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Spürst du den Todeshauch: Thriller (German Edition)

Spürst du den Todeshauch: Thriller (German Edition)

Titel: Spürst du den Todeshauch: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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von seinem florierenden Unternehmen nie davon abhalten lassen, seine Rolle als Vater und Ehemann auszufüllen. Manchmal, ging ihm gelegentlich wehmütig durch den Kopf, lernte man aus Mangel an Vorbildern.
    Als er die Tür öffnete, platzte er mitten hinein in eine lautstarke Auseinandersetzung zwischen den beiden mittleren Söhnen. Ein Blick von ihm brachte sie zum Schweigen. »Ich schlage vor, ihr beide kühlt euch erst mal ein bisschen in euren Zimmern ab«, sagte er ruhig, aber so unmissverständlich, dass jede Widerrede aussichtslos war.
    »Aber Dad …« Damit hatte es sich auch schon an Protesten. Die beiden Jungs stapften nach oben, wobei ihre polternden Schritte als Gradmesser ihrer Unzufriedenheit aufgefasst werden konnten. Als sie fort waren, seufzte seine Frau Lisa nur: »Ich weiß nicht, wie es eine Frau bloß schafft, ihre Kinder allein großzuziehen.« Sie gab ihm einen Kuss. »Willkommen auf dem Schlachtfeld.«
    »Worum ging es denn diesmal?«
    »Ryan hat Billys Handy ins Klo fallen lassen.«
    »Unabsichtlich, hoffe ich.«
    »Ja, ich glaube ihm. Und es scheint sogar noch zu funktionieren. Essen ist in einer Stunde fertig. Holen wir uns ein Glas Wein und schauen uns die Nachrichten an.«
    »Klingt gut. Wann kommen Jerry und Luke nach Hause?«
    »So wie immer. Das Training müsste jeden Moment zu Ende sein.«
    Sie ging voraus ins Wohnzimmer, und Skip Hotchkiss machte sich wieder einmal bewusst, wie glücklich er sich doch schätzen konnte. Er hatte Lisa auf der Virginia Tech kennengelernt, und seitdem hatten sie nur noch Augen füreinander.
    Genau wie bei meinen Eltern, ging ihm unerwartet durch den Kopf, als er an der Bar Wein einschenkte, mit Lisa anstieß und sich neben ihr auf dem Sofa niederließ.
    Die CBS -Nachrichten liefen. »Es gibt erstaunliche neue Entwicklungen zur Explosion auf dem Connelly-Gelände, bei dem eine Person ums Leben kam und Kate Connelly, die Tochter des Besitzers, schwer verletzt wurde«, verkündete Dana Tyler, die Moderatorin. »Es wurde bekannt gegeben, dass sich auf dem Gelände eine obdachlose Person in einem kaputten Möbelwagen aufgehalten hat und möglicherweise Zeuge der Explosion geworden ist. Ein im Möbelwagen gefundenes Foto könnte der Polizei helfen, diese Person aufzuspüren. Hier das Bild.«
    Skip, der sich für die Story bislang kaum interessiert hatte, war auch jetzt noch mehr in Gedanken bei den beiden Streithähnen, die er gerade in ihre Zimmer geschickt hatte. Aber dann blieb ihm die Luft weg. »O mein Gott«, brachte er nur heraus. »O mein Gott.«
    »Skip, was ist?«
    »Das Foto. Schau nur! Wo hast du das schon mal gesehen?«
    Lisa starrte auf den Fernseher. »Das ist das Bild, das deine Mutter auf dem Kaminsims stehen hat. Oh, Skip, kann es sein, dass dieser Obdachlose dein Vater ist?«

50
    A m Dienstagmorgen begannen auf dem Connelly-Gelände die Aufräumarbeiten. Nach umfangreichen Ermittlungen waren Ursache und Ausgangspunkt der Explosion sowie des anschließenden Brandes zweifelsfrei geklärt. Durch eine aufgeschraubte Gasleitung, ein klares Anzeichen für Manipulation, war Gas in die Museumsräume geströmt und hatte sich schließlich durch ein freiliegendes Stromkabel in der Fontainebleau-Suite entzündet.
    Die Versicherungsgutachter hatten verkohlte und zerbrochene Holzsplitter gefunden, Überreste der Verzierungen an antiken Tisch- und Stuhlbeinen, dazu dreihundert Jahre alte Stoffe und Gewebe. Manche Ausstellungsstücke waren einen Straßenzug entfernt in der Anfahrt zu anderen Lagerhäusern gefunden worden. Jetzt aber war es an der Zeit, den Schutt und die potenziell gefährlichen Überreste zu entfernen.
    Bagger wurden auf Tiefladern angeliefert. Andere Fahrzeuge brachten riesige Schuttcontainer. Die Arbeiter begannen mit dem Museum. Jahrelang hatte es exquisite Antikmöbel beherbergt, die Dennis Francis Connelly voller Stolz nachgebaut hatte. »Es sieht hier aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen«, sagte Jose Fernandez, einer der Arbeiter, zu seinem Chef. »Da hat jemand sein Handwerk verstanden.«
    »Ja, hat ja auch ganz schön geknallt«, stimmte sein Chef zu. »Wer immer das hier verbrochen hat, er hat ganze Arbeit geleistet. Aber wir müssen aufpassen, dass sich der Boden nicht irgendwo absenkt. Ich habe weder Lust, dass sich jemand verletzt, noch will ich eine Maschine verlieren.«
    Den gesamten Tag mit Ausnahme der Mittagspause räum ten die Arbeiter die verkohlten Trümmer weg und brachten die noch stehenden Ruinenwände zum

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