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Spritztour - Roman

Spritztour - Roman

Titel: Spritztour - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Behrens
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Mom und Dad, ich bin mit Lance und Felicia in der Stadt … Oh, Lance und Felicia, ich bin am Totenbett meiner Großmutter … Oh, Internet-Schneckchen, bin unterwegs. Und ich bin so ein unglaublich cooler Typ. Zu cool für dich, Schnucki. (Hast du das geschnallt? Ich habe dich ›Schnucki‹ genannt. Weil ich so cool bin.) Aber egal, wenn du mit mir schläfst, dann können wir schon ein bisschen zusammen abhängen und so.« Sie funkelte Ian an.
    »Eben hast du noch gesagt: ›Wenn’s nicht so komisch wäre, wäre ich sauer‹«, sagte er verlegen. »Und außerdem spreche ich nicht so durch die Nase.« Ian blickte Lance an. »Tu ich doch nicht, oder?«
    Lance zuckte die Achseln und nickte.
    »Tja«, sagte Felicia. »Ich glaube, je mehr ich darüber nachdenke, wie du alle hinters Licht geführt hast – was überhaupt nicht zu dir passt, oder jedenfalls hat es nicht zu dir gepasst – keine Ahnung. Jetzt finde ich es nicht mehr so lustig. Jetzt bin ich eigentlich nur noch stinkig.«
    »Du musst zugeben«, versuchte Lance einzulenken, »seine Methode hat gewirkt. Dass er sich als Arschloch präsentiert hat. Hat total gut gewirkt. Die Braut steht auf ihn. Darum geht’s bei solchen Sahneschnitten. Du musst ihnen zeigen, dass du dich nicht einschüchtern lässt. Ein paar Beleidigungen, ein paar krasse Bemerkungen – mehr ist gar nicht nötig. Und jetzt ist diese Braut – diese fantastische, vollgeile Braut – total scharf auf dich.«
    »Diese Braut «, sagte Felicia entrüstet, »weiß überhaupt nichts über Ian Lafferty. Weiß sie, dass er Rocky III mit Sockenpuppen nachspielen kann? Nein. Weiß sie, dass er, bis er, na, dreizehn war, mit einem Plüsch-Stegosaurus geschlafen hat und dass sich dieser selbe Stegosaurus immer noch verdächtig nah an seinem Bett aufhält? Nein. Weiß sie, dass er in der Turnhalle immer der Letzte ist, der in eine Mannschaft gewählt wird – und zwar nicht, weil er nicht spielen kann, sondern weil er andauernd diskutieren muss und seine Mannschaftskameraden nervt? Nein. Sie weiß nicht die Bohne von Ian.«
    Felicia holte tief Luft, dann sagte sie: »Gott, ich glaube, ich muss kotzen.«
    »Okay«, sagte Lance. »Kann sein, dass ein paar Sachen, die er dieser Danielle gesagt hat, nicht so toll sind. Aber ich bin immer noch stolz auf dich, Ian. Schließlich kann er doch nicht von seinem Stegosaurus schwärmen und dann erwarten, dass Frauen ihn fellationieren.«
    »Ähm … bah.«
    »Ach, jetzt hör doch auf.« Lance wandte sich an Ian. »Es ist genauso, wie ich es dir gesagt habe: Die Tour ›netter Junge‹ läuft selten. Okay, bei dieser Wie-heißt-sie-noch-mal in Podunk, Indiana, da ging’s …«
    »Susie? In Bodner?«, sagte Felicia. »Hallo. Das war gestern. Und ihr Freund hätte dich beinahe umgebracht.«
    »… aber das lag nur an der extraordinären Situation. Wenn sie nicht gerade mit diesem verrückten Landei Stress gehabt hätte, hätte ich für nett nicht mal ein Lächeln gekriegt. Normalerweise darfst du auf gar keinen Fall nett sein, wenn du mit einer richtigen Sahneschnitte eine Beziehung aufbauen willst. Und auf gar keinen Fall darfst du so sein, wie du bist, wer immer du bist. Ob ich das bin oder Orlando Bloom, Flava Flav – spielt keine Rolle. Wer immer du bist, du musst einfach ein bisschen arschiger sein.«
    »Das ist doch krank«, sagte Felicia. »Wie oft erzählst du ihm solche Sachen, Lance? Du empfindest nicht wirklich was für Frauen, oder? Du betrachtest unsereins nur als Penis-Behälter, was? Frauen sind nur dafür da, dass du Klein Lance reinstecken kannst?«
    »Okay, die Nummer mit Klein Lance ist überflüssig. Und herabsetzend. Und nein, ich bin nicht nur darauf scharf, meinen Penis irgendwohin zu stecken. Wenn das der Fall wäre, würde ich mir eine von diesen lebensgroßen aufblasbaren Puppen anschaffen.«
    »Vielleicht ist eine Gummipuppe intellektuell zu anspruchsvoll für dich, Lance. Die Dinger sind den von dir bevorzugten Mädchen nämlich einen Tick überlegen«, sagte Felicia.
    »Also, ich nehme keinen IQ-Test vor, bevor ich mich an ein Mädchen ranmache. Egal. Ich bin kein elitärer Snob. Und ich mach auch nicht mit Mädchen rum, um mein Selbstbewusstsein zu stärken.« Er hielt inne. »Ich bin im Prinzip genau wie alle anderen, glaube ich.« Er blickte auf seine Füße, dann wurde er etwas weicher. »Hör zu, ich würde gerne die richtige Frau finden. Ich würde gerne eine feste Beziehung haben. Ich würde gerne jemanden haben, mit dem es

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