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Spürst du den Todeshauch: Thriller (German Edition)

Spürst du den Todeshauch: Thriller (German Edition)

Titel: Spürst du den Todeshauch: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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absehbarer Zeit einige Kandidaten liefern könnten. Der Polizeichef hat beschlossen, dass wir Kopien dieses Familienfotos an die Presse herausgeben. Wir werden aber weiterhin nichts von Jamie Gordons Notizblock verlauten lassen. Den Jungs im Kriminallabor ist gesagt worden, dass sie den Namen noch nicht mal hinter vorgehaltener Hand hauchen dürfen.«
    »In Ordnung«, bestätigte Ramsey.
    »Die Medien haben schon genug Futter, wenn wir ihnen von diesem Obdachlosen erzählen«, sagte Fleming. »Bislang haben sich ja alle auf die Connelly-Tochter eingeschossen, die dabei verletzt wurde, als sie mit ihrem Kompagnon, die sem Schmidt, angeblich die Explosion selbst verursacht hat.«
    Er erhob sich und gab ihnen zu verstehen, dass die Sitzung damit beendet war. »Punkt zwölf Uhr«, sagte er noch. »Übrigens, ihr macht das ganz hervorragend, aber das habe ich auch nicht anders erwartet.«
    Drei Stunden später sorgte die Pressekonferenz für einigen Wirbel, nachdem bekannt gegeben wurde, dass sich zum Zeitpunkt der Explosion wahrscheinlich ein Obdachloser auf dem Betriebsgelände aufgehalten hatte. Kopien von dem Foto, das das junge Paar mit dem Kleinkind zeigte, wurden verteilt. Nachdem fast eine Woche lang nur darüber spekuliert worden war, ob Kate Connelly und Gus Schmidt Brandstifter waren, stürzten sich die Reporter jetzt mit Eifer auf die neuen Informationen, die es ihnen erlauben würden, die Story noch weiter auszuwalzen.
    Um vierzehn Uhr war das Foto, das vor nahezu vierzig Jahren in einem bescheidenen Haus auf Staten Island aufgenommen worden war, überall im Internet zu finden.
    Frank Ramsey gab sich optimistischer als Nathan Klein, dass das Foto sie zu ihrem Obdachlosen führen würde. »Ich wette, das Foto ist irgendwann bei einer Haushaltsauflösung in den Müll gewandert«, sagte Nathan. »Eine Freundin von meiner Frau, Kat LeBlanc, hat zum Beispiel vor Kurzem ihre Großmutter verloren, und da gab es ganze Schubladen voll mit alten Fotos. Meistens Schnappschüsse, manche davon achtzig, neunzig Jahre alt, von Verwandten ihrer Großmutter, von Leuten, die Kat noch nicht mal einordnen konnte. Sarah hat sie gefragt, ob sie das ganz Zeugs mit nach Hause und auf den Speicher schleppen will, damit dann in vierzig oder fünfzig Jahren ihre eigenen Kinder das alles ausmisten dürfen.«
    »Und was hat ihre Freundin gemacht?«, fragte Frank, der daran denken musste, dass auch seine Mutter kistenweise Fotos von längst verstorbenen Verwandten herumliegen hatte.
    »Kat hat die Bilder, auf denen ihre Großmutter zu sehen war, aufgehoben, dazu ein paar von Leuten, die sie selbst noch gekannt hat, den Rest hat sie vernichtet.«
    »Ich bleibe trotzdem dabei, das Foto aus dem Laster wird uns zu ihm führen«, sagte Frank. »Und ich kann es kaum erwarten, Lottie Schmidt einen weiteren Besuch abzustatten. Der Bericht der Bundessteuerbehörde sollte irgendwann im Lauf des Tages eintreffen. Wenn Gus Schmidt wirklich Steuern auf seinen Lottogewinn gezahlt hat, dann fress ich meinen Hut, wie mein Vater immer zu sagen pflegte.«
    »Deinem Hut wird nichts passieren«, versicherte ihm Klein. »Ich rufe die Steuerleute noch mal an und sag ihnen, dass ›dringend‹ bei uns auch wirklich ›dringend‹ heißt.«

48
    S hirley Mercer, eine attraktive Schwarze Anfang fünfzig, war als Sozialarbeiterin damit beauftragt, Clyde zu betreuen, weshalb sie ihm im Krankenhaus einen Besuch abstattete. Am späten Dienstagnachmittag traf sie bei ihm in einem Stationszimmer im Bellevue Hospital Center ein. Man hatte ihn gebadet, rasiert und ihm die Haare geschnitten. Er litt unter schwerer Bronchitis, sein Fieber aber war in den neunzehn Stunden seines Aufenthalts wieder zurückgegangen. Er hatte gut gegessen. Seine Entlassung stand kurz bevor, und Shirley hatte Vorkehrungen getroffen, um ihn in einem der städtisch geführten Hotels unterzubringen.
    Vor ihrem Besuch hatte sich Shirley Mercer mit Clydes Akte befasst. Die Mitarbeiter der Obdachlosenunterkunft, in der er zusammengebrochen war, wussten wenig über ihn. Er hatte nur sehr selten bei ihnen übernachtet und dabei jedes Mal einen anderen Namen angegeben. Der Vorname stimmte wohl, er hatte sich immer Clyde genannt. Der Nachname allerdings variierte: Clyde Hunt, Clyde Hunter, Clyde Holling, Clyde Hastings. Als Hastings hatte er sich auch bezeichnet, als er in der Unterkunft vor dem Eintreffen der Ambulanz kurzzeitig das Bewusstsein wiedererlangt hatte.
    Einige der »Stammgäste« der

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