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SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition)

SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition)

Titel: SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Rauschenberger
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Kopfschmerzen erwachte, lag er in einer kleinen Außenschleuse für Reparaturausstiege. Das Innenschott war manuell verriegelt. Da er bis auf seine Kleidung nichts mehr bei sich trug, setzte er sich in eine Ecke und wartete. Dieser verräterische Black würde sicher bald auftauchen.
    Und da sollte er sich nicht getäuscht haben. Knisternd erwachte die Sprechanlage in der Schleuse zum Leben: „Nun, Kapitän, kommen wir zur geschäftlichen Endabrechnung. Es ist Bilanztag!“
    „Black, hören Sie. Sie sind doch ein vernünftiger Mann. Ich kann Ihnen zeigen, wo Sie so viel verdienen können, dass Sie nie wieder Ihren Arsch für nichts riskieren müssen. Sie hätten ausgesorgt. Endgültig. Sie müssten nie wieder arbeiten und könnten Ihr Leben genießen. Wie wär‘s?“
    „Meinen Sie damit solche Genüsse, die sich aus Unterredungen der vertraulichen Art, wie in Ihrer Kabine stattfanden, ableiten? Oder die andauernde Qualitätskontrolle von zugestiegenem Personal? Oder vielmehr die Kombination aus beidem?“
    „Nun, Black, dass hängt ganz davon ab, …“
    „Ob ich römischer Offizier bleiben will, oder nicht? Ob ich die Kommandotruppen verlassen will, oder nicht? Oder ob ich Mensch bleiben will, oder nicht?“
    „Hören Sie, Black, ich …“
    „Nein, Sie hören jetzt zu, Faissal. Sie sind eine Metastase evolutionären Abfalls. Allein schon der Klang Ihrer Stimme kotzt mich an. Erzählen Sie das alles dem Teufel, sobald Sie ihn treffen. Und bis dahin halten Sie die Luft an, denn Sie werden sie jetzt brauchen. Bon voyage, mon capitaine!“
    Damit endete das Gespräch und Faissal fragte sich, was als nächstes käme. Wenn er vor Gericht gestellt werden sollte, dann würde er auspacken, dass diesem bigotten Verräter Hören und Sehen verging und dann – hier stimmte etwas nicht. Faissal konnte es nicht sofort deuten, aber er verspürte einen zunehmenden Druck auf den Ohren, der langsamimmer stärker wurde und jetzt auch auf den Augen lastete. Faissal fuhr der Panik nahe herum und schaute auf die Schleusenkontrollanzeigen. Sofort warf er sich gegen das Innenschott – immer wieder und schrie aus Leibeskräften. Doch es rührte sich nichts. Er hämmerte mit den Fäusten gegen das Schott, bis sie bluteten und er völlig außer Atem zu Boden sank. Der Druck war inzwischen weiter gesunken und die Augen kamen ihm langsam aus den Höhlen heraus. Sein ganzer Körper schien bersten zu wollen. Blut sickerte ihm aus dem Mund, der Nase, den Ohren und den Augen, während der Druck immer weiter abnahm. Obwohl er noch genug Sauerstoff hatte, begannen seine Lungen, zu kollabieren, während Adern aufquollen. Das Blut begann langsam, in seinen Adern zu kochen, und er wollte nicht mehr zu schreien aufhören, doch seine kollabierten Lungenflügel lieferten dazu keine Luft mehr …
    Bis auf White, der schon auf der Marius war, verfolgten alle Teamangehörigen des Kommandotrupps den Vorgang über Monitor mit ausdruckslosem Gesicht. Sie fühlten sich zwar jetzt nicht unbedingt besser – aber schlechter mit Sicherheit auch nicht.

25
    Kilikische Föderation, Jerusalem, Jerusalem VI, in der Nähe der Ortschaft De Graat im südlichen Rift-Valley, 17.11.2468, 03:39 GST
    Jerusalem VI war ein Planet ohne jede Atmosphäre, der einsam am Rand des Systems seine Bahn zog. Hätte er nicht so reiche und vor allem reine Erzvorkommen gehabt, wäre niemand auf die Idee gekommen, hier eine Siedlung zu errichten, fast zwei Milliarden Kilometer vom Zentralgestirn entfernt. Damit war dann auch das zweite Problem angesprochen: Die Außentemperaturen wurden selten über minus 160 Grad Celsius gesehen. Doch diese beiden Handicaps waren nichts zu dem möglichen Gewinn, den die ergiebigen Vorkommen an Kupfer, Chrom und Titanium versprachen. Damit hatte sich Jerusalem VI trotz aller Umstände die Grundlage für eine ständige Bevölkerung von fast dreizehn Millionen Einwohnern erwirtschaftet, die in Bergwerkssiedlungen rund um den Planeten, teils in Kuppeln überirdisch oder in unterirdischen Siedlungen bei den Minen, wohnten. Keine dieser Anlagen, ob überirdisch oder unter der Oberfläche, war größer als 100.000 Einwohner und der Bevölkerungsdurchschnitt pro Siedlung betrug ungefähr 7.000. Die Siedlungen betrieben zwar untereinander Handel, doch waren sie in der Regel recht isoliert voneinander, was gewissen Elementen ihrer Bevölkerung nur recht war. Wenn jeder sich mehr um seinen Kram kümmerte, als seine Nase in die Angelegenheiten seiner Mitmenschen

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