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Spürst du den Todeshauch: Thriller (German Edition)

Spürst du den Todeshauch: Thriller (German Edition)

Titel: Spürst du den Todeshauch: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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allein war. Ach, Gus! Warum hast du dich mit ihr getroffen?, ging ihr traurig durch den Kopf. Ich hab dir doch gesagt, es wird nur Probleme geben. Ich habe es gewusst. Ich habe dich gewarnt. Warum hast du nicht auf mich gehört? Was wird jetzt mit uns geschehen? Ich weiß nicht, was ich machen soll. Ich weiß es einfach nicht.
    Um halb vier traf Lottie allein im Bestattungsinstitut ein. »Ich habe Ihnen am Telefon gesagt, dass Sie den Sarg verschließen sollen«, sagte sie leise zu Charley Walters, dem Leiter des Instituts. »Aber ich habe meine Meinung geändert. Ich will ihn noch einmal sehen.« Sie trug ihr gutes schwarzes Kleid und die Perlenkette, die Gus ihr zum fünfundzwanzigsten Hochzeitstag geschenkt hatte. »Und haben Sie daran gedacht, die Blumen von mir und Gretchen zu besorgen?«
    »Ja. Alles ist bereit. Soll ich Sie zu ihm führen?«
    »Ja.« Lottie folgte Walters in den Aufbahrungsraum und trat an den Sarg. Mit einem zufriedenen Nicken betrachtete sie das Blumengesteck und die Schleife mit der Aufschrift MEINEM GELIEBTEN EHEMANN.
    Schweigend wartete sie, während der Direktor die Blumen wegnahm, auf einen Stuhl legte und die obere Hälfte des Sargdeckels öffnete. Ohne ein weiteres Wort verließ er den Raum und schloss hinter sich die Tür. Lottie sank auf die Kniebank und betrachtete das Gesicht ihres Mannes. Nur die Hände sind verbrannt, dachte sie. Er sieht so friedlich aus, dabei muss er doch solche Angst gehabt haben. Sie strich ihm übers Gesicht. »Hast du gewusst, dass es gefährlich werden könnte, als du mich zum Abschied geküsst hast?«, flüsterte sie. »O Gus, Gus!«
    Zehn Minuten später erhob sie sich und verließ den Raum. Charley Walters wartete im angrenzenden Zimmer auf sie. »Sie können jetzt den Sarg verschließen«, wies sie ihn an. »Und legen Sie die Blumen wieder darauf.«
    »Als Ihre Tochter die Kleidung gebracht hat, meinte sie, sie wolle ihn auch noch einmal sehen«, erwiderte Walters.
    »Ich weiß. Ich habe sie davon überzeugen können, dass das ein Fehler wäre. Sie ist noch viel zu aufgelöst. Aber sie wird bald kommen.«
    Gretchen würde ja doch bloß wieder drauflosplappern und sich bei ihrem Vater für dessen Großzügigkeit bedanken, aber das behielt Lottie für sich. Bei ihrem Eintreffen am Bestattungsinstitut waren ihr auf der gegenüberliegenden Straßenseite zwei Männer in einem Auto aufgefallen. In die Sonnenblende auf der Fahrerseite war eine offiziell aussehende Plakette geklemmt. Die beiden, dachte sie, sind nicht hier, um mir ihr Beileid auszusprechen. Die wollen sehen, wer alles auftaucht und wen sie vielleicht über Gus ausfragen können.
    Ich muss sie von Gretchen fernhalten.

28
    D ouglas Connelly war nach Hause gefahren, nachdem er am Freitagmorgen auf der Intensivstation im Krankenhaus zufällig Hannah begegnet war. Sandra hatte irgendwann im Lauf der Nacht seine Wohnung verlassen. Es hätte ihn nicht überrascht, wenn sie eine SMS bekommen hätte von diesem Majestic oder wer immer dieser Schmuddel-Rapper war, aber das war ihm egal.
    War es richtig gewesen, Hannah zu erzählen, dass Kate den Brand bedauerte? Wäre es besser gewesen, wenn er nichts gesagt hätte? Aber Hannah hatte doch geahnt, dass Kate ihm nicht zugeflüstert hatte, dass sie ihn liebt – Hannah hatte es ihm doch angesehen, dass das alles gelogen war. Aber als er ihr dann gesagt hatte, dass Kate der Brand leidtue, war sie regelrecht entsetzt gewesen.
    Und Hannah hatte ihm erzählt, dass sie ihre Freundin Jessie als Rechtsbeistand für Kate engagiert habe, falls es zu einer Anklage wegen Brandstiftung kommen sollte.
    Was war mit Gus? Würde sich dessen Frau ebenfalls einen Anwalt nehmen, um seinen Ruf zu schützen?
    Diese Fragen gingen Doug durch den Kopf, als er kurz nach neun vom Krankenhaus zurückkehrte. Die große Acht-Zimmer-Wohnung in der East Eighty-second Street, wo er die Mädchen großgezogen hatte, lag nicht weit von der Fifth Avenue entfernt; gleich um die Ecke befand sich das Metro politan Museum of Art. Mittlerweile hatten beide Schwestern eigene Wohnungen, er brauchte eigentlich nicht mehr so viel Platz, aber ihm gefiel die Lage in der Nähe der Museen, und ihm gefiel das Restaurant im Gebäude. Die Wohnung selbst war voller Connelly-Stilmöbel, die auf ihre Weise sehr exquisit waren. Doch selbst er musste zugeben, dass die förmliche Atmosphäre und die Möbel nicht besonders einladend und bequem wirkten.
    Im Grunde erinnerten sie ihn Tag für Tag nur daran, wie

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