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Sprich nicht darüber

Sprich nicht darüber

Titel: Sprich nicht darüber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Lynne
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Zeitverschwendung.”
    “Du bist bockig wie ein Kleinkind!”
    “Keineswegs. Ich finde nur, wir haben uns nichts mehr zu sagen.”
    “Himmel, steh wenigstens auf, wenn ich mit dir rede”, fuhr Constantin sie an. Unvermittelt beugte er sich herunter und zog sie an der Hand hoch.
    Rosie schüttelte ihn ab und trat zurück. Ehe sie sich versah, hatte sein zwingender Blick sie gefangen. Es war noch schlimmer, als sie gefürchtet hatte. Ihr Atem stockte, sie schien den Boden unter den Füßen zu verlieren – und jede Kontrolle über ihren Körper.
    Sie zitterte, ihre Muskeln verspannten sich. Das Begehren überkam sie wie eine Woge, Vernunft oder Stolz existierten nicht mehr. Rosie wünschte nichts sehnlicher, als Constantin zu berühren, aber sie ballte die Hände, bis sich ihre Fingernägel schmerzhaft in die Innenflächen ihrer Hände gruben. Die Spannung zwischen ihnen war zum Greifen real.
    “Was ich dir neulich sagte …”, begann Constantin. Sein sinnlicher Mund zuckte. Er setzte neu an. “Könntest du dir vorstellen, dass ich einfach nicht bereit war, über unsere Beziehung zu sprechen?”
    Nur zu gern wollte Rosie sich das vorstellen, sie sehnte sich geradezu verzweifelt danach, ihm glauben zu können. Aber Constantin hatte zu lange gebraucht, um sich diese Erklärung zurechtzulegen. Rosie verachtete sich dafür, überhaupt hingehört zu haben. “Ich brauche eine Dusche.” Damit wollte sie ihn stehen lassen.
    Constantin hielt sie am Arm fest. “Mehr hast du mir nicht zu sagen?”
    Rosies grüne Augen blitzten. “Du hast dich verrechnet, Constantin. Du bist es gewohnt, Frauen nach deiner Pfeife tanzen zu lassen, aber bei mir funktioniert das nicht.”
    “Was soll das heißen?”
    Rosie lachte bitter auf. “Du dachtest vielleicht, Ehrlichkeit führt bei mir eher zum Ziel. Du hast dir sogar eingebildet, ich würde mich dann umso mehr anstrengen, dir zu gefallen.” Ihre Stimme versagte vor Schmerz und Empörung.
    Einen Moment lang starrte Constantin sie schweigend an. “Das ist nicht wahr.”
    “Oh doch. Du bist ein arroganter Egoist und kümmerst dich nicht im Geringsten um die Gefühle anderer”, erwiderte Rosie mit Anstrengung. “Aber mir ist es egal, wie reich oder prominent du bist. Einem Mann, der mich so behandelt, würde ich nicht mal den kleinen Finger reichen.”
    “Wirklich?” Ohne Umschweife nahm Constantin sie in die Arme und presste sie an sich. “Du wirst mir noch viel mehr geben, wenn ich es darauf anlege, paidi mou.”
    Seine Lippen waren heiß und hart, ihre Knie wurden weich. Er stieß die Zunge in ihren Mund, so erotisierend, dass Rosie aufstöhnte. Ihre aufgestaute Sehnsucht brach sich Bahn, sie klammerte sich an Constantin wie eine Ertrinkende.
    Plötzlich ließ er sie los. Rosie schwankte. Ihre grünen Augen waren vor Schreck geweitet. Die körperliche Trennung wirkte wie ein scharfer Schnitt, aber sie riss sich zusammen.
    Voll Scham nahm sie die schwarzen Fingerabdrücke auf Constantins weißem Seidenhemd wahr. Die verräterischen Spuren zogen sich von seiner Taille hinauf über die ganze Breite seiner Brust. An den Schultern zeigte sich besonders deutlich, wie fest Rosie zugegriffen hatte. Jeder, der Augen im Kopf hatte, konnte sehen, was hier vorgefallen war.
    “Du musst dein Hemd wechseln”, murmelte sie.
    “Ich werde es stolz aller Welt vorführen”, erklärte Constantin und lächelte. “Du hast kaum einen Zentimeter von mir ausgelassen.”
    “Bitte, zieh dich um”, sagte sie noch einmal, während sie an ihm vorbei zum Haus eilte. “Ich gehe duschen.”
    “Wir sehen uns oben”, gab Constantin friedfertig zurück.
    Rosie wusste, was das bedeutete. Der größte Teil seiner Garderobe befand sich in einem Schrank in ihrem Zimmer, obwohl er in einem anderen Raum schlief. Ihr schwirrte der Kopf. Ein einziger Kuss, und sie war hin und weg, Constantin hätte in dem Augenblick alles mit ihr machen können! Kein Wunder, dass er triumphierte. Sie war Wachs in seinen Händen, und er wusste es genau.
    Im Hof stand ein Taxi. Als Rosie die Halle betrat, führte ein Hausmädchen einen grauhaarigen Mann mit Aktentasche ins Wohnzimmer. Der Mann blieb abrupt stehen und warf Rosie einen fast erschrockenen Blick zu. Aber er hatte sich sofort in der Gewalt und neigte höflich den Kopf, bevor er weiterging.
    Neugierig fragte Rosie Dimitris, der an der Treppe stand. “Wer war das?”
    “Theodopoulos Stephanos, Mr. Voulos’ Rechtsanwalt.”
    Kein Wunder, dass der Mann verblüfft

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