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SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition)

SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition)

Titel: SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Rauschenberger
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Opfern fordern könnte, um gefangene Kameraden aus einer ungerechtfertigten Kriegsgefangenschaft zu befreien. Diese Frage wurde von ihm rückhaltlos bejaht! Unabhängig davon, ob es sich hier um zigtausend oder um nur einen Gefangenen handelt. Er war der Auffassung, es ginge um das Prinzip!
    Lange Zeit wusste die breite zivile Öffentlichkeit nichts mit dem Wert eines Prinzips anzufangen. Man sprach der Option der Gewaltanwendung gegen verbrecherische Regime sogar die Legitimität ab. Es gab sogar Parteien, die es sich zum Ziel gemacht hatten, bestehende funktionierende Institutionen zur staatlich reglementierten Gewaltanwendungabzuschaffen, als wenn sie dadurch die Natur mancher Zeitgenossen hätten beeinflussen können. Als wenn man Leuten wie Hitler, Mao oder Stalin mit frommen Wünschen hätte beikommen können. Erst die dokumentierten Vergewaltigungslager in einem Bürgerkrieg auf dem Balkan haben diesen weltfremden Schöngeistern die Folgen ihrer Verblendung vor Augen geführt. Die gleichen Chaoten, die vorher jede Armee und Ordnungsmacht haben auflösen wollen, schrien plötzlich händeringend nach genau diesen Instrumenten staatlicher Machtprojektion.
    Sie kamen also auf eine Idee, deren Sinnhaftigkeit ihnen bei ein bisschen Überlegung auch vorher hätte klar sein sollen. Doch wer glaubte, sie hätten nun verstanden, hatte weit gefehlt. Man stattete die Soldaten mit einem Mandat aus, das diese zu Statisten degradierte. Schließlich sollte keiner durch diesen bewaffneten Einsatz zu Schaden kommen – außer diejenigen, um die es ging, und denen dadurch in keinster Weise geholfen werden konnte. Erst als diese irregeleiteten Weltverbesserer einsahen, dass demonstrativ gewollte und vorgetragene Gewalt nur durch unmittelbare direkte Gewaltanwendung beendet werden kann, wurde innerhalb von nur Wochen eine nachhaltige Lösung erzielt.
    Das zeigt uns zweierlei: Erstens muss es eine Institution geben, die die Rechte der einzelnen auch gegen extreme Widerstände schützt und durchsetzt, und zweitens ist es dazu notwendig, Opfer zu bringen.
    Thomas Paine sagte einmal, dass das, was wir zu billig erhalten, wir auch zu wenig schätzen würden, und dass es schon sehr seltsam wäre, wenn wir ein so himmlisches Gut wie die Freiheit als ein billiges Geschenk betrachten würden. Thomas Jefferson ging sogar einen Schritt weiter. Er sagte, dass der Baum der Freiheit von Zeit zu Zeit mit dem Blut von Tyrannen und Patrioten gedüngt werden muss.
    Und nun frage ich Sie, Sie ganz persönlich, was ist ein schlimmerer Gegensatz zur Freiheit als die Sklaverei?“
    Nun waren sich die Kadetten wirklich nicht mehr sicher, wie sie reagieren sollten. Die Argumentation konnten sie nachvollziehen, doch waren ihnen mit Masse die darin implizierten Bedeutungen zu verwinkelt. Leonidas, der in seiner Freizeit fast jede Minute mit Lesen verbrachte, war da seinen Kameraden einen großen Schritt voraus, doch wollte er nicht einsehen, warum es Leute gab, die etwas gegen Schutz einzuwenden hatten. Er hatte einmal gelesen, dass jemand der Auffassung war, dass jede Nation eine Armee hatte, die sie schützte. Wenn nicht eine eigene, dann eine fremde. Und wer will schon fremde Armeen im eigenen Land? Hier zeigte sich, dass die jüngeren Kadetten dem Thema noch nicht gewachsen waren.
    Der Admiral fuhr fort: „Es stellt sich nun die Frage, wie wir reagieren werden, wir als TDF! Über dreißig Kameraden werden aufs Unmenschlichste versklavt und ihrer Rechte und der Freiheit, ja, selbst ihrer Menschenwürde, beraubt. Ich darf Ihnen allen versichern, dass ich aus Gesprächen mit dem Oberkommando, alten Kameraden und Freunden erfahren habe, dass die TDF wie ein Mann bereit ist, das Opfer zubringen. Wir wollen den Baum der Freiheit düngen. Nein, wir erwarten, unseren Kameraden helfen zu dürfen. Und wir sind stolz darauf, mit unserem Blut einen Beitrag zur Freiheit leisten zu dürfen.
    Doch es liegt nicht an uns, zu entscheiden, wann, wo, wie und ob wir überhaupt losschlagen. Das ist eine Entscheidung, die dem Senat zukommt. Eine Entscheidung, die klarmacht, wie die Völkergemeinschaft der Hegemonie zur Freiheit steht. Wir vertrauen darauf, dass diese Entscheidung weise getroffen wird – zum Wohle aller.
    Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit, Kadetten. Semper fidelis!“
    Damit endete die Übertragung und auf dem Schirm erschien noch kurz das Wappen der Akademie mit dem Wahlspruch der TDF-Akademien „Sic parvis magna“. Es war totenstill im Raum und

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