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Spritzgebäck - Romantic Gay Comedy (German Edition)

Spritzgebäck - Romantic Gay Comedy (German Edition)

Titel: Spritzgebäck - Romantic Gay Comedy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Seinfriend
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Gianluca grinste frech.
    Tom machte eine Pause, bis er wieder das Gefühl hatte, dass eine ernste Antwort passend war. »Ich will halt gern mit dir schlafen, aber ich bin auch auf deine Kohle angewiesen. Ist doch nicht von der Hand zu weisen, dass man sich da wohl schon ein paar Gedanken drüber machen kann, oder?«
    »Also siehst du dich selbst als Stricher, obwohl ich dich für einen Job bezahlen werde, der nichts mit unserer Bettgeschichte zu tun hat?«
    »Komm, sei ehrlich! Das hat schon was miteinander zu tun!«
    »Willst du mir unterstellen, dass ich dich morgen Gedichte vortragen lassen würde, wenn du Germanistikstudent wärst?«
    Tom lachte. »Ja, irgendwie befürchte ich das …«
    »Und wenn schon! Ich finde dich toll und sexuell anziehend und kann dir zufällig mit einem Jobangebot ein bisschen helfen. Ist es wirklich so schlimm, dass ich dir so ein Angebot mache?«
    Tom schwieg erneut eine Weile. Tatsächlich war er sich nicht sicher, ob das etwas über Gianlucas Charakter aussagte. Natürlich war es nur ein Klischee, dass reiche Menschen generell der Meinung waren, sich mit ihrem Geld alles kaufen zu können. Dem konnten sich Leute ohne Kohle nur schwer verschließen. Das machte es aber noch lange nicht moralisch akzeptabel. Und Gianluca hatte ihm zusätzlich zum Job in Aussicht gestellt, das Ergebnis seiner morgigen Arbeit zu erwerben. Da er sich offenbar für Kunst interessierte, dürfte er wohl auch wissen, dass gerade unbekannte Künstler geradezu den ersten Verkauf eines ihrer Werke herbeisehnten. Die Chancen, jemals mit einem Bild auf einer Auktion zu landen, waren hoffnungslos gering. Die meisten Absolventen schafften es nicht mal, überhaupt eine Galerie von sich zu überzeugen, geschweige denn, dass sie von ihrer Kunst leben konnten. Nicht umsonst übten diese Künstler verwandte Jobs aus, die ihnen zumindest den Lebensunterhalt einigermaßen sicherten. Und da kam dieser Mann daher und lockte Tom mit dem möglichen Kauf eines seiner Bilder! Natürlich war das fragwürdig!
    »Du bist so still«, merkte Gianluca irgendwann an.
    »Ich mach mir halt ein paar Gedanken.«
    »Etwas, das ich wissen sollte?«
    »Ich weiß nicht. Ich glaub, vorerst nicht.«
    »Gut, dann sagst du es mir später, wenn du besser gelaunt bist.«
    Tom lachte. »Ich bin ja nicht schlecht gelaunt! Ich … Sag mal, wo fährst du eigentlich hin?«
    »Zu mir nach Hause, wohin sonst?«
    »Hallo? Wolltest du nicht zu mir fahren?«
    »Du hast nicht gesagt, welchen Weg ich noch kennen sollte. Jetzt sind wir da.«
    Sie befanden sich irgendwo abseits der City auf einer ziemlich unspektakulären Straße. Da hatte Tom dann doch mehr erwartet. Gianluca bremste ab und lenkte den Wagen in eine Einfahrt. Im Hinterhof leuchteten im Scheinwerferlicht zwei schicke Autos neben Müllcontainern auf. Irgendwie hatte Tom sich ein freistehendes Haus vorgestellt, eine Villa mit großem Anwesen und nobler Wegschleife, damit man königlich vorfahren konnte. Stattdessen hielten sie jetzt vor einem dunkelroten, schmutzigen Backsteinmauerwerk, das teilweise von beige verputzten Mauerabschnitten unterbrochen wurde. Vorn das Gebäude an der Straße sah noch schmuddeliger aus. Aber auch das Hinterhaus war vollgeschmiert und wenig ansehnlich. Nicht mal die Sprayer gaben sich in so einem Umfeld Mühe.
    »Hier wohnst du?«
    »Was hast du erwartet? Doch wohl nicht, dass ich dich zu meinen Eltern fahre, oder?«
    »Ähm, nein.« Tom stieg schnell aus. Wie peinlich, dass er als Chaos-WG-Bewohner Ansprüche stellte.
    »Ich find's süß, dass du immer verunsichert bist und alles richtig machen willst«, sagte Gianluca übers Autodach hinweg. »Ich freu mich schon, wenn ich mal den echten Tom kennenlernen darf, so ohne Bremse.«
    »Hey, ich bin der echte!«
    »Aber nicht der richtig lockere!«
    »Ja-ja, entspann dich! Ich weiß.«
    »Genau. Los, komm!«
    Gianluca führte ihn in ein großes Treppenhaus. Es roch irgendwie nach Baustelle. »Aufzug oder Treppe?«
    »Ich weiß ja nicht, wo wir hinmüssen.«
    »Dritte Etage. Der Lift ist gewöhnungsbedürftig. Ist ein alter Lastenaufzug.«
    »Also in die dritte Etage lauf ich auch zu Fuß.«
    Gianluca grinste. »Wie du meinst.«
    Im ersten Stock wusste Tom dann, was das Grinsen zu bedeuten hatte. Es handelte sich nicht um übliche Stockwerke. »Du hättest mir ruhig sagen können, dass deine dritte Etage in einem normalen Haus wohl eher die sechste wäre!«
    »Alles Ansichtssache!« Gianluca war bereits ein gutes Stück

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