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Spritzgebäck - Romantic Gay Comedy (German Edition)

Spritzgebäck - Romantic Gay Comedy (German Edition)

Titel: Spritzgebäck - Romantic Gay Comedy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Seinfriend
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Kinderschuhen zu verknallen. Dabei wusste er, dass das ganz bestimmt kein Happy End nehmen würde. Warum war das Herz nur immer so naiv? Vielleicht sollte er sich des Nachts mal ein Statistikbuch auf die Brust legen …
    »Ähm, wo hattest du denn geplant, dass ich erschöpft niedersinken soll?« Tom widerstand dem Versuch, eine ulkige Geste mit geknickten Beinen zu machen. Er wollte weniger rumalbern und dafür mehr Erotik. Wenn er den Kerl emotional auf Distanz hielt und nur ja nicht auf die Schuhe achtete, sollte das mit dem gefahrlosen Sex klappen!
    Gianluca schaute irritiert, dann grinste er unsicher. »Damit sind die Prioritäten wohl gesteckt, was?«
    »Nun ja, wer hat mich in die Umkleide gezerrt? Wer wollte unbedingt in mein Bett? Wer hat gerade noch auf meine weichen Knie gehofft?«
    »Okay-okay, bei der Beweislast habe ich vor Gericht sicherlich schlechte Karten. Also gleich ins Schlafzimmer.«
    Tom ließ sich in den eigentlichen Eingangsbereich führen und war baff. Jetzt wurde auch klar, weshalb das Treppenhaus so überdimensioniert ausfiel: Der Raum war eine Kathedrale. Das waren mindestens sechs Meter bis zur Decke. Und oben wurde das Ganze durch ein fabriktypisches Glasdach gekrönt, das schon recht verwittert aussah. Ein interessanter Kontrast zu den reinweiß gestrichenen Backsteinwänden. Tom dachte sofort, dass hier Bilder fehlten, große Bilder. Ein Traum für jeden Künstler, der sich austoben wollte!
    Es dauerte ein bisschen, bis er Gianlucas belustigten Blick bemerkte. Offenbar hatte der ihn beobachtet.
    »Und das ist jetzt also der Flur?«, fragte Tom und lachte.
    »Das ist der Flur«, bestätigte Gianluca. »Ich bin gerade dabei, mir was für die Außenwand einfallen zu lassen.«
    »Da kannst du eine Menge Bilder aufhängen.«
    »Ja, vielleicht.«
    »Was heißt vielleicht ?«
    Gianluca schmunzelte. »Hallo? Du bist doch derjenige, der es gern farblos mag.«
    »Ich hab ja auch nicht gesagt, dass hier was Buntes hin muss.«
    »Ist es zu fassen? Du hast noch nicht mal mein Schlafzimmer gesehen und willst schon die Bude umdekorieren!«
    »Entschuldige! Ein paar Klischees muss man schließlich auch bedienen. Das Schlafzimmer dann bitte.«
    »Ich hoffe, du schaffst noch ein paar Stufen.« Gianluca deutete auf die Wendeltreppe hinter sich: ein altes Ding, das den Fabrikcharme vom Dachfenster aufgriff.
    »Crazy Bude, echt!«, entfuhr es Tom. »Das krieg ich so gerade noch hin.«
    Die Treppe knackte altersmüde, machte aber insgesamt einen stabilen Eindruck. Eigentlich hätte Tom gern geschaut, was sich hinter den weißen Metalltüren links und rechts von der Treppe befand. Die Richtung jedoch war vorgegeben: hoch ins Schlafzimmer. Und tatsächlich verspürte er neben der Neugier auf diese Luxuswohnung vielmehr Lust, dem Bewohner wieder näherzukommen. Er betrachtete den Hintern, der sich vor ihm unter der Stoffhose wölbte. Bei dem Gedanken, die Hände da hineinzugraben, meldete sich automatisch seine Körpermitte. Tom erwischte sich dabei, wie er sich die Lippen leckte. Vielleicht würde er gleich schon in diesen knackigen Arsch hineinbeißen, oder – mehr … Plötzlich überkam ihn eine seltsame Aufregung. Seit gestern wusste er, dass Gianluca andere Grenzen hatte. Er würde bei ihm weiter gehen können, als er es bisher bei seinen Partnern getan hatte. Und genau deshalb wurde er nervös – aber auf eine anregende Weise. Wie weit wollte er heute gehen? Was würde ihm dieser Mann noch alles zeigen?
    »Bitte warte kurz«, sagte Gianluca.
    »Hey, du musst nicht aufräumen. Schon vergessen, wie es bei mir aussieht?«
    »Nein. Sowas vergisst man nicht.«
    »Boah!« Tom schlug seinem Gastgeber auf den Hintern.
    »Heb dir das für gleich auf.«
    »Oh, solche Spielchen magst du?«
    Gianluca ignorierte die freche Frage und verschwand einfach hinter der Metalltür.
    »Hey«, murmelte Tom. Er blieb einen Moment unschlüssig stehen, bevor er die letzten zwei Stufen zur Tür hinaufstieg. Er lauschte. Dann sah er sich von hier oben noch mal den merkwürdigen Flur an, der sich über zwei normale Etagen erstreckte. An der Struktur des Mauerwerks ließ sich nicht erkennen, dass eine Ebene herausgenommen worden war. Wahrscheinlich hatte das Gebäude früher mal als Werkshalle gedient. Der Boden jedenfalls verstärkte diesen Charme. Überall befanden sich kleine Einkerbungen, Schleifspuren, Farbreste. In etwa so sah der Keller im Haus seiner Eltern aus. Schon verrückt – aber auch wahnsinnig cool. Was man mit

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