwendung, Konsul.“
    „Ich auch, Tribun. Aus militärischer Sicht, ich auch“, stellte Maximilianus fest. „Leider sieht es so aus, dass ich

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