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Spürst du den Todeshauch: Thriller (German Edition)

Spürst du den Todeshauch: Thriller (German Edition)

Titel: Spürst du den Todeshauch: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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Monaten bereits so oft hier gewesen, dass er sich kaum mehr als Neuling fühlte. So wusste er, dass die Rezeptionistin, die erste Mitarbeiterin, auf die man traf, nachdem man vom Aufzug kommend durch die Glastüren trat, Mutter von drei Jungen war, die bereits die Highschool besuchten. Und Mark freute sich darauf, dass er zu den Assistenten des Vorsitzenden gehörte, des renommierten Anwalts Nelson Sparks, und mit ihm an den wichtigsten Fällen arbeiten würde. In zwei Jahren, so war ihm zugesagt worden, würde er zum Partner aufsteigen.
    Was er nicht wusste, war, dass er vom ersten Besuch an zum lebhaften Diskussionsgegenstand der alleinstehenden Frauen in der Kanzlei geworden war, die ihm allesamt größtes Interesse entgegenbrachten.
    Ihm gefiel sein neues Büro, von dem aus man einen Blick über die East Forty-second Street und das Grand Central Terminal hatte. Vor allem aber freute er sich, dass er in New York war. Vielleicht habe ich das von Tracey, sinnierte er, während er am Fenster stand und die Aussicht auf eine der geschäftigsten Straßen der Welt genoss. Seine Schwester hatte immer davon geträumt, nach New York zu ziehen. Und ich frage mich, ob sie jemals groß im Theater herausgekommen wäre. So viele versuchen es, ohne es jemals zu schaffen … Und irgendjemand wird dann zum Star.
    Genug davon, beschloss er. Zeit, etwas für meinen Lohn zu tun. Den nicht unbeträchtlichen Lohn, dachte er, während er sich hinter seinem Schreibtisch niederließ und sich die Telefonliste der Mitarbeiter vornahm. Er wusste aus Erfahrung, dass er sich die Namen aller Mitarbeiter am besten einprägen konnte, wenn er sie mit ihrer jeweiligen Position in Übereinstimmung bringen konnte. Er war die Telefonliste schon einmal durchgegangen, und nun war er fest entschlossen, alle Namen im Gedächtnis zu behalten.
    Trotz seines Eifers war er aber auch ein wenig abgelenkt. Immerhin wusste er, dass er jetzt auch mit der Suche nach Tracey beginnen konnte, um irgendwann seiner Mutter zumindest eine endgültige Erklärung über ihr Verschwinden zu liefern. Um Viertel nach vier suchte er daher im Internet nach dem Namen des Polizisten, der damals in dem Fall ermittelt hatte, Nick Greco.
    Die gewünschten Informationen kamen sofort. Greco besaß eine Website für seine Detektei. Er war mittlerweile vierundsechzig Jahre alt, verheiratet, hatte zwei Töchter und wohnte in Oyster Bay, Long Island, wie der Website zu entnehmen war. Nach fünfunddreißig Jahren im Polizeidienst in Manhattan war er in den Ruhestand getreten und hatte in der East Forty-eighth Street seine eigene Detektei aufgemacht.
    Nur ein paar Straßen entfernt, dachte Mark. Ohne richtig zu wissen, was er tat, wählte er auch schon die auf der Website angegebene Telefonnummer.
    Zu Marks Überraschung meldete sich eine leibhaftige Sekretärin statt eines dieser ärgerlichen Sprachcomputer. Drücken Sie die Eins, wenn Sie dieses, drücken Sie die Zwei, wenn Sie jenes wollen, drücken Sie die Drei …
    Als Mark Greco zu sprechen verlangte und die Sekretärin nach dem Grund seines Anrufs fragte, merkte er, wie trocken sein Mund war. Er räusperte sich, was nicht viel nützte, und beeilte sich zu sagen: »Hier ist Mark Sloane. Vor achtundzwanzig Jahren ist meine Schwester Tracey Sloane verschwunden. Mr. Greco hat damals die Ermittlungen in dem Fall geleitet. Ich bin erst vor Kurzem nach New York gezogen und würde mich sehr freuen, wenn ich mich einmal mit ihm unterhalten könnte.«
    »Einen Moment, bitte.«
    Sekunden später war eine feste Männerstimme zu hören. »Mr. Sloane, es wäre mir eine große Freude, wenn wir uns sehen könnten. Es nagt immer noch an mir, dass ich damals im Fall Ihrer verschwundenen Schwester nicht weitergekommen bin. Wann können wir uns treffen?«

27
    » M ama, ich verstehe nicht, warum Papa heute Nachmittag nur für die paar Stunden aufgebahrt wird«, sagte Gretchen. Sie sah zu, wie ihre Mutter den dunkelblauen Anzug ihres Vaters aus dem Schrank nahm.
    »Glaub mir, ich weiß schon, was ich tue«, erwiderte Lottie entschieden. »Dein Vater wird nicht einbalsamiert, also bringst du diese Sachen ins Bestattungsinstitut. Sein Leichnam wird heute Morgen bei der Rechtsmedizin abgeholt, und ab vier Uhr kann jeder, der will, ihn besuchen. Und morgen früh wird er kremiert, so wie er es immer wollte.«
    Lottie klang kühl und distanziert. Nicht diese Krawatte, ging ihr dabei durch den Kopf. Mir hat sie an ihm ja immer gefallen, nur Gus hat sie nie leiden

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