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Spritztour - Roman

Spritztour - Roman

Titel: Spritztour - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Behrens
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zu tun hat. An etwas, das dir hilft, den Akt zu verlängern. An eine Person oder eine Sache, die dir Freude bereitet. Darauf musst du dich konzentrieren. Sonst bist du fertig, bevor sie überhaupt erst anfängt. Das ist nicht gut. Denn dann sagt sie die Sachen, die du nicht hören willst. Du wirst dich entschuldigen, sie wird dich trösten – das ist nicht gut. Nach dem Sex möchtest du auf keinen Fall getröstet werden. Also konzentriere dich auf was anderes, während du dabei bist.«
    Ian lachte. »Ich soll versuchen, es nicht zu genießen?«
    »Ian, du wirst es auf jeden Fall genießen. Du wirst es genießen, auch wenn sie furzt und Weihnachtslieder singt. Ein Typ genießt einfach, anders geht das gar nicht. Es ist Sex. Du versuchst nur, den Genuss ein bisschen hinauszuzögern.«
    Die Kellnerin stellte zwei Teller auf den Tisch, auf jedem lagen drei Scheiben Schinkenspeck.
    »Den Toast bring ich gleich«, sagte sie. Der Regen prasselte nicht mehr so heftig an die Fenster. Ian wartete, bis die Kellnerin weit genug weg war.
    »Und wie zögerst du den Genuss hinaus?«, fragte er.
    »Ich? Ich denke an deinen Vater. Aber das heißt nicht, dass das bei dir auch funktioniert.«
    Ian zuckte zusammen und sprang von der Bank auf, als wäre er von einer Elektroschockpistole getroffen worden.
    »Krass, eh!«, schnaufte er.
    »Ist was mit dem Speck, mein Junge?«, fragte die Kellnerin.
    »O nein, Ma’am. Das war wegen meinem Freund hier. Entschuldigung.«
    Ian setzte sich wieder. Lance zuckte die Achseln. Der Toast kam.
    »Alter, für mich ist der Mann Larry Lafferty mein Zahnarzt. Das ist perfekt. Dein Vater steht für Schmerzen. Männliche Autorität. Dazu der abgefahrene Geruch der Latex-Handschuhe. Ich kann neun, zehn Minuten an deinen Vater denken, wie der Bohr…«
    »Igitt! Hör auf!«, verlangte Ian und wedelte protestierend mit einer Hand. »Schluss für heute. Ernsthaft. Das ist krass, Mann. Das halte ich nicht aus.«
    Felicia ließ sich den beiden gegenüber auf die Bank fallen und legte ihre Zahnbürste auf die Serviette.
    »Was war denn los?«, fragte sie.
    »Das ist nichts für dich«, fauchte Ian.
    »Ich habe Ian gerade erzählt, dass ich an seinen Vater denke – du weißt schon, der Mann mit den Zahnarztinstrumenten und den Fluoriden –, damit ich beim Sex länger durchhalte.«
    Lance lächelte. Felicia schien ungerührt.
    »Okay, kann ich mir vorstellen«, sagte sie. »Aber ich hätte es nicht wissen müssen. Aber klar, vorstellen kann ich mir das.«
    Ian schmierte wütend Butter und Marmelade auf seinen Toast. Lance ließ ein Stück Schinkenspeck wie eine Pfeife aus dem Mund hängen. Felicia trank vorsichtig von ihrem Wasser.
    Die Kellnerin kam an ihren Tisch, um Kaffee nachzugießen.
    »Darf’s noch was sein?«
    »Nein, Ma’am«, sagte Ian. »Nur die Rechnung bitte. Oh, und wenn Sie uns erklären können, wie wir auf die Autobahn kommen, wenn es Ihnen nichts ausmacht. Wir haben uns verfahren.«
    »Schatz, wenn du hier bist und nicht von hier bist, dann hast du dich wirklich verfahren. Die Autobahn ist ungefähr drei Minuten von hier. Fahr einfach in die Richtung, aus der ihr gekommen seid, ungefähr hundert Meter. Auf der Linken siehst du eine Lamafarm – die gehört auch Elmo. Er züchtet Lamas. Die erkennt ihr sofort.« Die drei Freunde starrten einander an. »Also, an der Farm müsst ihr abbiegen, noch eine Meile fahren und dann an einem Stopp-Schild links. Da ist ein altes Long-John-Silver-Restaurant. Könnt ihr nicht verfehlen. Das bringt euch direkt zur Straße 26.«
    Sie kritzelte kurz was auf ihren Block, dann ließ sie die Rechnung auf den Tisch fallen. Ian nahm seinen Lacai.
    »Chattest du schon wieder mit deiner Freundin, Ian?«, fragte Felicia. »Vielleicht solltest du ihr sagen, dass, na ja, dir dein Fuß vom Kicken wehtut oder so was. Halt die Illusion aufrecht.«
    Ja, genau das habe ich vor.
    »Nein, ich chatte nicht mit ihr. Will bloß … was anderes checken.«
    Ian klickte durch die Fotos auf seinem Lacai. Zwischen den Fotos von Danielle am Strand tauchten Bilder von Felicias Abschiedsparty vor den Ferien auf. Danielle blickte ernst, gestelzt, erotisch; Felicia sah schräg aus, offen und unberechenbar. Auf einem der Bilder hatte sie die Fingerspitze in der Nase stecken und lächelte vertrottelt.
    »Willst du wirklich dieser andere Typ sein , Ian? Dieses Arschloch?« Felicia lehnte sich über den Tisch. »Ich meine, also in einer IM, da kann man ja blöde sein und ein Mädchen

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