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Spritzgebäck - Romantic Gay Comedy (German Edition)

Spritzgebäck - Romantic Gay Comedy (German Edition)

Titel: Spritzgebäck - Romantic Gay Comedy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Seinfriend
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kurz still vorne im Saal. Tom spürte die Blicke der Gäste in seine Richtung schweifen. Jetzt war er es, der heimlich seine Hand auf ein fremdes Knie schob und zudrückte. Gianluca grinste. Und Geronimo nickte angestrengt lächelnd in die Runde.
    Plötzlich stellte sich ein stattlicher älterer Mann an den Tisch, den Tom als Gianlucas Vater wiedererkannte. Er tätschelte Maries Schulter. »Meine Liebe, ich hoffe, meine Söhne machen dir nicht allzu viel Ungemach. Einer missratener als der andere. Das gilt auch dir, Elise, du siehst fantastisch aus. Ihr beide seid zu Unrecht gestraft.«
    Die Worte wurden gerade so laut ausgesprochen, dass sie am Tisch gut zu vernehmen waren. Und dann setzte der Blick des Familienoberhaupts an und bohrte sich in Toms Kopf. Graue Augen, aus denen so viel Kälte und Verachtung sprachen, dass Tom unvermittelt übel wurde.
    »Wie schmecken dir die Kekse, Vater?«, fragte Gianluca. »Das Essen dauert ja wohl noch etwas und das Dudeln der Streicher macht unglaublich hungrig, nicht wahr?«
    »Mein witziger Sohn.« Die andere Hand des Alten legte sich auf Gianlucas Schulter. Der Stoff wurde gequetscht und die massigen Finger färbten sich weiß vom Druck.
    »Mein herzlicher Vater«, antwortete Gianluca mit einem Lächeln, das wie ein Unfall aussah.
    Tom legte möglichst beiläufig seine Hand ans Kinn und schob dann drei Finger auf seine Wange. Ihm war furchtbar übel.
    »Was machen die Geschäfte, Gero?«, fragte der Alte und ließ Gianlucas Schulter kein bisschen los.
    »Entschuldigen Sie bitte«, sagte Pino plötzlich mit gedämpfter Stimme. »Ein Anruf für Sie, Herr Lövenich.«
    Ohne auf die anderen zu achten, erhob sich Tom. Er stieß ungeschickt gegen den Tisch. Pino fasste ihn blitzschnell am Arm und stützte ihn. Dann flüchtete Tom an dessen Seite viel zu langsam aus dem Saal.
    »Ich muss an die Luft!«, keuchte er, sobald sie den Eingangsbereich erreicht hatten.
    Es war wie eine Befreiung, als sie endlich nach hinten raus auf eine Terrasse traten. Die Sonne war inzwischen untergegangen und die Umgebung wurde lediglich durch das Licht beleuchtet, das von innen aus den Fenstern drang.
    »Danke«, sagte Tom nach ein paar Atemzügen. »Ich brauch einen Moment, bevor ich wieder reingehen kann.«
    Pino nickte. Aber er ging nicht, sondern blieb schüchtern stehen. »Soll ich – hierbleiben?«
    »Wenn dich drinnen keiner vermisst …«
    »Ich denke, die kommen ein paar Minuten ohne mich klar. Rauchst du?«
    »Eigentlich nicht … Wahrscheinlich gibt es solche Momente wie jetzt, um damit anzufangen, was?«
    Pino grinste. »Ich bin für Notfälle ausgerüstet …«
    Tom zog eine Augenbraue hoch.
    »Lass uns mal aus dem Licht gehen.«
    Wieder hatte Tom den Verdacht, dass der Kleine sich an ihn heranmachen wollte. Das war nicht gut. »Ähm …«
    »Keine Sorge, ich verführe dich höchstens auf eine andere Art.« Pino öffnete seine Hand, in der ein perfekt gerollter Joint lag.
    »Du durchtriebener …«
    »Psst! Los, komm!«
    Tom folgte dem Jungen in eine dunkle Ecke. Obwohl er Künstler war und einige Freunde hatte, die sich regelmäßig zudröhnten, hielt er persönlich nicht ganz so viel davon. Ab und zu schloss er sich an, passte aber immer auf, dass es nicht zu viel wurde. Die Gelegenheit musste passen. Und wie er gerade richtig festgestellt hatte, war heute genau der richtige Tag, um es in dieser Hinsicht etwas entspannter anzugehen. Sagte Gianluca nicht ständig, dass er lockerer sein sollte?
    Pino hatte den Joint bereits angezündet und blies weißen Dunst in den Nachthimmel. Dann hielt er ihm die Tüte wortlos hin. Tom nahm ohne zu zögern an. Diese Gesellschaft da drinnen war doch nur bekifft zu ertragen! Tief inhalierte er den Rauch ein und war überrascht, dass es gar nicht kratzte im Hals.
    »Das ist guter Shit«, sagte Pino und lächelte. »Was meinst du, was los ist, wenn ich den feinen Herren und Damen schlechtes Zeug andrehe?«
    Tom behielt den Rauch so lange in den Lungen, wie er konnte, bevor er ausblies. »Du vertickst das Zeug?«
    »Na, nicht so, wie du denkst. Das ist meine Aufgabe. Ich hab für den Notfall ein bisschen was zur Entspannung dabei. Glaub mir, ein paar der Gäste haben das ziemlich nötig. Und dein Kerl …« Pino zuckte zusammen und biss sich auf die Lippe.
    »Mein Kerl?«, hakte Tom nach.
    »Ähm, also seid ihr – ein Paar? Ich wollte nicht indiskret sein.«
    »Hallo? Du stehst hier mit mir in der Ecke und kiffst. Lassen wir den Höflichkeitsmist doch

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