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Spring in den Himmel

Spring in den Himmel

Titel: Spring in den Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lotte Kinskofer
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Eis, gebrannte Mandeln, ein Bier, ein Hendl, egal auf was einladen – doch sie ignorierte ihn. Ein Dreieck, das einfach nicht aufging.
    Plötzlich wandte Yoyo sich von den anderen ab und nahm Jamina am Arm.
    »Los, das ist was für uns zwei.«
    Sie zog Jamina mit zur Wilden Maus. Sophia lachte laut auf.
    »Vergiss es. Ich versuche seit Jahren, Jamina da reinzukriegen.«
    »Und mit mir fährt sie«, gab Yoyo raus.
    »Tut sie nicht. Weil sie Schiss hat.«
    »Mit dir vielleicht. Mit mir nicht.«
    Merlin, Sven und Mac beobachteten den Schlagabtausch grinsend.
    »Wow, Zickenkrieg live«, kommentierte Sven.
    Yoyo musterte ihn eher amüsiert als verärgert. »Das hättest du wohl gern, du kleiner Geißbock.«
    Merlin und Mac grinsten, froh, dass Yoyos Schlagfertigkeit nicht sie getroffen hatte.
    »Sag du doch mal was«, forderte Sophia Jamina auf. »Du willst doch gar nicht Wilde Maus fahren.«
    Bevor Jamina antworten konnte, mischte sich Yoyo wieder ein. »Wir zwei haben doch schon ganz andere Dinge gemacht.«
    »Hollywoodschaukel?« Sophias Stimme klang kalt.
    »Bungee-Jumping«, gab Yoyo cool zurück und zündete sich eine Zigarette an.
    Jamina sah das sprachlose Staunen, die ungläubigen Blicke.
    »Stimmt«, sagte sie nur.
    »Das glaub ich nicht. Nicht du.« Das kam von Sophia.
    »Doch.«
    Yoyo legte eins drauf: »Wenn man einem Menschen vertraut, dann kann man alles mit ihm machen.«
    »Okayyyyyyyyyy«, meinte Merlin, »dann stellen wir uns jetzt alle mal bei der Wilden Maus an – mit Jamina.«
    »Ich hab einfach keine Lust auf diesen Trubel hier.« Jamina war genervt, dass die anderen über sie redeten, als wäre sie gar nicht dabei. Sie abcheckten, wie mutig oder wie feige sie war. So taten, als wüssten sie alles über sie. Ja, sie hasste solche Fahrten: Achterbahn, Wilde Maus … Trotzdem: Sie wusste nun, dass sie einiges konnte, was sie sich selbst nicht zugetraut hätte. Seit dem Sprung mit Yoyo wusste sie es. Sie musste es sich und den anderen doch hier nicht beweisen!
    »Was ist jetzt?« Sophia riss sie aus ihren Gedanken. Die Augen ihrer Freunde waren erwartungsvoll auf sie gerichtet. Jamina fühlte sich total überfordert.
    »Mir ist das jetzt alles echt zu viel«, brach es ehrlich aus ihr heraus. An den Gesichtern der anderen konnte sie ablesen, dass sie jetzt überhaupt nicht wussten, was mit ihr los war.
    Nur Yoyo schien sie zu verstehen. »Hast recht«, wandte die sich an Jamina und ignorierte zugleich mit einer lässigen Drehung alle anderen. »War 'ne blöde Idee hierherzukommen.Sorry, dass ich dich überredet habe. Komm, lass uns verschwinden.«
    Yoyo wollte sie mit sich wegziehen. Aber auch das war Jamina jetzt zu viel. Sie machte sich los.
    »Wir sehen uns. Ciao.«
    Dann ging sie. Sie kam sich überlegen vor und hatte zugleich ein doofes Gefühl. Nie hatte sie ihre Freunde so stehen gelassen. Sie sah noch die irritierten Gesichter von Sophia und den Jungs vor sich. Als wäre sie eine Fremde für sie. Und Yoyos Blick. So verletzt, als hätte sie ihr gerade die Freundschaft gekündigt.
    Die Überlegenheit schwand mit jedem Schritt. Warum war sie aus einer Laune heraus gegangen? Sonst verhielt sich Yoyo so. Kam und ging, wie es ihr passte. Ob Yoyo auch manchmal überfordert mit einer Situation war und darum einfach abhaute? Wie es ihr jetzt wohl ging? Yamina dachte an ihre Gefühle, wenn Yoyo sie versetzte. Diese Wut, diese Traurigkeit, diese Enttäuschung – war das bei Yoyo genauso?
    Endlich hatte sie den größten Teil der Menschenmassen hinter sich. Jetzt musste sie nur noch die Treppe hinunter zur U-Bahn überstehen. Wo wollte sie eigentlich hin? Es war doch ihr freier Nachmittag. Sie hatte ihn sich selbst verdorben.
    »Was machen wir jetzt?«, hörte sie eine Stimme hinter sich. Yoyo.
    Jamina drehte sich um: »Du bist mir nachgegangen?«
    »Ich kann dich doch in dem Zustand nicht allein lassen.«
    »Ich bin okay.«
    »Nein, so mies drauf hab ich dich noch nie erlebt.«
    Yoyo hatte recht. Es war einer der ganz wenigen Momente, in denen Jamina so gar nichts mit sich und ihrer Zeit und ihrem Leben anzufangen wusste.
    Das Brummen ihres Handys riss sie aus ihren Gedanken. Sie zog es heraus.
    »Eine SMS von meiner Mutter. Ich muss heim.«
    Yoyo sah sie besorgt an. »Ist was passiert?«
    »Sie hat sich den Fuß verstaucht. Sie kann nicht mehr auftreten und müsste eigentlich noch ein paar Sachen besorgen.«
    Yoyo nickte und stand auf. »Dann gehen wir jetzt einkaufen.«
    Jamina wunderte sich. Warum

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